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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trafowahl für Selbstbau-Netzteil



Torrentula
02.06.2012, 11:12
Hallo RNler!

Ich möchte mir ein regelbares, bipolares Netzteil (1.25 bis 15V bzw. -1.25 bis -15V, max. 2A) mit einem LM317 und einem LM337 bauen (muss nicht bis 0V runtergehen).

Da ich aber nun keinerlei Erfahrung mit der Wahl eines geegeigneten Trafos habe, brauche ich dabei Hilfe.
Wenn ich bei Reichelt nach Trafos schaue finde ich die passenden mit 18V AC Ausgangsspannung (oder ist das nach dem Gleichrichten zu viel da der Effektivwert 18V*2^1/2 ist?) allerdings verwirrt mich der angegebene Strom. Bezieht sich diese Angabe auf die Primär- oder Sekundärseite des Trafos?

Eine weitere Frage ist die Sicherung. Sollte ich der Primär- oder Sekundärseite eine Sicherung verpassen, welche Art von Sicherung und für welchen Strom?

Vielen Dank für eure Hilfe, auch wenn das bestimmt schon X-mal gefragt wurde!

021aet04
02.06.2012, 12:38
Du willst mit einem LM317/LM337 ein Netzteil mit 2A bauen? Die beiden haben max. 1,5A (darüber begrenzen sie den Strom). Oder willst du mit einem zusätzlichen Transistor arbeiten?
Hier (https://www.national.com/ds/LM/LM117.pdf) ist z.B. das DB des LM117/LM317 (ist das gleiche).

Grundsätzlich brauchst du die Spannung die du max. haben willst. Bei dir sind das die 15V. Du musst noch den Drop dazurechnen (ist beim LM317 min. 3V) wären eine Mindestspannung von 18V Gleichspannung.
Der Trafo liefert bei Nennstrom eine Spannung von 18VAC. Das wären nach der Gleichrichtung ca. 25V (18V x sqrt(2)). Du hast dann einen Mindestverlust (bei 2A) von (25V-15V) x 2A = 20W (am Spannungsregler+Transistor). Die max. Verlustleistung (bei 2A) wären dann (25V-1,25) x 2A = ca. 48W. Leite einmal 50W an einem normalen Kühlkörper ab.

Wenn du einen Trafo nimmst der gerade die 18V Gleichspannung liefern kann brauchst du min. 12,73VAC (13V ist glaube ich die nächste Spannung). Die Verlustleistung kannst du mit dem Beispiel oben selbst ausrechnen.

Das ist ein Grund warum man auf Schaltwandler umgestiegen ist (trotz höheren Aufwand).

MfG Hannes

PICture
02.06.2012, 13:00
Hallo!

Ich möchte noch dazu schreiben, dass bei analogen Netzteilen die Gleichrichter und somit die Wicklungen des Trafos mit kurzen aber grossen Stromimpulsen arbeiten und somit müssen sie, wegen Leistungverluste (Erwärmung) und Kernsättigung bei max. Dauerbelastung, deutlich "überdimensioniert" werden. Wegen Einschaltstrom bei leeren Siebelkos müssen die primärseitige Sicherungen träge sein. Weil die o.g. Spannungsregler interne "Sicherungen" haben, braucht man sekundärseitig keine zusätzliche. ;)

Torrentula
02.06.2012, 13:43
Du willst mit einem LM317 (https://www.roboternetz.de/phpBB2/konstantstrom.php)/LM337 ein Netzteil mit 2A bauen? Die beiden haben max. 1,5A (darüber begrenzen sie den Strom). Oder willst du mit einem zusätzlichen Transistor arbeiten?

Ist natürlich quatsch, klar gehen nur 1,5A :)

Kennt jemand einen "einfachen" Schaltplan für ein regelbares Schaltnetzteil`?

021aet04
02.06.2012, 14:36
Du kannst die Grundschaltungen für LM317 und LM337 verwenden. Du kannst einen Trafo verwenden der 2 getrennte Sekundärwicklungen besitzt. Damit hast du dann 2 getrennte Ausgänge. Bei Bedarf kannst du die 2 Ausgänge zusammenschalten. Du musst immer bedenken das du extreme Verluste hast.

Für was brauchst du das NT? Operationsverstärkerschaltungen u.Ä.?

MfG Hannes

PICture
02.06.2012, 14:40
Sorry, ich habe nur etwas fertiges gefunden: http://www.pollin.de/shop/dt/MTcwOTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Regelbare_Netzgeraete/EcoFriendly_Universal_Schaltnetzteil_60_W_Slim.htm l .

Torrentula
02.06.2012, 14:50
Für was brauchst du das NT? Operationsverstärkerschaltungen u.Ä.?

Ich dachte eher an ein general purpose NT, auch für OPVs ja, ich denke 1A werden reichen.

Also bei den 15V Ausgangsspannung wären das noch (18V-15V) * 1A = 3W wegzukühlen.

Für die Primärseite also eine Träge Sicherung, allerdings für welche Stromstärke? Bei den erwähnten Stromspitzen durch die Siebelkos wird mir eine 2A Sicherung abrauchen?

Danke!

PICture
02.06.2012, 14:58
Primärseitig sollte 2 A Träge ausreichen. Es ist schwer zu berechnen, am besten probieren. ;)

021aet04
02.06.2012, 15:38
3W hast du im Besten Fall. Du musst aber auch den Strom liefern können wenn du nur 1,25V eingestellt hast. Dann muss der Regler 18V-1,25V=16,75V verbraten. Das sind bei 1A 16,75W.

MfG Hannes

PICture
02.06.2012, 15:55
Für empfindliche Analogschaltungen schaltet man üblich analoges Netzteil (ohne Trafo und Gleichrichter) am Ausgang eines Schaltnetzteils mit eingestellter, geeigneter dafür Ausgangsspannung, dann sieht es viel besser aus. ;)

Besserwessi
02.06.2012, 18:43
Bei der Nennleistung des Trafos muss man noch berücksichtigen das der Strom Pulsweise fließt. Der Effektivwert des Wechselstromes ist dabei deutlich höher als der mittlere Strom bzw. der Gleichstrom den man hinter dem Gleichrichter nutzen kann. Als Faustformel ist da ein Faktor von etwa 1,5 (sehr kleine Trafos) - 2 (eher große Trafos) dazwischen. Für 1,5 A am Ausgang sollte der Trafo also wenigstens 2,7 A liefern können.

Bei der Spannung geht von der maximalen Spannung (1,4 * Nennspannung) noch mal einiges verloren: ca. 1,5-2 V am Gleichrichter, ca. 10% für Unterspannung im Netz und etwa 3 V bzw. 10% für Rippel am Elko. Dazu kommen dann noch 2,5 V Für den Regler. Für 15 V am Ausgang sollte der Trafo also eher 18 V AC haben.

Hubert.G
03.06.2012, 10:33
Ein Schaltnetzteil mit einem LM2576 ist mit wenigen Bauteilen einfach aufzubauen.

Torrentula
03.06.2012, 13:04
Ein Schaltnetzteil mit einem LM2576 ist mit wenigen Bauteilen einfach aufzubauen.

Vielen Dank für den Tip! Scheint wirklich nicht schwieriger zu sein als beim LM317. Hat dieser auch einen negativen "Bruder", wie der LM337?

021aet04
03.06.2012, 15:00
Du brauchst nur bei der Startseite von TI (www.ti.com) die benötigten/vorhandenen Spannungen/Ströme eintragen und dir einen Regler vorschlagen lassen (inkl. Schaltungsvorschlag).

MfG Hannes

Besserwessi
03.06.2012, 16:23
Die Schaltung für so einen Schaltregler ist schon relativ einfach, aber man bekommt fast immer noch einige Störungen am Ausgang, vor allem wenn der Aufbau und die Wahl der Bauteile nicht ideal ist. Der 2. Punkt ist, das die Stabilität bei variabler Last gar nicht so einfach ist.

Für den Anfang und als variables Netzteil ist da ein Linear-regler schon die bessere Wahl, vor allem bei der relativ geringen Leistung. Statt eines Trafos wäre zu überlegen da lieber ein fertiges Schaltnetzteil, z.B. eines für Notebooks zu nutzen: die haben oft Spannungen zwischen 15 und 20 V und ausreichend Leistung.