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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tasten aus Matrix triggern. Wie? Relays sind zu langsam.



Accenter
22.11.2010, 17:40
Ich möchte eine alte Drummachine aus den 80ern extern steuerbar machen. Drückt man am gerät eine Taste, hört man das jeweilige Intsrument. Also ganz einfach soweit.

Die Tasten werden in einer Matrix abgefragt. Relays werden zu langsam sein für eine musiaklische Anwendung und sich auch rasch abnützen also scheidet das mal aus.

Welche Möglichkeiten habe ich noch? Wie würdet ihr das elektronisch realisieren? Ich habe den betreffenden Teil der Schaltplans angehängt.
Die Tasten BD,SD,OH,CH,CP,CY und AC müsste ich irgendwie triggern.

PICture
22.11.2010, 19:11
Hallo Accenter!

Hoffentlich wäre das: https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=56815 für dich als Denkanstoß brauchbar. ;)

MfG

Accenter
22.11.2010, 19:50
Zur Zeit denke ich mal in Richtung FET oder 4066 analog Schalter. Hab damit leider nur keine Erfahrung und frage mich was ich da beachten muss.

Besserwessi
22.11.2010, 20:23
Man könnte z.B. Optokopper nehmen. Mit dem Schaltplan kennt man die Richtung, und eine Galvanische Trennung kann auch nicht Schaden.

Einfache MOSFETs wie BS170 sollten auch gehen. Dann braucht man aber eine Verbindung der Messerleitungen. Beim 4066 sollte zusätzlich die Versorgung genau wie beim µC in dem Plan sein.

Accenter
22.11.2010, 20:43
Die Versorgung wird vom dem Gerät gespeist (6V), Masse ist auch verbunden. Muss ich beim BS170 etwas beachten? Meine Erfahrung mit FET's ist leider nicht vorhanden. "Gate" verbinde ich dann mit meinem Microcontroller zum ansteuern des jeweiligen "Schalter". "Drain" und "Source" gehört dann wohin? Darf bestimmt nicht verpolt angeschlossen werden. Brauch ich Widerstände zum Strom begrenzen? Fragen über Fragen.

Accenter
22.11.2010, 21:26
Habe gedacht ich probier es mal mit einfachen BC547B Transistoren. Spricht da etwas dagegen oder meint ihr das funktioniert? (siehe Schaltplan)

PICture
22.11.2010, 22:26
Hallo!

Meine Meinung: Mit 4 Tasten könnte das funktionieren, aber mit 16 nicht.

Wenn du alle 16 Tasten mit Halbleiter einzeln schalten möchtest, würde ich anstatt Transistoren, Optokoppler nehmen, die galvanische Trennung garantieren. Sei sehr vorsichtig, weil deine Drummachine sehr schnell kaputt seien könnte.

MfG

Accenter
22.11.2010, 22:37
Ich steuere nur 7 der Tasten an (nur die Triggertasten die die Sounds auslösen). Wozu ist eine galvanische Trennung nötig? Welche Probleme könnten ohne Trennung auftreten? Ich plane einen kleinen Atmel der die Transistoren treibt mit in die Drummachine einzubauen und dann über einen MIDI Eingang anzusprechen.

PicNick
23.11.2010, 08:10
für die Matrix würde ich ja direkt die Leitungen R00 - R03 anzapfen und bei D0-D3 die jeweils gewünschten Pegel anlegen, mit optokopplern wohl am sichersten.

Was ich nicht ganz kapiere, ist der Part mit den 2.2 mS Impulsen und den Dioden D5A - D8A

Besserwessi
23.11.2010, 16:01
Die Schaltung mit den Transistoren könnte schon auch bei mehr Tasten gehen. Die Basiswiderstände sollten aber schon relativ groß sind, damit der Basisstrom alleine noch nicht erkannt wird. Ein bisschen probieren ist da entsprechend schon angesagt. Bei MOSFETs entfällt das Problem mit dem Basisstrom - dafür hat man vermutlich ein Problem mit der Gate Source Spannung - vermutlich also keine so gute Idee. Wenn dann müßten es dann schon FETs mit externem Source-anschluss sein.

Ich würde aber auch zu Optokopplern tendieren.

PICture
23.11.2010, 16:39
Hallo!

@ Accenter

Ein Hauptproblem ist hier eine Verbindung von Massen der Steuerung und "elektronischen Tasten", die schnell eine Beschädigung des Geräts verursacht, wo es gemacht wurde. Man könnte aber Glück haben, was ich dir beim Experimentieren wünsche. ;)

Man könnte, falls genug Platz vorhanden ist, auch noch Verwendung von miniatur Reedrelais überlegen, die galvanische Trennung garantieren und direkt vom µC gesteuert werden können.

MfG

Accenter
24.11.2010, 08:53
Danke für alle Infos. Welches Problem kann denn entstehen wenn ich Massen verbinde? ich weiss nur, dass man bei der Musikelektronik Nebengeräusche in den Audioweg bekommen kann wenn man bei der Masseführung nicht diverse Richtlinien einhält. Lerne aber immer gerne dazu.

Relays scheiden völlig aus, da diese zu langsam sind. Die Latenzzeit wäre einfach zu hoch.


Welche bedenken habt ihr bei einfachen Transistoren?
Wichtig ist auch, dass man weiter über die Taster die Sounds auslösen kann. Sollte aber auch kein Problem sein mit den Transistoren, oder?

PICture
24.11.2010, 09:56
Hallo!


Welches Problem kann den entstehen wenn ich Massen verbinde?

Dein elektronischer Schlagzeug könnte einfach kaputt gehen.


Relays scheiden völlig aus, da diese zu langsam sind. Die Latenzzeit wäre einfach zu hoch.

Ich habe selber vor zig Jahren Schlagzeug gespielt und sicher weiß, dass kein Schlagzeuger eine Verzögerung unter 1 ms merken kann, oder ?

Schau mal, bitte, ins Datenblatt von z.B. diesem Reedrelais, das sich sehr gut eignet: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GROUP=C31;GROUPID=3291;ARTICLE=27651;SID =318DIh6qwQAR8AAHhCf8Q82ce8d6aa00d9d203a2f29f5f403 dd39

MfG

Accenter
24.11.2010, 10:00
Es geht auch um die Langlebigkeit. Wenn das Ding im Tonstudio läuft kommt da rasch einiges zusammen. Möchte das unbedingt elektronisch realisiert haben.

PICture
24.11.2010, 10:05
Das ist aber ein neues Argument, was kommt noch ? ... :)

MfG

Accenter
24.11.2010, 10:16
Ist aber ein ganz wichtiges Argument :-)

PICture
24.11.2010, 10:24
Natürlich! :)

Ich würde dir wirklich empfehlen das mit Optokoppler zu realisieren, damit alles gut geht. Das sind eigentlich einzelne Transistoren die durch LED's gesteuert werden, also für dein Zweck optimal. Es gibt sogar vierfache Optokoppler in DIL Gehäuse, dann brauchst du für 7 Tasten nur zwei. Die Steuerung vom µC kann man mit normalen LED's testen, was ich als zusätzlichen Vorteil sehe. ;)

MfG

Richard
25.11.2010, 14:22
Natürlich! :)

Ich würde dir wirklich empfehlen das mit Optokoppler zu realisieren, damit alles gut geht. Das sind eigentlich einzelne Transistoren die durch LED's gesteuert werden, also für dein Zweck optimal. Es gibt sogar vierfache Optokoppler in DIL Gehäuse, dann brauchst du für 7 Tasten nur zwei. Die Steuerung vom µC kann man mit normalen LED's testen, was ich als zusätzlichen Vorteil sehe. ;)

MfG

Optokoppler sind sicher nicht schlecht und vor allem sicher. Aber um Taster zu ersetzen ist so ein 4016 auch nicht schlecht und braucht weniger Verdrahtungsaufwand. Auch passt die 6 V Spannung ganz gut, allerdings können nur sehr geringe Ströme geschaltet werden.

Gruß Richard

KlaRaw
25.11.2010, 15:10
Hallo,
Analogschalter des Typs 4066 und andere genügen hier vollkommen.
Gruss Klaus.

PICture
25.11.2010, 16:11
Hallo!

Das ist sicher. :)

Ich habe aber leider im Datenblatt keine Infos über Isolation zwischen Masse und Steuer- sowie geschalteten Signalen gefunden und müsste man wahrscheinlich selber messen, da es bei dieser Anwendung am wichigsten ist.

Auf die schnelle habe ich ein nicht beschalteten 74HC4066 mit 9 V Ohmmeter bis 2 MOhm gemessen und die Isolation ist für hier auftretende Spannungen vollkommen ausreichend, weil Widerstand zwischen Masse und allen anderen Pins unendlich ist. Hoffentlich ändert sich nichts beim Anschliessen von Vcc. ;)

Diese Lösung, im Vergleich zu Optokoppler, hätte viel geringerer, weil praktisch kein Stromverbrauch.

MfG

Hessibaby
26.11.2010, 14:02
@PicNick Die 2,2ms sind 440Hz also Kammerton A

Ich schließe mich mal PICture´s Vorschlag mit den Reedrelais an weil 1. optimale galvanische Trennung 2. schnell genug 3. langlebig ( gut dimensionierte Reedrelais halten 10 Mio Schaltspiele aus )

PicNick
26.11.2010, 15:13
Kammerton an der Tasten-Matrix ?

wkrug
26.11.2010, 15:37
Mein Favorit für diese Schaltungserweiterung wären auch Optokoppler.

Normale Bipolare NPN Transistoren würden etwa 0,7...1V vom Ausgangssignal wegnehmen - keine galvanische Trennung.
Mit PNP Typen würde das etwas besser ausschauen. Aber dann wär auch noch ein NPN Treibertransistor sinnvoll.

Mit Analogschaltern kriegt man keine galvanische Trennung hin, ansonsten wärs ne Alternative. Aber auch hier brauch ich 2 IC's

Relais müsste ich hier auch nicht wirklich ( 8 Stück!, Geräusche? ) haben, auch wenn ich sonst ein Relais Fan bin.

Vom Schaltungsaufwand ist man vermutlich mit 2 Optokoppler IC's ( 2x 4Fach Optokoppler ) am Besten bedient.
Was gegen die Optokoppler spricht ist der stellenweise hohe Strom, den die Sende LED braucht und die CE Sättigungsspannung von um die 0,2V.

Galvanische Trennung ist, wenn Du das Teil tatsächlich im Tonstudio einsetzen willst, ein muß ( Brummschleifen ). Allerdings brauchst Du dann für die Schaltung ein eigenes Netzteil!