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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotoschicht löst sich beim Ätzen



Jacob2
28.11.2009, 11:33
Hi,
ich habe ein Problem beim Ätzen und zwar löst sich bei mir die Fotoschicht ab (in kleinen Teilen). Nach dem Entwickeln sah die Platine ganz normal aus. Allerdings ist das Platinenmaterial schon etwas älter (ich schätze knapp ein halbes Jahr) und ich frage mich, ob es daran liegt???

Jaecko
28.11.2009, 11:48
Also wenn die Schicht _zu_ alt ist, kann das schon sein.
Welches Basismaterial (Hersteller?) und welches Ätzmittel + Temperatur verwendest du da?
Wenn die Platine an sich normal aussieht, wärs ja soweit kein Problem. Glaub nur, dass die Fotoschichtreste das Ätzmittel versauen.

Jacob2
28.11.2009, 13:29
Also das Basismaterial hab ich von Reichelt. Als Ätzmittel nehme ich Natriumpersulfat bei um die 50°.

Ich versuchs jetzt nochmal mit einem Material, von dem ich glaube, dass es jünger ist (mit neuem Ätzmittel).

Jaecko
28.11.2009, 15:30
Gleiche Konstellation hab ich auch (nur ist die Temp. bei 45°, da sich das Ätzmittel darüber angeblich zersetzen soll).
Die Platinen, die ich derzeit verwend, wären lt. Stempel/Aufkleber schon seit Juni abgelaufen; gehen aber immer noch.

Hast du zufällig Fotos von dieser Ablösung? Also ist das eher wie abbröselnde Farbe, Krümel, Ausflockungen?
(Ist möglicherweise sogar etwas Entwicklerlösung ins Ätzmittel gekommen?)

Jacob2
28.11.2009, 15:51
Foto kann ich leider nicht mehr machen, weil die gesamte Schicht weg ist und man jetzt nichts mehr sieht. Die Schicht löste sich in Flocken ab, also so wie abblätternde Farbe, bloß in einer Flüssigkeit.

Bei dem Versuch mit der jüngeren Platine, hatte ich jetzt einen Fehler bei der Belichtung gehabt. Ist schon anstrengend...^^

Dann mach ich das Ätzmittel in Zukunft nicht mehr so warm. Muss der Entwickler eigentlich auch erwärmt werden?

Jaecko
28.11.2009, 15:57
Der kann erwärmt werden, muss aber nicht. Warm arbeitet er zwar noch schneller, aber auch kalt ist die Zeit eigentlich akzeptabel.
(Steht bei mir im unbeheizten Keller)

Jacob2
28.11.2009, 16:08
Ob da Entwickler reingekommen ist kann ich nicht sagen, eigentlich hab ich die Platinen zwischendrin immer abgewaschen.

Wie lange musst Du immer ätzen? Bei mir dauert das ewig (ich verwende wie auf der Packung angegeben 100g/500ml)!

Jaecko
28.11.2009, 16:14
Je nach Temperatur und "Sättigung" des Ätzmittels kanns zwischen 15-30 min dauern. Liegt aber auch daran, dass Platine und Lösung sich nicht bewegen.
Lt. Datenblatt müsste es aber möglich sein, ne 35µ-Platine innerhalb von 5 min. zu ätzen (Ätzgeschwindigkeit bis zu 7µm/min)
Bin gerade dabei, ne neue Ätzmaschine zu bauen, die die Lösung dann um die Platine spült. Mal schauen, wie schnells dann geht.

Jacob2
28.11.2009, 16:33
Gut,
angeblich solls ja auch schneller gehen, wenn man Luft reinblubbern lässt. Das bewegt das Ätzmittel dann auch.

Weißt du eigentlich, wie lichtdurchlässig Plexiglas ist? Ich lege das nämlich darüber, damit das Layout anliegt. Normalerweise muss ich mit Plexiglas immer 20 min. belichten und das kommt mir doch recht viel vor. Allerding verwende ich auch nur einen 500W Baustrahler (UV-Anteil glaub ich nicht so groß). Hab mir schon oft überlegt auf die Gesichtsbräunervariante umzusteigen, bin aber noch nicht dazu gekommen.

Jaecko
28.11.2009, 16:46
Luft wird für die neue Maschine der Antrieb. In nem spritzgeschützten Bereich pumpt ein Luftheber das ganze rum (vom Aquarium abgeschaut; http://www.tanganjikatom.de/bilder/sonstiges/luftheber%20standard.jpg )
Hat den Vorteil, dass keine Pumpen da sind, die beständig gegen das Ätzmittel sein müssen. Und dass auch kein Schlauch gewechselt werden muss, wie es bei ner Schlauch/Peristaltikpumpe der Fall wäre. Und durch entsprechende Konstruktion spritzt auch nix raus.

Bei nem ersten Versuch hab ich die Luft auch direkt mal von unten an die Platine geblasen. Resultat: Die angeblasenen Bereiche waren schon fertig während bei anderen noch nicht wirklich was zu sehen war.
Zudem spritzt das Zeug auch immer in die Gegend bzw. das direkt dranhängende Heizbecken.

Das mit Plexiglas als Abdeckung hat bei mir auch immer ewig gedauert. Ich hab mir dann vom örtlichen Glaser einfach ein Stück "Abfall" geholt, so ca. 15x20cm für nen symbolischen Betrag von 1 EUR. Damit gehts schon schneller; und durch das höhere Eigengewicht der Glasscheibe liegt die Folie auch fester auf.

Zum Belichten nehm ich einfach 2 normale Schwarzlichtröhren, die etwa 2 handbreit drüberhängen. Für normale Strukturen reichen dann 8 min, wenns SMD wird (FT232RL & Co.) lass ichs immer 12 min drin.

Jacob2
28.11.2009, 17:05
nimmst Du da ganz stinknormales Glas? ich hab immer gedacht das lässt so gut wie kein Licht durch?

Jaecko
28.11.2009, 17:17
Naja, es heisst, dass man hinter Fensterscheiben nicht braun wird. Stimmt soweit auch.
Dass das Belichten doch geht, liegt aber vermutlich an den sich gerade noch nicht überschneidenen Wellenlängen. Der Fotolack absorbiert bei 405nm am besten, Fensterscheiben machen ca. unterhalb 350nm dicht. Also geht noch.
Einfach ein fluoreszierendes Objekt mal unter Schwarzlicht halten und mit der Scheibe "abdecken". Wenn das Ding noch weiter"glüht", ist die Scheibe brauchbar.

Besserwessi
28.11.2009, 18:20
Wenn man nicht super feine Struckturen (Bahnen unter 0,1mm) braucht, stört es nicht wenn das ätzen etwas länger braucht. Auch ein paar Stunden gehen noch, wenn man etwas Geduld hat.
Ich sehe da nicht viel Vorteil, viel Zeit und Aufwand darauf zu verwenden damit das ätzen etwas schneller geht. Wenn der Lack sonst OK ist, sollte er auch üner 10 Stunden ätzen noch vertragen.
Vielleicht noch mal eine Belichtungsreihe machen, und dann nicht zu lange entwickeln.

Richard
28.11.2009, 18:23
Ich glaube da verwechselt ihr etwas. Viele Plexiglasscheiben lassen
kein UV durch, Glasscheiben weden im allgemeinen empfolen und
mein gekaufter Belichter hat auch eine Glasscheibe. Allerdings hat
der Belichter auch UV Röhren, da reichen dann 45 Sekunden bei
70 Sekunden ist alles wech. :-(

Mit dem Lack abblättern ist allerdings seltsam, ich habe Pletienen
von vor 10 Jahren, Lassen sich nicht mehr richtig Belichten, ablättern
tut aber nichts? Sind die bei Baustrahler Belichtung möglicherweise
zu warm geworden?

Gruß´Richard

Jacob2
28.11.2009, 18:37
Das könnte natürlich sein! Die werden schon gut warm (man kann sie aber noch anfassen). Ich mach den immer so in 30 cm Abstand zur Platine, das hab ich mal irgendwo gelesen. Möglicherweise sollte ich den Abstand dann mal ein bisschen vergrößern.


Wenn ich tatsächlich Glas nehmen kann, dann ist das natürlich super, denn meine bisher verwendete Plexiglasplatte ist recht verkratzt!

Gut, ich mach jetzt nochmal Versuche.

Jaecko
28.11.2009, 18:50
Naja, bei den 500W-Dingern ist normal angegeben, dass im Bereich bis 0,5m keine entzündlichen Objekte stehen sollen. Also denkbar wärs schon, dass der Lack einfach "verbrennt". Aber wieso sich das dann erst beim Ätzen zeigt und nicht schon beim Entwickeln ist seltsam.

Nachtrag: Bei 10 Stunden Ätzen hätte ich weniger Bedenken wegen dem Kupfer oder Fotolack, sondern eher, dass sich das Basismaterial mit Flüssigkeit vollsaugt.

Jacob2
28.11.2009, 20:32
Ich kann euch jetzt berichten, dass es funktioniert hat! :D

Ich habe mehrere Sachen anders gemacht, sodass ich jetzt nicht weiß woran es lag ](*,) :
1.) Ich habe knapp 1 m Abstand zwischen Scheinwerfer und Platine gelassen
2.) Ich habe das jüngere Platinenmaterial genommen
3.) ich habe eine Glasplatte genommen

Ich glaube aber fast es lag an der Hitze.
Naja, ich werde es halt in Zukunft genau so machen.