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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altes PFAFF Nähmaschinen Fusspedal



HannoHupmann
14.01.2010, 22:18
Hallo Leute,

eine gute Freundin von mir hat mir letztens das Fusspedal ihrer Uralten Pfaff Nähmaschine in die Hand gedrückt da es einen Wackler hat. Maschine funktioniert so weit ganz einwandfrei aber ab und an spinnt das Pedal.

Jetzt hab ich das Ding mal aufgeschraubt und vor mir liegen. Eigentlich ganz einfache Elektronik (sollte man meinen), nur hab ich mich nie mit der Elektronik von Nähmaschinen beschäftigt. Einige kennen sicher diese Kabel die auf der einen Seite ein Pedal und einen Netzstecker haben und auf der anderen in die Nähmaschine gehen.

Nun arbeitet diese Maschine mit Wechselstrom sonst hätte ich gesagt gut im Fusspedal wird ein Potie sein und das verändert die Spannung für die Geschwindigkeit.

In diesem Fusspedal ist was ganz anderes:
Eine lange schwarze etwa 2cm Durchmessende Röhre (4-5cm Lang) Aufdruck Rosenthal 746 mit 8 Anschlüssen. Diese gehen auf einen Stapel von 8 Stahlbleche die je nach Druck aufs Pedal von oben nach unten kurzgeschlossen werden. Davor gibts nochen nen Kondensator (Spannungsglättung?) Zwei schöen 500µH Spulen und einen Entstörer.

Ich weis nur mit der Beschreibung wird es knifflig einen Ansatz für die Funktionsweise bzw. Reperatur anzubieten, aber vielleicht kennt ja einer diese Art von Schaltung.

Vermutlich wird tatsächlich einfach die überflüssige Spannung / Leistung, verbraten und wenn alle Kurzgeschlossen sind steht der Maschine die volle Leistung zur Verfügung.

Jemand ne Idee oder nen Vorschlag?

Ansonsten versuch ich mal ein paar schöne Bilder davon zu machen, aber eigentlich sollte das keine komplizierte Elektrotechnik sein mein ich.

Achja dieses Rosenthal 746 Rohr find ich leider im Internet nicht (Rosenthal hat wohl wirklich mal eine Zeitlang keramische elektrische Bauteile gefertigt. Achja bevor ichs vergesse 170-250V steht auch noch drauf.

Manf
15.01.2010, 06:03
Ein Bild wäre schon interessant.
Das Baujahr (Jahrzehnt) wäre auch interessant.
Es klingt nach einem stufenweise kurzgeschlossenen Vorwiderstand (vor der Erfindung von Leistungshalbleitern?).

Richard
15.01.2010, 14:24
Scheint tatsächlich als wenn die Röhre aus Gewickelte Dratwiderstände
besteht und warscheinlich mit Keramik versiegelt ist? Kannst ja einmal
versuchen den Gesamt R und den R bei verschiedene Stufen zu messen.
Möglich das das erst klappt wenn eine Stufe (eine Defeckte) gebrückt ist.

Jedenfalls sollte man so ermitteln können ob es sich tatsächlich um
Widerstände handelt. Obwohl, so eine "Schaltung" heizt natürlich ganz
gut. Wenn man die Leistung der Maschine kennt (Typenschild ?) könnte
man versuchen einen passenden Leistungsdimmer dafür zu bekommen.

Allerdings habe ich bei Aldie schon Nähmaschinen von ~60 bis ~130
Euronen gesehen, da fragt es sich was letztendlich günstiger ist?

Die Markenhersteller haben oft auch für sehr alte Geräte noch
etwas auf Lager Fragen kostet nur etwas Gedult. :-)

Gruß Richard

HannoHupmann
17.01.2010, 20:36
Hallo

Danke schon mal für die Hinweise, ich werd versuchen morgen nochmal mehr über das Museumsstück heraus zu finden, da seh ich es nämlich wieder.

Natürlich geb ich dir recht Richard, dass man sich bei sowas immer überlegen muss ob es sinn macht, aber die Maschine hat auch einen gewissen sentimentalen Wert und ist als Metallausführung deutlich solider als die neuen 130€ dinger. Abgesehen davon, seh ich es ein bischen als Berufsstolz an damit fertig zu werden :-)

Morgen hol ich die Daten dann mach ich ein paar Bilder, aber ich denke wir haben das Prinzip schon herausgefunden.

Richard
18.01.2010, 04:38
Wenn man noch etwas messen kann, widerstandsdrat kann man kaufen. :-)
Fragt sich nur wie man die Isolierung löst, das Teil wird warscheinlich
ziemlich "Warm". Einfacher währe dann ein passender Dimmer für
Inducktive Lasten. Hmm, Isolierung..Hobbytöpfer brennen ja Tongefäße.
Son Drat-R darin einpappen und Brennen, das sollte Halten. Fragt sich
nur ob der Drat das überlebt?

Gruß Richard

Hessibaby
18.01.2010, 14:11
Die alte Gritzner meiner Mutter hatte auch so Aussetzer.
Beim ersten Mal war nur das Kabel einige cm. vom Pedal entfernt gebrochen.
Beim zweiten Mal habe ich den Inhalt des Pedals entsorgt ( Auch ein R mit Anzapfungen ) und durch eine Triac-Schaltung ersetzt. Läuft seit mehreren Jahren.

HannoHupmann
18.01.2010, 15:14
@Hessibaby Kabelbruch schliess ich aus, den das Kabel wurde erst vor ein paar Tagen gewechselt (war von der Isolierung her nicht mehr ok). Ich würde aber gerne auf deine Schaltung zurück kommen wenn ich es reparieren muss :).

HannoHupmann
26.01.2010, 22:55
Hallo,

erst mal sorry, dass die Bilder so spät erst kommen, aber dieses Wochenende meinte mein Bruder heiraten zu müssen und langsam lichtet sich der Nebel \:D/

http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010027.JPG http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010028.JPG

http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010030.JPG http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010031.JPG

http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010034.JPG http://www.hs-augsburg.de/~hanno/Roboter/Naehmaschine/01010040.JPG

Jetzt wieder meine Frage, wie lös ich am elegantesten das Problem mit dem defekten Pedal?

[/list]

Manf
27.01.2010, 07:12
Mit diesem Baustein sollte es gehen.
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=191331
Das Schaltbild für den Selbstbau gibt es dort auch.

Es ist schon klar, dass der Phasenanschnitt nicht ganz identisch mit einem Vorwiderstand ist. Ein Allstrommotor mit Kollektor ist aber mit Phasenanschnitt betreibbar, siehe auch Bediensungsanleitung.

Der Spezialteil der Arbeit ist dann, ein Poti gefedert in das Pedal einzubauen.

Richard
27.01.2010, 09:32
Denke ich auch, als Poti könnte man ein Schiebepotiversuchen
und irgedein Dratgestänge daran.

Bei der Zugenlastung....Nicht die Stromführenden Adern, die Ummantelung
gehört darunter!

Gruß Richard

dremler
27.01.2010, 10:19
lass es doch wie es ist...baue mehrere widersterstände die du dann ebendfalls mit den metalldinger kurzschließst.....damit ersetzt du das poti...so hast du auch nur noch die stufen und müsstest even nur die geschwindikeit durch ein weiteres poti in reihe anpassen....?!

Hessibaby
27.01.2010, 10:57
@Manf , ist sicherlich die einfachste Lösung, zumal in dem KEMO-Teil die Entstörung mit drin ist.
@Hanno , damit die Maschine nicht losläuft solltest Du noch einen µ-Schalter mit einbauen der den Stromkreis öffnet wenn das Peadl ganz oben ist.
Ich habe damals ein normales Poti benutzt. An die Achse ein Kunststoffzahnrad und am Pedal eine Zahnstange Modul 1, die war an einem Gelenk aufgehängt und wurde mit einer Feder gegen das Zahnrad gezogen.

uwegw
27.01.2010, 11:36
Ich hab hier ne Pfaff 260, eingebaut in nem dicken Holzschrank. Sieht so aus:
http://www.hood.de/auction/33849063/pfaff-260-naehmaschine.htm
Das Pedal sieht ähnlich aus, gleiches Gehäuse, aber ein Rosenthal 935.

Ich würde an deiner Stelle erst mal das Kabel ein Stück kürzen, die Kontakte reinigen und die Kondensatoren durchmessen und evtl tauschen.

HannoHupmann
27.01.2010, 20:55
Hallo Leute,

vielen Dank für die Infos, Die Mechanik als Widerstandsbrücke zu verwenden klingt nach der schnellsten und besten Lösung. Ich könnte die letzte Brücke offen lassen und hätte damit auch meinen Schalter der die Maschine abschaltet.

Ich werd jetzt mal so ein Ding beim C bestellen und dann ausprobieren wie gut es funktioniert.

Das Kabel wurde bereits erneuert, also daran liegts nicht. Höchstens die Kondensatoren könnte es noch sein. Dafür hab ich aber kein Messgerät.

Ich halt euch auf dem Laufenden wie es funktioniert.

Artur
30.01.2010, 16:45
Hi,
was steht da auf diesem Schwarzem Zylinder noch ?

Das ist nur ein Drahtwiederstand mit Abzweigungen - Die Abstufungen könnte man ausmessen (es könnten so z.B. 7 mal 25 Ohm sein) und Die Leistung - was hat der Motor für Leistung ? Aber das alles kann auch noch auf dem Wiederstand selber stehen - also Auge verrenken und versuchen zu entziffern was darauf steht.

Und du Kannst dann z.B die Besagten Wiederstände auch Einzeln kaufen und das Schwarze Monster entsorgen. Oder auch nur das Eine , aber der Rest wir auch nicht mehr so gut in Schuss sein.

Gruss
Artur

HannoHupmann
30.01.2010, 18:07
@Artur steht im ersten Beitrag was alles auf dem schwarzen Zylinder steht. Außerdem ist das Ersatzteil vom C heute gekommen.

Artur
30.01.2010, 18:33
Ja, Du geschrieben "Rosenthal 746" , ABER darunter da stehen noch mal Zahlen - und auf kommt es ](*,)

Aber wenn du das nicht siehst (oder nicht sehen willst) , was man auch so auf den Bildern sieht ... :-#

Viel Spass beim Expermentieren #-o

Gruss
Artur

Richard
30.01.2010, 19:01
Echt das original Ersatzteil und das von C ? Geil! Oder meinst Du
jetzt den Dimmer? So ne "Fussheizung" sollte heute eher verboten
sein?

Gruß Richard

HannoHupmann
31.01.2010, 10:06
Nein das Ersatzteil welches der Manf vorgeschlagen hat. Vermutlich wirds eine Kombination eurer Vorschläge. Sprich zusätzlich werd ich die alten Überbrückungskontakte weiter verwenden um ein Stufenwiderstand zu erzeugen. Ein Poti an der Drehachse des Pedals anzubringen stell ich mir ungleich schwerer vor.

Aber ich komm erst nächsten Freitag wieder zum Patienten um zu sehen ob es möglich wäre das entsprechend umzubauen.

Richard
31.01.2010, 11:34
Wie schon erwähnt, so ein Schshiebepoti (Joystick) sollte
recht einfach mit ner Schub/Zugstange (Stahldrat)am Pedal
betrieben werden können?

Gruß Richard

HannoHupmann
16.02.2010, 23:12
Herjemine jetzt hab ich doch ganz vergessen zu schreiben obs funktioniert hat oder nicht. Ich hab wie geschrieben das von Manf vorgeschlagene Ersatzteil gekauft und getestet (trockenversuch ohne Gehäuse und Umbau, prompt nen Stromschlag bekommen) und hat funktioniert. In der zweiten Stufe hab ich es dann alles aus dem Fusspedal rausgebaut außer den Kontaktschaltern und dafür Widerstände eingelötet (die werden über die Kontakte überbrückt, der Gesamtwiderstand sinkt). Leider hat das Ersatzteil nicht ins Gehäuse gepasst dafür hab ichs an der Seite festgeschraubt. Jetzt siehts zwar nicht mehr so "Orginal" aus dafür funktioniert es aber.

Danke nochmal an alle die mir geholfen haben, hat mir ein dickes Lob eingebracht und die unendliche Dankbarkeit meiner Bekannten.