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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laser-Plotter für Papier



Lunarman
16.08.2010, 12:40
Hallöchen,
der ein oder andere kennt mich vielleicht noch, wenn nicht, ist auch egal ;) 2 Jahre sind vergangen seit ich hier das letzte Mal war. Was mich wieder hierhintreibt: Der Wunsch, einen Laser-Plotter (also eine Art CNC nur eben mit nem kleinen Lasermodul) zu bauen der durch Papier / Tonkarton und ähnliches schneiden kann, auch in weißes Papier und nicht nur in schwarzes. Geschaut habe ich schon bei instructables.com, da finden sich allerdings "nur" Anleitungen, wie man den CNC- bzw mechanischen Teil baut, das sollte auch soweit weniger ein Problem sein. Meine Frage wäre also eher, ob sich hier jemand mit Lasern auskennt. In diversen Youtube-Videos ist zu sehen, wie mit irgendwelchen DVD-lasern Papier geschnitten wird, über Schaltungen oder weitere Informationen wird sich aber ausgeschwiegen. Also, was für einen Laser brauche ich, kann ich einen ausm DVD-Laufwerk nehmen... vielleicht hat ja schonmal jemand sowas gemacht. Und - wie steuert man ne CNC? Muss da jeder seine Software selbst entwickeln oder gibt es da fertige Lösungen, auch für eine Selbstbau-CNC?
Viele Grüße

Lemonsquash
17.08.2010, 09:25
Was die Steuerungssoftware deiner CNC - Komponente angeht: Da gibt es einiges an fertigen (teuren sowie kostenlosen) lösungen. Über EMC² wurde hier auch schon öfters was geschrieben, das verwenden viele mit selbstbau CNC Komponenten.

Zum Laser kann ich dir leider nix sagen, höchsten die üblichen Sicherheitshinweise. Aber die kennst du wohl schon ;)

Wenn du aber noch irgendwo (oder durch Versuch) rausfindest, ob das mit einem DVD-Brenner-Laser geht, sag doch hier mal bescheid, interressiert mich dann auch.

Gruß,
Lemon

Martin.
17.08.2010, 10:56
Wenn du aus einem DVD-Brenner eine Laserdiode ausbaust hast du immer das Problem, dass nur ein geringer Teil der Intensität im sichtbaren Bereich liegt. Kann also sein, dass der Laser in Betrieb ist und du reinschaust, weil du ja noch gar nichts siehst.
Grundsätzlich gibt es immer einen Bereich des scharfen Sehens im Auge. Wenn du irgendetwas betrachtest, dann wird der Augapfel so ausgerichtet, dass das Bild auf der Netzhaut gerade in diesem Bereich entsteht. Kann also sein, dass immer wenn du jemanden anschaust anstatt sein Gesicht einen verschwommenen Fleck siehst. Ich bezweifel das es das Wert ist.

Natürlich kann man auch verantwortungsbewusst mit Lasern umgehen. Dann solltest du eine Abdeckung um deinen Versuch rumbauen und jeglichen Schmuck entfernen, sowie darauf achten, dass niemand das Zimmer betritt wenn der Laser an ist. Dann brauchst du aber immer noch eine Laserschutzbrille die für die Wellenlänge geeignet ist. Und die sind nicht gerade billig! Wenn du dann eine solche auf setzt, wenn nicht dann droht dir das was ich oben beschrieben habe, dann siehst du aber den Laserstrahl nicht mehr und kannst ihn nicht so leicht justieren.

Also nimm besser einen Filsstift oder so her. Ich habe schonmal ne Laseriode aus nem Brenner ausgebaut, aber die liegt noch immer im Schrank, weil es einfach zu gefährlich ist. Außer du hast eben eine Laserschutzbrille und kennst dich aus.

Grüße

Martin

Lunarman
17.08.2010, 11:32
Hmm, soweit ich weiß, gibt es in DVD-Brennern 2 Laserdioden. Eine in Infrarot, für CD, und eine in rot, für DVD. Das Prinzip eines Lasers ist doch auch grade dass er genau in einer Wellenlänge Licht aussendet...
eine Laserschutzbrille habe ich schon im Internet gefunden...
Laserschutzbrille 190nm-380nm & 600-760nm für 50 Euro.
Was genau meinst du (martin) mit dem Bereich des scharfen sehens? Ist das der Effekt der auftritt wenn man beim Laser das falsche Ende anguckt? oder meinst du das bloße angucken eines Laserpunktes (zb auf nem Blatt Papier)?
EIn Filzstift schneidet übrigens nicht ganz so effektiv... :-s
@Lemonsquash: Danke für den Tipp mit dem CNC-programm. Ich versuche aber grade, auf ebay einen Stiftplotter zu ersteigern, dann hätte ich das problem gar nicht...
Danke für alle Hinweise ;) ich werde natürlich über Fortschritte etc auch hier berichten.

Lemonsquash
17.08.2010, 11:44
Hab mal eben gegoogled: Zwischen 99 und 200 Euro für ne Laserschutzbrille. Ich weiß allerdings nicht, ob die auch gut/zertifiziert/überhaupt geeignet ist. War wie gesagt nur schnell gegoogled

Lunarman
17.08.2010, 11:56
http://www.insaneware.de/epages/61714203.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61714203/Products/lsbrot

;)

Martin.
17.08.2010, 12:02
Ein Laser sendet nicht immer Licht genau in einer Wellenlänge aus. Ist halt die Frage was für jemanden genau ist. Aber normalerweise kommt die Dopplerverbreiterung im MHz Bereich dazu, sowie andere Effekte. Es gibt auch durchstimmbare Laser (ich glaub Titan-Saphir wird da bevorzugt) bei denen man gezielt Wellenlängen aussuchen kann, teilweise über ein eingebautes drehbares Prisma zwischen den Resonatoren.
Zurück zum Thema: Je nachdem wie stark dein Laser ist, ist das Licht durch Relfexionen (darum Schmuck ab!) stark genug um dich dauerhaft zu schädigen. Das kann jedem passieren. Wenn zum Beispiel jemand mit einem Ring in den Strahlengang kommt, oder du den Laser justierst und der fällt auf eine reflektierende Fläche, weil du zum Beispiel eine Aluplatte als Grundform benutzt, dann kann dieses Diffuse Streulicht schon schädigen. WEnn du geziehlt in den Strahl reinschaust, warum auch immer... dann wird der Fleck des scharfen Sehens geschädigt. Damit du weist ob Streulicht schädlich ist oder nicht gibt es die Laserklasseneinteilung. Sobald du aber das Gehäuse deines Brenners öffnest ändert die sich aber! Dann hast du keinen Laser der Klasse 1 mehr! Der Hersteller beurteilt nunmal die Laserklasse daran, wieviel Licht aus dem Gehäuse austreten kann, und wie gefährlich das ist. Wenn das Gehäuse bearbeitet wird, stimmen aber diese Überlegungen nicht mehr.

Zur Laserschutzbrille: Ich bin kein Fachmann. Deswegen werde ich mich mit Hinweisen wie du die Diode zum Laufen bringst zurückhalten und lediglich soweit es geht auf die Gefahren hinweisen. Jedoch auch da gilt, dass ich nur einen kleinen Überblick durch regelmäßige Laserschutzbelehrungen habe und kein Sicherheitsexperte bin. Ich kann nicht sagen, ob die Laserschutzbrille für 50 Euro was taugt oder nicht.

Btw: Ich will dein Projekt nicht schlecht reden. Grundsätzlich kann man sowas sicher verwirklichen, nur muss man wirklich höllisch aufpassen und wissen was man macht. Am Anfang denkt man vielleicht auch nicht gleich an alle Gefahren. Wäre nur blöd für dich wenn deine Sehfähigkeit in Zukunft eingeschränkt ist.

Gruß

Martin

Richard
17.08.2010, 13:15
Hier kannst Du Dich etwas Einlesen, die verwenden aber Blaue
Laser aus Blu-ray Player mit 80..100 mW, kosten einzeln mit
Optik ca. 50..60 €. Das solche Leistungsklassen schon recht
gefährlich sind........

http://www.laserfreak.net/forum/viewtopic.php?f=43&t=44872&hilit=laserplotter&start=25

https://shop.strato.de/epages/61714203.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61714203/Products/bluvorinst

Laser Datenblätter:

http://www.lasercomponents.com/de/

Gruß Richard

Hessibaby
17.08.2010, 13:28
Die von Lunarman gepostete Schutzbrille wird mit OD4+ angegeben. Vielleicht sollte man den Lieferanten mal anmailen und nach der EN-nummer fragen.

Lunarman
17.08.2010, 13:37
warum? Stimmt damit was nicht? :-s

Hessibaby
17.08.2010, 13:44
Zugelassene Brillen haben eine Prüfnummer, und bei einer Brille die eine optische Dichte von mehr als 4 verträgt kann man schon eine Prüfnummer erwarten.
Zitat:
Eine Kopie des Zertifikats der Prüfstelle kann für jede Brille vom Anwender zur Einsicht angefordert werden.
Im Geltungsbereich der Europäischen Norm EN ist es nicht erlaubt, die Brillen nur nach der Optischen Dichte (OD) auszuwählen

Lunarman
17.08.2010, 13:57
also, ich hab mich jetz mal etwas in dem laser-freaks-forum umgeschaut, weißes papier scheint einfach kaum machbar mit vertetbaren watt-zahlen (die sich unter anderem auch im preis widerspiegeln und in der reflektion quer durch den raum möchte ich mal wetten)
deswegen geb ich mich einfach mit schwarzem Papier / tonkarton zufrieden, das wäre hilfreich für Schbalonen zum Sprühen etc... und da sollte ein fokussierter dvd-brenner-laser ja reichen. Um dem den richtigen Strom zu geben brauch ich doch eigentlich keinen treiber kaufen, das müsste doch für deutlich weniger geld mit nem ic gemacht werden können oder?

Richard
17.08.2010, 15:06
Laser Dioden sind Strom gesteuert brauchen also eine Konstant Strom Quelle
sonnst sind die schnell hin.

Gruß Richard

vklaffehn
17.08.2010, 16:54
Moin, mal am Rande : evtl. wäre ein Schneidplotter eine Alternative, für ein Messer brauch man auch keine Konstanststromquelle oder Schutzbrille?

MfG, Volker

(der von Geburt an auf einem Auge blind ist und deswegen auch nicht viel mit Laser rumspielt...)

Lunarman
17.08.2010, 17:20
naja, ein schneidplotter wird stumpf und ist nicht futuristisch ^^ und kann kein holz beschriften...
Nur mal so in den Raum geworfen:
http://laserpointerforums.com/f44/built-xy-table-need-more-firepower-47137.html

vklaffehn
17.08.2010, 19:54
Moin!
Naja, mit dem richtigen Messer dauert es eine Weile, bis das stumpf ist, und da man für einen Laserplotter eh ein recht dichtes Gehäuse bauen muß, kann man ja trotzdem ein Messer einbauen, sieht ja keiner!! :-) Mit dem Holz wird natürlich schwierig, wohl wahr.... Scherz beiseite, es gibt wohl einige Basteleien mit den Laserdioden aus BluRay Brennern, die bringen wohl auch einiges an Leistung, ich habe allerdings leider gerade keine links parat, aber ich schließe mich auch meinen Vorrednern an, damit muß man, auch bei sichtbaren Wellenlängen, extrem vorsichtig sein, ich guck zwar von Geburt an einäugig, aber trotzdem merk ich gelegentlich die Nachteile, gerade beim Zuführen von Lötzinn an IC Beinchen, oder wenn man zwei Kabelenden verlöten will...
Trotzdem verfolge ich gespannt weiter diesen Thread.

MfG
Volker

Lunarman
17.08.2010, 19:58
vorsichtig sein werde ich ;) meine Augen sind mir wichtig. wenn ich nur wüsste was der bei laserpointerforums.com mit einem 100 mW PHR-laser meint... :-k

Willa
17.08.2010, 20:11
Ich habe des öfteren mal mit starken Lasern zu tun. Bei einem 2.5W 532nm DPSS Laser geriet mal "rein zufällig" ein Papp-Kaffeebecher in den fokussierten Strahlengang. Bei dunklem Karton ist die Schneideschwindigkeit grob geschätzt 1mm/s, bei weißem Papier dauert es deutlich länger. Dafür wird dann der ganze Raum erleuchtet.
Also wirklich effektiv ist das nicht... Deswegen werden bei Schneidanlagen wohl nicht ohne Grund ~50W 808nm Laser verwendet. Mit dem ging Papierschneiden schon etwas schneller.

Hessibaby
18.08.2010, 08:23
Schau Dir mal die Seite von www.Billingboats.com an.
Die Produzieren Modellbausätze aus Balsaholz mit Lasercuttern und das in beeindruckender Geschwindigkeit.

http://viewer.zmags.com/showmag.php?magid=80016#/page2/

Lunarman
18.08.2010, 11:42
tjooaaa... so schnell werde ich wohl nicht :D aber so professionelle Lasercutter sind schon beeindruckend.

Edit: Stiftplotter ersteigert :D

Lunarman
26.08.2010, 17:13
Joa, der Stiftplotter ist seit gestern hier und läuft. ich kann ihn übers terminal ansteuern (via USB-Seriell Wandler). Das mit dem Laser lass ich aber, das ist mir doch zu gefährlich, entweder den plotter zu schrotten oder mich oder beides. Aber ich wär ja kein Bastler wenn mir nicht so einiges einfallen würde wie man das Ding verbessern könnte. Und zwar lässt er sich naturgemäß nicht via Datenverbindung aus- oder abschalten, resetten geht auch nur über das Tastenfeld auf dem Gerät und so einiges anderes auch.
Da das gerät wie bereits erwähnt mit Standard-RS232 (25-polig) mit Daten gefüttert wird, und zwra mit HP-GL (einfache Befehlsstrukturen, zB PU,0,0; fährt den Stift hoch und den Plotter auf Position 0,0, PA,4000,5000; fährt den Plotter zu Positon 4000/5000, egal wie der Stift grade steht, usw - also immer zwei Buchstaben + Zahlenwerte (optional) + Semikolon als Endzeichen, könnte man doch theoretisch einen Mikrokontroller (müsste hier nochn RN-Control rumfliegen haben) dazwischen schalten können via UART und den so programmieren dass er die normalen HPGL-Befehle einfach weiterleitet und neue Befehle dazu erfinden, die den µC dazu veranlassen das Gerät über ein Relais oder ähnliches abzuschalten. Mit Strom sollte der µC über USB versorgt werden, also maximal 100 mA brauchen. Ist das machbar?

Richard
26.08.2010, 18:20
Sollte klappen die Meisten CAD Programme oder auch z.B. Correl
können HPGL als Datei ausgeben b.z.w. auch gleich Senden. Eagle
natürlich auch. Ich konnte damals Stundenlang zuschauen wenn mein
Plotter ein Layout gezeichnet hat. :-) Leider ist Odometrie nur über
Räder recht ungenau, Ich hatte einmal vor den Rasennäher um den
Rasen zu schieben und diese Kontur in Correl als Polygon Speichern.
in das Polygon Bäume u.s.w. als Kreise. Dann das Polygon Füllen und
als HPGL speichern. Fertig ist die Mäher Programmierung..Start. :-)

Gruß Richard

Lunarman
26.08.2010, 18:31
jaja hpgl und alles klappt ^^ meine frage bezog sich vor allem darauf ob das simple durchreichen der daten mit nem microcontroller funktionieren wird oder ob da was verloren gehen könnte...