PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was mache ich falsch? (Platinen ätzen)



manuuE
28.09.2011, 19:21
Hallo liebe User,

ich habe mich mal ran gewagt, meine Platinen selbst herzustellen und es klappt einfach nicht.

Mein Arbeitsverlauf:
Ich habe einen Gesichtsbräuner (4x15W) als Belichtungsgerät, stelle es in ca. 20cm Entfernung zur Platine auf. Auf der Platine habe ich 2 Folien übereinander mit dem Layout und lass es 4min belichten. Danach mach ich die Folien ab und gebe die Platine in eine Schale mit dem Entwickler (500ml, 4g Entwickler, handwarm ca. 20°C). Danach spül ich die Platine mit Wasser ab und gebe sie in das Ätzbad (Glasküvette, 3l, 600g Natriumpersulfat, 45°C). Und danach schaut meine Platine so aus wie im Anhang (Layout ist auch vorhanden)!

Könnt ihr mich bitte aufklären, was ich falsch mache und die Arbeitsschritte erklären?

Danke, mfG manuuE

021aet04
28.09.2011, 19:28
Was hast du für Platinen? Foto positiv oder foto negativ?

Bei deinem Bild am unteren Rand dürfte irgendwo Staub bzw Schmutz sein. Entweder ist auf der Lampe oder der Platine, Vorlage,... Staub bzw Schmutz den du mitbelichtet hast.

Hier habe ich etwas gefunden. Vielleicht hilft dir das etwas weiter http://de.wikibooks.org/wiki/Platinen_selber_herstellen

MfG Hannes

manuuE
28.09.2011, 20:30
Ich verwende diese Platinen: http://www.reichelt.de/einseitig-beschichtet/BEL-160X100-1/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=33767;GROUPID=33 68;SID=13TnNY7X8AAAIAAD3Y5N86d9c7a464943d22bf63c18 7794d0d4ee

Könnte gut möglich sein das auf den Röhren Staub ist oder auf den Folien Fingerabdrücke. Trotzdem kommt es mir schon nach dem Entwickeln komisch vor. Ich sehe meine Leiterbahnen etc. alles in Kupfer beim Rest ist noch die Fotoschicht drauf, tut das was zur Sache?

dussel07
28.09.2011, 20:38
Wichtig ist mehrere Teststreifen zu ätzen! Unterschiedliche Belichungszeiten - unterschiedliche Abstände der UV Röhren usw..
So wie Deine Platine aussieht tippe ich auf eine zu lange Belichtungszeit?

manuuE
28.09.2011, 20:57
Woran erkenn ich denn die richtige Belichtungszeit, wann ist die Platine richtig belichtet?

021aet04
28.09.2011, 21:40
Laut dieser Anleitung ist überbelichten unkritisch http://de.wikipedia.org/wiki/Reflektorfolie (ist auf der Reichelt Seite unter "Datenblätter & Downloads" zu finden).

Ist deine Vorlage so grau wie im Bild? Das sollte sattes Schwarz sein (soweit ich weiß).

Ein weiterer Grund dürfte eine zu lange Ätzdauer sein, da die dünnen Bahnen weg sind wobei die großen Masseflächen noch vorhanden sind.

MfG Hannes

dussel07
28.09.2011, 21:40
Daran das die Leiterbahnzüge so aussehen wie Du es möchtest.
Beim Testbelichten gehst Du wie folgt vor:
Layout mit schönen filigranen Leiterbahnzügen auswählen -
Platinenstreifen zusägen (zB. 160 x 20) -
Layout fixieren (Tesa) -
Alles bis auf die ersten 20mm mit einer absolut Lichtundurchlässigen Maske abdecken -
2min belicheten -
Maske 20mm weiter ziehen, so das jetzt 40mm der Platine belichtet wird -
10sek belichten -
die Maske wieder 20mm mehr entfernen -
10sek belichten -
usw.
Ätzen -
TADA - Ergebniss -

Ich vergass -
Würde an Deiner Stelle das Layout so überarbeiten das die Leiterbahnen erst mal um einiges breiter werden - filigraner kommt in Schritt 2! Genauso würde ich den Abstand - Massefläche - Leiterbahnen erst mal etwas vergrößern.
Zu lange im Ätzbad kann natürlich auch sein?

manuuE
28.09.2011, 22:07
Okay, das werde ich machen, kann gut möglich sein das ich die Platine zulange im Ätzbad ließ.

pc-fan
29.09.2011, 09:26
Hallo,

zum finden der Belichtungszeit eignet sich auch die folgende Vorlage:
http://bwir.de/tippstricks/belichtungsreihe

Viel Spaß und Gruß
André

.:Sebastian:.
30.09.2011, 00:02
Moin

Hier mal so ein paar Ideen aus meiner eigenen Erfahrung, die mir zu später Stunde noch kommen:

Nach dem Entwickeln, also wenn der Lack ab ist, sieht das was da belichtet ist noch okay aus ?
Du solltest dann schon klar deine Pads und Leiterbahnen erkennen können.
Ist da schon etwas belichtet was nicht belichtet sein sollte, ist vermutlich deine Vorlage nicht lichtdicht genug.
Oder du bist zu nahe an den Röhren.

Es kann auch passieren, das die Platine flächig belichtet wird.
Diesen Fall hatte ich einmal mit schlecht gedruckten Folien.
Dann wird überall Lack abgetragen beim entwickeln, stellenweise halt bis aufs Kupfer, stellenweise bleibt noch eine zu dünne Schicht stehen.
Der zu dünne Lack hält dem Ätzmittel nicht so gut stand, deshalb verschwinden manche Leiterbahnen und Flächen bekommen Löcher,
während an andere Stellen wo das Kupfer weg sein sollte noch Kupferreste sind.
Das ist insofern fies, als das man es unmittelbar nach dem entwickeln nicht einfach erkennen kann.

Was mir dann noch einfällt, was ich vor allem Anfang oft falsch gemacht habe, war unterbelichtete Platine zu ätzen.
Wenn der Lack nicht vollständig weg ist, ätz man ewig und es passiert fast nichts.
Dann werden die Stellen die später kupferfrei werden sollen, langsam durch die dünne Lackschicht freigeätzt.
Gleichzeitig sickert das Ätzmittel auch an stellen durch den Lack wo es absolut nicht hin soll, und es kommen Platinen raus, die ganz ähnlich zu deinen aussehen.
Dagegen kann man aber was tun:
Nach dem Entwickeln, die Platine abspülen und kurz, vllt. 30s, mal ein Stück ins Ätzmittel halten.
Die stellen ohne Lack sollte sofort eine leicht rosa Farbe bekommen.
Wenn man die Platine nur halb rein hällt erkennt man gut den unterschied.
Passiert das nicht, oder nicht flächig, kann man die Platine abwaschen und versuchen nochmal ein bisschen Nachbelichten.
Es braucht etwas Fingerspitzengefühl die Folie wieder passend auf der Platine aus zu richten, aber es ist machbar. Außerdem ist es besser als die Platine neu lackieren zu müssen.
Danach wieder entwickeln und testen.
Alternativ kannst du so was auch wie oben vorgeschlagen mit einer Belichtungsserie austesten.

Und nach 10 Platinen hat man dann spätestens den Dreh raus, ist halt Übungssache.

Gruß
Sebastian

Richard
30.09.2011, 10:43
Was hast du für Platinen? Foto positiv oder foto negativ?



Wenn Du tatsächlich einen Anbieter von Foto "NEGATIV" Platinen Material findest bekommst Du einen Virtuellen Blumenstrauß!!!

Gruß Richard

WL
30.09.2011, 13:30
Hallo manuuE,


Auf der Platine habe ich 2 Folien übereinander mit dem Layout und lass es 4min belichten.

2 Folien übereinander ist immer schlecht !
hast Du die Folie(n) auch mit der Schichtseite zur Platine und mit einer Glasplatte beschwert ?
Sonst ist der Kontrast hin und Deine UV-Lampe(n) beleuchten auch die Fläche unter den schmalen Leiterbahnen. :(

Richard
30.09.2011, 18:42
Hallo manuuE,



2 Folien übereinander ist immer schlecht !
hast Du die Folie(n) auch mit der Schichtseite zur Platine und mit einer Glasplatte beschwert ?
Sonst ist der Kontrast hin und Deine UV-Lampe(n) beleuchten auch die Fläche unter den schmalen Leiterbahnen. :(

Das ist beinahe schon "Tötlich" auch die Folie selber wirkt schon als Streulinse (bei 2 Folien übereinander). Womit sind die Folien gedruckt worden? Ich benutze einen Tintenstral Drucker Pixma MP800 und Pelikan Transparent Film Typ CGF 620 (Fotoqualität), da kommen 1a Filme bei heraus. :-) Natürlich in den Druckereinstellungen Tifschwarz wählen. Zu den Gesichtsbräunern kann ich nichts sagen, ich habe ein Professionelles Gerät, mit den brauche ich 45 s. Als Entwickler nehme ich Ätznatron (aus der Apotheke 1 kg 10 €) und setze dann 1L lauwarmes Wasser mit 7g davon an. Beim Auflösen des Natrons entsteht ordentlich Wärme wenn die Lösung klar ist ( NICHT eher! ) sollte das Bad ca 30 Grad haben. Darüber wird es kritisch.... Leichtes Schwenken der Entwicklerschale und / oder ein sehr weicher (Fischhaar) Pinsel sind hilfreich.

Wenn die Ätz Lösung im richtigen Verhältniss angesetzt ist, sollte 40 Grad genau richtig sein, auch dabei ist Bewegung sehr von Nutzen aber bitte keinen Pinsel oder die Finger benutzen. Wer so etwas öfter machen will, es gibt im Netz sehr gute Bauanleitungen. Aber für 1 Platine im Monat ist das etwas Overkill.

Gruß Richard

manuuE
30.09.2011, 22:50
Schon einmal danke für die vielen Antworten. Nun Stand der Dinge, ich habe eine Belichtungsreihe gemacht und rausgefunden das bei mir 40s optimal sind! Ich drucke mit einem Tintenstrahldrucker und natürlich Schwarz, dennoch verwende ich jetzt nur noch eine Folie dies geht einfacher und viel besser! Wenn ich meine Platine danach in den Entwickler tauche und bewege, kommt erstmal ein schwarzer Film auf den Leiterbahnen, Pad's usw. der sehr gut zu sehen ist, schwenke ich die Wanne und bring Bewegung ins Spiel, löst sich das Schwarze. Ich nehme die Platine aus dem Entwickler, nun sind alle Stellen, die später frei von Kupfer sein sollen "Rosa". Alle späteren Kupferstelle scheinen "Gold". Naja nun hat es schon besser geklappt aber es ist noch nicht soweit das ich die Platine verwende könnte, oben ätzt es mir fast das Kupfer weg und unten sind immer noch Kupfer stellen! Ich meine sogar dass das "Goldene" noch die Fotoschicht ist, weil Kupfer ja eher so rot - bräunlich ist? Siehe Anhang.

oZe
01.10.2011, 07:31
Das klingt ja schonmal ganz gut und ja du hast recht: Das "goldene" ist der Photolack. Wenn die Platine nicht gleichmäßig entwickelt wird dann liegts meist an der fehlenden umwälzung der Säure. Du solltes darüber nachdenken einen Luftsprudler zu installieren oder alternativ das Ätzbad während des Ätzens umrühren. Dadurch erreichst du eine gleichmäßige Temperatur und beschleunigst sogar das ätzen noch ;-)

wkrug
01.10.2011, 09:18
Ich nehm für das Ätzbad einen billigen Aquarium Sprudler mit Sprudelstein.
Das rührt die Suppe um und reichert das Ätzbad mit Sauerstoff an.
Zum Ätzen nehm ich Eisen III Clorid. Ist zwar ne riesen Sauerei, geht aber auch schon bei relativ niedrigen Ätztemperaturen.
Meine Folien lass ich immer bei einer Buchdruckerei von einem gesendeten PDF File machen. Diese Vorlagen sind wesentlich Lichtdichter als ich sie selber herstellen könnte. Somit macht dann auch eine etwas zu lange Belichtungszeit nicht so viel aus. So eine Folie kostet mich 1€.
Früher hat mir die Kollegin da immer eine Folie gemacht wie sie für Offsetdruck benutzt wurde. Die hatte einen noch höheren Kontrast, war aber auch mit 8 - 9€ ziemlich teuer.
Als belichter nehm ich einen 500W Baustrahler mit etwa 30cm Abstand. Belichtungszeit damit ca. 8 Minuten.
Einen sehr großen Einfluss auf die Qualität der fertigen Platine hat auch der Rohmaterial Hersteller.
Ich nehm die Platinen von Bungard. Die Fotolackschicht ist da sehr massiv und an den unbelichteten Stellen nicht so einfach abzulösen.
Die Platinen von Conrad ( Hersteller unbekannt ) haben dagegen einen sehr weichen Fotolack der sich auch bei sehr weichen Pinseln schon an unbelichteten Stellen ablöst.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen die Belichteten Platinen noch für mindestens 10 min an einem dunklen Ort ( Pappschachtel o.Ä. ) "reifen" zu lassen und erst dann zur Entwicklung zu schreiten.
Mit der Methode hab ich dann schon Prints für sehr kleine SMD Bauteile gemacht.
Noch was, sobald vom Rohmaterial die Schutzfolie abgezogen ist, solltest Du keinesfalls mehr die Platine mit blossen Fingern auf der Kupferseite anfassen.
Da man da ja auch mit Säuren und Laugen arbeitet sind Schutzhandschuhe gut.
Ich nehm da immer diese Aids Handschuhe, die man günstig in der Apotheke zu 100 Stück kriegt.
Damit hat man noch ein gutes Fingerspitzen Gefühl und schützt sich und das zu bearbeitende Material.

manuuE
02.10.2011, 00:11
Trotzdem bring ich nach dem Ätzen die Fotoschicht nicht runter! Entwickler zu schwach/ausgenutzt? Ätzsäure schon verbraucht? Wenn ich aber her gehe meine fertige Platine nehme und nach dem Ätzen, einen Pinsel in den Entwickler tauche und vorsichtig über die Platine streiche geht die Fotoschicht ab!

Vitis
02.10.2011, 02:13
öhm .. hast Du mal versucht erst die Platine ganzflächig zu belichten bevor Du den
restichen Lack runter holst?
einfach noch mal 40s unter die Lampe und nochmal entwickeln, dann geht der gut ab.
Mit überkonzentrierter NaOH kann die Photoschicht auch ab gemacht werden, find ich
aber nicht so elegant

wkrug
02.10.2011, 09:06
Auch wenn die Fotoschicht ab ist, bleibt oft noch eine Oxydschicht auf der Platine übrig, die das Löten erschwert.
Dafür gibt es Schleifschwämme ( Polibloc ) .
Ich meine jetzt nicht die, die zum Abschleifen von Metall oder Holz im Baumarkt vertrieben werden!!!
Guck mal bei Conrad unter Best.Nr. 529419
Ich hab meinem vom Modellbahnzubehör. Er wird da üblicherweise zum Reinigen von Schienen verwendet.
Nachdem alles schön blank ist, solltest Du Lötlack aufsprühen, oder die Platine chemisch verzinnen.
Auch wenn der Lötlack drauf ist, kann man die Platine noch per Hand verzinnen.
Nun nur noch Bohren und bestücken.

Richard
02.10.2011, 13:15
öhm .. hast Du mal versucht erst die Platine ganzflächig zu belichten bevor Du den
restichen Lack runter holst?
einfach noch mal 40s unter die Lampe und nochmal entwickeln, dann geht der gut ab.
Mit überkonzentrierter NaOH kann die Photoschicht auch ab gemacht werden, find ich
aber nicht so elegant

Ähmm??? Warum so kompliziert, Nagellack Entferner von Mutti der der Gattin und weg ist der Lack. Man kann aber natürlich auch einfach den billigen Grundstoff desselben = Aceton verwenden. :-) Diese Schleifschwämme sind eher dazu geeignet altes Oxydiertes Platinen Material zu neuen Glanz zu verhelfen, danach sollte man alles mit Lötlack behandeln sonst gammelt es noch schneller....

Gruß Richard

manuuE
02.10.2011, 16:54
Aber ist das normal das nach dem Ätzen immer noch die Fotoschicht drauf ist?

radbruch
02.10.2011, 16:59
Wenn sich die Fotoschicht beim Ätzen lösen würde, was bliebe dann übrig?

oZe
02.10.2011, 17:00
Na klar das ist normal. Wenn nach dem ätzen die Fotos nicht weg wär würde diese sich ja im ätzbad auflösen. Das ist ja grade nicht gewollt damit dort das Kupfer stehen bleibt. Also nach dem ätzen nochmal den restlichen Lack entfernen. Ich benutze dazu einfach Aceton wie schon empfolen wurde.

ditzibitzi
03.10.2011, 12:48
Hallo, bin neu in der Community. Suchte etwas über einen V-Mischer und bin auf Deine Frage gestoßen. Von Beruf war ich Entwicklungsingenieur, jetzt in Rente. Meine ersten Muster diverser Schaltungen musste ich immer von Hand machen. Einseitige oder doppelseitige Platinen, ganz egal. Einiges hast Du ja schon erfahren, eventuell wird es jetzt nochmals aufgeführt. Als Material nehme ich Positivmaterial von Conrad ( meistens von der Fa. Bungard) Den Entwickler auch von Conrad. Die kleinen Tütchen sind für einen Liter gedacht. Daher braucht man nichts abwiegen, es stimmt immer. Zum Belichten habe ich mir schon vor Jahren einen Belichtungskasten gebaut. Im unteren Teil des Kastens liegt die Platine mit der Fotoschicht nach oben und darauf seitenrichtig das Layout. Darauf lege ich eine 5mm Glasplatte, die auch immer schön saubergemacht wird. Noch etwas zur Platine: manchmal haben die Platinen etwas wulstige Kanten vom Schneiden und das Layout würde nicht plan aufliegen. Bevor die Schutzfolie abgezogen wird breche ich daher mit der Flachfeile kurz die Kanten. Im Deckel meines Belichtungsgeräts habe ich dann 4 UV Neonlampen der Fa. Philips ( Typ TL8W/05 ca. 29cm lang ). Der Deckel besteht aus Aluminium und dient auch noch als Reflektor. Der Abstand der Lampe zur Platine beträgt ca 1cm. Meine Belichtungszeit beträgt normal immer 2 Minuten jetzt nach 20 Jahren haben die Lampen etwas nachgelassen und ich gebe 15 Sekunden dazu. Ist völlig unkritisch. Meine Layouts erstelle ich mit einem Programm von Abacom und drucke diese dann mit einem Laserdrucker auf Laserdruckerfolie aus ( die ist hitzebeständig). Ich benütze auch nur eine Folie, keine zwei. Ist der Drucker in Ordnung reicht die Deckkraft einer Folie völlig aus. Bei der Folie muss natürlich die Druckseite auf der Platine sein um Unterlichtungen auszuschließen. Für doppelseitige Platinen mache ich aus den zwei Layouts eine Tasche ( mindestens 2cm ringsherum größer als die Platine. An Stellen auf dem Layout, wo keine Leiterbahnen sind schneide ich auf Vorder und Rückseite Fenster in die Folie. auf dieses Fenster dann ein Stück Tesafilm mit dem die Platine fixiert wird. Denn sie muss ja einmal umgedreht werden zum Belichten und darf dabei nicht verrutschen. Ansonsten die Leiterbahnen nicht zu dünn machen, auch die Lötaugen so groß wie möglich, das ist fürs Bohren und Löten besser. Zuletzt nur noch Ätzen in Ammoniumpersulfat. Wie ein anderer bereits erwähnt hat, nach etwa einer Minute im Ätzbad muss die freie Kupferfläche leicht rosa sein. Beim Entwickeln wasche ich zwischendurch die Platine unter lauwarmen Wasser ab und lege sie dann wieder in den Entwickler, wenn dann keine dunklen Verfärbungen mehr kommen ist die Platine fertig.

Vielleicht hat es ja inzwischen geklappt.

Viel Erfolg noch

ditzibitzi
03.10.2011, 12:54
Hallo, bin neu in der Community. Suchte etwas über einen V-Mischer und bin auf Deine Frage gestoßen. Von Beruf war ich Entwicklungsingenieur, jetzt in Rente. Meine ersten Muster diverser Schaltungen musste ich immer von Hand machen. Einseitige oder doppelseitige Platinen, ganz egal. Einiges hast Du ja schon erfahren, eventuell wird es jetzt nochmals aufgeführt. Als Material nehme ich Positivmaterial von Conrad ( meistens von der Fa. Bungard) Den Entwickler auch von Conrad. Die kleinen Tütchen sind für einen Liter gedacht. Daher braucht man nichts abwiegen, es stimmt immer. Zum Belichten habe ich mir schon vor Jahren einen Belichtungskasten gebaut. Im unteren Teil des Kastens liegt die Platine mit der Fotoschicht nach oben und darauf seitenrichtig das Layout. Darauf lege ich eine 5mm Glasplatte, die auch immer schön saubergemacht wird. Noch etwas zur Platine: manchmal haben die Platinen etwas wulstige Kanten vom Schneiden und das Layout würde nicht plan aufliegen. Bevor die Schutzfolie abgezogen wird breche ich daher mit der Flachfeile kurz die Kanten. Im Deckel meines Belichtungsgeräts habe ich dann 4 UV Neonlampen der Fa. Philips ( Typ TL8W/05 ca. 29cm lang ). Der Deckel besteht aus Aluminium und dient auch noch als Reflektor. Der Abstand der Lampe zur Platine beträgt ca 1cm. Meine Belichtungszeit beträgt normal immer 2 Minuten jetzt nach 20 Jahren haben die Lampen etwas nachgelassen und ich gebe 15 Sekunden dazu. Ist völlig unkritisch. Meine Layouts erstelle ich mit einem Programm von Abacom und drucke diese dann mit einem Laserdrucker auf Laserdruckerfolie aus ( die ist hitzebeständig). Ich benütze auch nur eine Folie, keine zwei. Ist der Drucker in Ordnung reicht die Deckkraft einer Folie völlig aus. Bei der Folie muss natürlich die Druckseite auf der Platine sein um Unterlichtungen auszuschließen. Für doppelseitige Platinen mache ich aus den zwei Layouts eine Tasche ( mindestens 2cm ringsherum größer als die Platine. An Stellen auf dem Layout, wo keine Leiterbahnen sind schneide ich auf Vorder und Rückseite Fenster in die Folie. auf dieses Fenster dann ein Stück Tesafilm mit dem die Platine fixiert wird. Denn sie muss ja einmal umgedreht werden zum Belichten und darf dabei nicht verrutschen. Ansonsten die Leiterbahnen nicht zu dünn machen, auch die Lötaugen so groß wie möglich, das ist fürs Bohren und Löten besser. Zuletzt nur noch Ätzen in Ammoniumpersulfat. Wie ein anderer bereits erwähnt hat, nach etwa einer Minute im Ätzbad muss die freie Kupferfläche leicht rosa sein. Beim Entwickeln wasche ich zwischendurch die Platine unter lauwarmen Wasser ab und lege sie dann wieder in den Entwickler, wenn dann keine dunklen Verfärbungen mehr kommen ist die Platine fertig.

Vielleicht hat es ja inzwischen geklappt.

Viel Erfolg noch

manuuE
07.10.2011, 22:23
Danke an alle für die schnellen und umfangreichen Antworten, meine dritte Platine ist nun einwandfrei geworden, so wie man sich es vorstellt!

021aet04
08.10.2011, 10:45
Glückwunsch. Gibt es Fotos der Platine?
Kennst du jetzt den Fehler? Wenn ja welcher Fehler war es?

MfG Hannes

Murkel
09.10.2011, 00:14
Platinen von Bungard benutzen diese haben ein breitbandiges Verarbeitungspektum was Entwicklertemperatur betrifft und Belichtungszeit. Gerade habe ich
" Normal" Platinen benutzt und habe trotz längerer Erfahrung nur Ausschuss gehabt und das sah genau so aus wie auf dem Bild.Sehr ärgerlich ,habe mir die
etwas teueren bei Reichelt deshalb wieder besorgt.

Richard
09.10.2011, 10:39
Platinen von Bungard benutzen diese haben ein breitbandiges Verarbeitungspektum was Entwicklertemperatur betrifft und Belichtungszeit. Gerade habe ich
" Normal" Platinen benutzt und habe trotz längerer Erfahrung nur Ausschuss gehabt und das sah genau so aus wie auf dem Bild.Sehr ärgerlich ,habe mir die
etwas teueren bei Reichelt deshalb wieder besorgt.

Hmm, es ist klar das Qualität etwas bringt aber nicht wirklich SOOOO viel, es liegt letztendlich an der Bearbeituing". Ein schnelles und daher schonendes Belichten mit Licht passender Wellenlänge und Leistung, schohnt einfach das Materieal (den Lack). Dieser wird ja letztendlich Chemisch verändert und das nicht NUR durch UV sondern auch durch Wärme und Dauer der "Behandlung". Ich gebe aber gerne (ohne Produkt Werbung ) zu, ich selber habe auch immer Bungard genommen andere Hersteller gab es auch kaum. Aber absolut klar ist das diese Baumarkt Straler Methode nicht die Beste ist.

Gruß Richard

manuuE
09.10.2011, 13:36
Ich glaube meine Platine war einfach zulange im Ätzbad. Hier im Anhang mal Fotos von meiner fertigen und funktionsfähigen ersten Platine ;-)!

021aet04
09.10.2011, 13:50
Sieht nicht schlecht aus. Bei meiner ersten Platine, die ich in der Schule gefertigt habe war das auch das Problem. Da hatte ich einen "Widerstand" von einigen kOhm geätzt (Nachgemessen mit Ohmmeter).
Mir fallen zwar einige kleine Fehler auf, das ist aber rein Optik.

MfG Hannes

manuuE
09.10.2011, 15:32
Links hatte ich das falsche Symbol vom Spannungsregler die Rundung was man sieht, soll das Bohrloch für den Kühler anscheinend sein! Oben der Abschnitt war vom Klebeband da ich kein Tesa hatte im Moment :( und rechts keine Ahnung was da schief lief, aber ich war danach erstellt mal so erfreut das alles geklappt hat das mir die Optik in erster Linie egal war :)

MfG manuuE.

021aet04
09.10.2011, 15:47
Hauptsache ist ja das es funktoniert. Das auf der rechten Seite (die Verfärbung) könnte u.U. von Fett o.Ä. kommen. Z.B. wenn man im Fertigungsprozess die Platine angreift. Deswegen sollte man die Platine nicht anfassen (außer am Rand wenn unbedingt nötig).

MfG Hannes

manuuE
09.10.2011, 16:02
Nene, diese schwarzen Fettflecken von meinen Fingern kamen erst danach, die Platine liegt ja schon ein paar Tage. Gibt es vielleicht nicht so eine Art von Klarlack, den man als Schutzschicht auf die Platine sprüht das sie immer so schön Kupferbraun/rot bleibt?

021aet04
09.10.2011, 17:04
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Cu-Bahnen zu "konserviereen". Möglichkeit 1 ist die Bahnen zu verzinnen. Das hat man früher sehr oft gemacht. Möglichkeit 2 ist einen Lack aufzusprühen wie z.B. Klarlack. Dies ist aber nicht so gut, da man danach nicht mehr löten bzw entlöten kann. Möglichkeit 3 ist einen Kunststofflack zu verwenden. Diesen kann man zwar nicht löten, der Lack wird aber mit der Temparatur des Lötkolbens entfernt. Danach kann man wieder löten. Als letzte Variante ist einen Lötlack zu verwenden. Dieser ist speziell für Platinen entwickelt worden.

MfG Hannes

Che Guevara
09.10.2011, 17:20
Hallo,

ich finde, die beste Lösung ist der Fotopositiv Lack, welcher schon drauf ist. Nach dem Ätzen drucke ich immer eine Negativ-Lötstopp-Maske und belichte mit dieser. Abschließend nochmal ab in den Entwickler. So hast du eine (fast) kostenlose Schutzschicht, welche sehr einfach "herzustellen" ist.

Gruß
Chris