PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaminsteuerung



DirkP
29.09.2009, 23:47
Hi Leute.

Ich bearbeite gerade meinen Kaminofen und möchte diesen via Micro steuern. Klingt erstmal komisch, geht aber mit meinem Ofen. Kurze Beschreibung: In meiner Wohnung war ein offener Kamin, der natürlich für'n A.... ist, weil die komplette Wärme einfach nur nach oben abhaut. Deshalb habe ich einen Einsatz (Kassette) anfertigen lassen, die genau in die Öffnung des Kamin's passt. Dieser Einsatz saugt nun im unteren Bereich die Umgebungsluft an, die heiß oben wieder heraus kommt. Diese Luft hat mit der Brennkammer nichts zu tun, diese wird nur umströmt.
So, soviel zur Funktion
Jetzt habe ich 8 Lüfter an den Kamin gebaut, die die Luft, die um die Brennkammer strömt etwas zu beschleunigen. Das geht ganz klasse, es wird tierisch warm in der Bude, 38 Grad sind die untere Grenze, 40 Grand sind auch kein Problem, die Lüfter pumpen 200qm in der Stunde durch den Ofen, besser gesagt, umspülen den Ofen (haben ja mit der Brennkammer nichts zu tun).
Jetzt komme ich langsam zu eigentlichen Frage: 38 Grad sind natürlich etwas ungesund und deshalb will ich den Kamin steuern. Dazu brauche ich Temperaturfühler, die die Auslasstemperatur ermitteln. Diese kann locker 180 Grad erreichen. Deshalb habe ich bei Reichelt Sensoren bestellt. Typ PCA1.1505 10M (-70 - +500Grad 1kOhm). Jetzt endlich kommt die Frage: Hat jemand eine Kennlinie für die Sensoren bzw. eine einfache Schaltung dafür? Ich brauche keine exakten Temperaturwerte sondern nur einen analogen Wert der zwischen 0 und 5 Volt liegt, bei einer Temp. von 20 bis 200Grad. Ein Spannungsteiler ist klar, anders wird es nicht funktionieren, aber wie sieht die Schaltung aus???

Danke für Eure Antworten.

Gruß Dirk

cmock
30.09.2009, 00:13
beim hersteller des sensors gibt's ein PDF, das die basics der temperaturmessung erklärt und auch die kennlinien bzw polynome für die platin-sensoren enthält: http://www.jumo.de/web/Jumo_de.nsf/(Allcontents)/001Deutschland_002Support_030Literatur_040Elektris cheTemperaturmessung(FAS146)?OpenDocument

der sensor hat einen fast linearen widerstandsverlauf über die temperatur, bei 0°C 1 kOhm, bei 200°C ca 1800 Ohm. das datenblatt sagt außerdem, daß 0,1mA strom durch den sensor empfohlen werden.

bei diesen 0,1mA hast du also einen spannung von 100mV bis 180mV am sensor, du könntest in der einfachsten variante mit einem 47k-widerstand und dem sensor einen spannungsteiler aufbauen, die spannung messen und hättest je nach spannungsreferenz eine auflösung von 1-2mV pro LSB, also ca. 2,5-5 Kelvin.

wenn dir das nicht ausreicht, könntest du die spannung über den sensor mit einem opamp so verstärken, daß du den meßbereich des ADC maximal ausnutzt.

oder du pfeifst auf die "empfohlenen" 0,1mA aus dem datenblatt und nimmst das angegebene "maximale" 1mA, also anstatt 47k 4k davorsetzen, dann hast du auch die 10fache auflösung, allerdings vermutlich auch effekte durch eigenerwärmung, die dir evtl aber wegen der 180° heißen luft drumherum eh wurscht sind...

cm.

DirkP
30.09.2009, 00:22
Hi,

genau die Lösung habe ich gesucht, das probiere ich aus. Vielen Dank

Gruß Dirk

recycle
30.09.2009, 00:53
Du willst doch bestimmt die Raumtemperatur regulieren. Würde es sich da nicht anbieten auch die Raumtemperatur zu messen?

Irgendwie Frage ich mich auch gerade, wie die Steuerung mal abgesehen von dem Sensor funktionieren soll?
Willst du das über die 8 Lüfter steuern?
Die Heizleistung des Ofens dürfte doch eigentlich relativ gleich bleiben, egal wieviel Luft den Ofen umspült. D.h. die Wärme kann nur über die Luft, über das Mauerwerk oder durch den Kamin abgeführt werden.

D.h. in einem gewissen Drahzahlbereich der Lüfter werden die dir entweder viel warme oder etwas weniger aber dafür um so heissere Luft in den Raum blasen. In einem halbwegs gut isolierten Raum dürfte das längerfristig ungefähr auf dasselbe rauskommen.
Wenn du die Lüfter sehr niedrig stellst, geht vielleicht mehr Wärme ins Mauerwerk, aber die geht dann ja langfristig zu einem grossen Teil hoffentlich auch in den Raum und nicht nur nach draussen verloren.

Daher stelle ich mir den Zusammenhang zwischen Raumtemperatur und Lüfterdrehzahl recht komliziert und damit schwer bis gar nicht regelbar vor.

Normalerweise steuert man bei Kaminöfen die Brennleistung und damit die Wärmeabgabe indem man deren Luftzufuhr reguliert. (Dafür gibts normalerweise einen Schieber oder Drehknopf)
Dabei würde die Steuerung der Lüfter dann aber eigentlich aussen vor bleiben oder könnte höchstens zusätzlich eigesetzt werden um das Ganze ein bisschen zu verkomplizieren.

s.o.
30.09.2009, 06:58
Also erst einmal: Ich finde das Projekt total spannend, und eine ganz tolle Idee. Wir haben zuhause auch so einen Kaminofen, eventuell kannst du mal anhängen, wie so ein Teil aussieht, bzw. woher man soetwas bekommt.

Nun zum elektronischen: Du brauchst meinen Überlegungen 2 Kenngrößen: Lufttemperatur am Ausgang, Raumtemperatur. DIese Daten verstärkst du über einen Messopv (z.B. TLC272) und verarbeitest die Daten mittels ADC in deinem Controller.
Im Controller baust du eine PID Regler auf, (Code siehe Wiki Regelungstechnik), der dir dann die Lüfterdrehzahl regelt. (Stichwort PWM).

Wenn du es ganz professionell machen willst, beschreibst du deinen Raum physikalisch: Wärmeinhalt, zugeführte Wärme, etc. und dann kannst du das eigentlich relativ präzise Regeln.

Aber Achtung: Eine gute Regelung erfordert Fachwissen, und ist lange nicht so einfach wie von mir hier salop beschrieben wurde.

Schau dich mal auf Mikrocontroller.net um, da gabs auch schon ein paar Beiträge zum Thema Heizungssteuerung.

pongi
30.09.2009, 07:47
Eine Idee zum Messstrom: da die Abtastrate bei einem Heizsystem recht langsam sein darf (zB 1 Min.), kannst du die Messung so implementieren, dass nur für die ADC-Wandlung Strom über den Sensor fließt (kann auch über µC geschalten werden). In diesem Fall kannst du die Widerstände für 1 mA auslegen, die Effekte der Eigenerwärmung würden sich in Grenzen halten, und du brauchst kein OP. Für eine stabile Messung ist es aber wahrscheinlich von Vorteil, solange eine ADC-Wandlung durchzuführen, bis 4 nacheinanderfolgende Werte stabil bleiben (evt. Einschwingvorgänge des Sensors).

Richard
30.09.2009, 18:39
Moin moin.

Gutes Thema, aber bei diesen Themperaturen aus der Heizung) kann
ich mir eine brauchbare Regelung nicht vorstellen. Die Raumluft muß ja
über Konvektion mit der sehr heißen Heizluft gemischt und auf angenehme
Werte gebracht werden.

Wie auch hier schon erwähnt wird das normalerweise über die Heizleistung
geregelt. Die Luft welche die Lüfter in den Raum blasen, sollte schon auf
eine angenehme Themperatur erwärmt sein. Anernfalls kann man diese
sehr heiße Luft nur noch ablenken (durch den Schornstein blasen) und
zur NOT auch noch mit kalter Frischluft mischen.

Dann heizt Mensch aber für den Klimagau, nicht um eine niedrige
Heizkostenabrechnung. :-(

Die Lüfter einfach ungesteuert laufen lassen und die Luftthemperatur
über Drosselung der "Verbrennungsluft" steuern währe hier besser.
Leider sieht ein gedrosselt vor sich hin schwelendes "Lagerfeuer im Kamin"
nicht besonders romantisch aus, es qualmt auch heftig weil durch die
heruntergeregelte Abgasthemperatur der Kamin möglicherweise nicht
mehr gut genug "zieht". Das währe dann mit Pech wirklich
!Lebensgefährlich! weil dann das Kolenmonqyd nicht nach draußen sondern
in der Wohnung landet!!

Sorry für die (!!!) aber....ich will hier niemanden abnibbeln sehen.

Ich habe selber einen, vom Forbesitzer meiner Hütte "selbstgebauten"
Kamin. Solange der voll befeuert wird ist alles O.K., beim herunterbrennen
landet alles in der Wohnung. Ich benutze das sehr schöne Teil deshalb
nicht und der Fachmann Schornsteinfeger meint das es so auch besser
ist.

Also etwas achtgeben bei solchen Aktionen, Kolenmonoxyd ist nicht
zu riechen! Immerhin ein angenemer Abgang, Mensch pennt ein und
wacht nieeei wieder auf......

Gruß Richard

DirkP
30.09.2009, 20:40
Hallo Leute!

Erst einmal vielen Dank für Eure Anregungen. In der Tat wird das nicht ganz einfach, weil über die Lüfter nur der Volumenstrom, nicht aber die Temperatur regelbar ist bzw. in ganz geringem Umfang. Mit zunehmender Lüfterdrehzahl steigt die Temp. etwas, bis zu einem gewissen Punkt, fällt danach aber wieder ab. Also können die Lüfter bei ausreichender Raumtemp. runtergeregelt werden. Die sorgen dann nur noch für die Luftzirkulation. Die eigentliche Regelung erfolgt wohl doch nur über zugeführte Frischluft für die Verbrennung. Des weiteren ist so ein Kamin sehr sehr träge, also ist Schnelligkeit vom Micro völlig unwichtig. Wir werden sehen. Auf jeden Fall werde ich weiter berichten.

An Richard:

Das mit Deinem Kamin ist ja voll blöd. Kann man den nicht umbauen? Ich finde es toll, dass Du Dich so um meine Gesundheit sorgst, aber Kohlenmonoxyd entsteht bei meinem Ofen nicht, denn wenn keine Luft rein kann, kann auch keine raus und wenn Luft rein kann, brennt er auch solange, wie Holz da ist. Durch die natürliche Thermik im Ofen wird die Abluft immer zum Schornstein rausgeführt, da passiert also nichts, Keine Sorge!

Bis bald
Dirk

recycle
01.10.2009, 01:34
Leider sieht ein gedrosselt vor sich hin schwelendes "Lagerfeuer im Kamin"
nicht besonders romantisch aus,
Briketts oder Kohle sehen sicherlich nicht so toll aus, wenn man Holz verbrennt sieht das aber in unserem Kaminofen eigentlich immer noch wie Lagerfeuer aus. Sieht für meinen Geschmack sogar besser aus, als wenn der ganze Kaminoffen ein eizgen ´Flammeninferno ist



es qualmt auch heftig weil durch die
heruntergeregelte Abgasthemperatur der Kamin möglicherweise nicht
mehr gut genug "zieht".
Stimmt, davor muss man aufpassen. Wobei das meiner Erfahrung nach hauptsächlich kurz nach dem anzünden passiert, weil es da eine Zeit lang dauert bis die Luft im Kamin soweit angewärmt ist, dass der Kamin anfängt zu ziehen.
Dabei ist es mir aber schon mehrfach passiert, dass sich starker Rauch entwickelt hat, der dann auch trotz geschlossener Kamintür durch alle Ritzen ins Zimmer schwelt.
Wenn das Feuer einmal richtig brennt, gibt es meiner Erfahrung nach eigentlich kaum noch Rauchschwaden, auch nicht, wenn man es an dem dafür vorgesehenen Luftschieber relativ weit runterregelt.


Das währe dann mit Pech wirklich
!Lebensgefährlich! weil dann das Kolenmonqyd nicht nach draußen sondern
in der Wohnung landet!!

Ja. Auch die Abgase die man nicht als Qualm sieht sind natürlich giftig, wenn sie in den Wohnraum ziehen, weil der Kamin nicht richtig zieht.

Abhängig vom Wetter, Luftdruck, Luftfeuctugkeit, Wind usw. kann so ein Kamin auch recht unterschiedliche ziehen. d.h. die niedrige Einstellung der Luftzufuhr die momentan gut ist, kann am nächsten Tag, oder schlmmstenfalls schon wenige Stunden später nicht mehr für austeichend Abzug durch den Kamin reichen und die Abgase ziehen ins Zimmer.

recycle
01.10.2009, 02:16
@DirkP


An Richard:

Das mit Deinem Kamin ist ja voll blöd. Kann man den nicht umbauen? Ich finde es toll, dass Du Dich so um meine Gesundheit sorgst, aber Kohlenmonoxyd entsteht bei meinem Ofen nicht, denn wenn keine Luft rein kann, kann auch keine raus und wenn Luft rein kann, brennt er auch solange, wie Holz da ist. Durch die natürliche Thermik im Ofen wird die Abluft immer zum Schornstein rausgeführt, da passiert also nichts, Keine Sorge!

Ich glaube das siehst du etwas zu locker.
Bei unserem Kaminofen der eigentlich einen sehr dichten Eindruck macht, ist es schon mehrfach passiert, dass kurz nach dem anzünden dicke Rauchschwaden durch alle Ritzen in den Wohnraum gequollen sind.
Ganz dicht sind die Dinger nicht und besonders solange er noch kalt ist, zieht ein Kamin nicht sonderlich gut.
Da ist der Weg durch die Ritzen in den Wohnraum für die heissen Abgase manchmal einfacher.

Zu der Regulierung der Brennleistung über die Luftzufuhr, steht bei unserem Kaminofen auch deutlich drin, dass man die nicht zu weit runter drehen darf, weil dann der Kamin eventuell nicht mehr genug zieht und die Abgase in den Wohnraum gedrückt werden.

Zusätzlich steht da auch extra drin, dass diese Untergrenze durch unterschiedliche Wetterverhältnisse usw. sehr verschieden sein kann.

Die Brennleistung automatisch nur nach der Temperatur zu regeln scheint mir da schon recht leichtsinnig.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine andere Gefahr, nämlich dass man sich die Abgase ins Hausn saugt.
Z.B. in dem man bei geschlossenen Fenstern irgendwo im Haus einen Luftabzugsanlage hat, die die Raumluft nach aussen pumpt.
Die Dinger sind ja z.B. in Badezimmern recht verbreitet. Eine Dunstabzugshaube in der Küche oder ein Abluft-Wäschetrockner machen dasselbe.
Irgendwo muss die Luft die da nach draussen gepumpt wird ja herkommen, wenn alle Fenster dicht sind, kann da auch der Kaminofen zur Quelle werden.

Eventuell könnten sogar deine Lüfter irgendwelche Verwirbelungen oder Sog erzeugen der die Abgase aus dem Kaminofen zieht und im Raum verteilt.

Das verzwickte daran ist, dass man eigentlich kaum messen kann, ab wann die Brennleistung so niedrig ist, dass der Kamin nicht mehr richtig zieht.
Die Temperatur des Ofens ändert die man messen kann ändert sich ja nur recht langsam und wie gut der Kamin zieht hängt wie gesagt von äusseren einflüssen ab.
D.h. da gibt es nicht so viel, was man wirklich zur Fütterung der Regelung nehmen kann um dies zu verhindern.

steg14
01.10.2009, 06:55
Meine Lösung:

Bei mir wird die Luft im Teppenhaus angesaugt, strömt am Heizeinsatz vorbei, kommt im Wohnzimmer raus und strömt dann durch Esszimmer, Küche und Lamellen in der Tür wieder ins Treppenhaus. Da eine Fläche von 100qm beheizt wird, reicht die Heizleistung sowiso nicht aus. Die normale Heizung regelt die Temperatur über Raumthermostate.
Die Auslasstemperatur über dem Heizeinsatz zu steuern ist richtig.
Bei mir tut seit 15 Jahren ein Bimetallschalter aus einem Bügeleisen zuverlässig seinen Dienst. Er schaltet zwei grosse Papstlüfter (im Mauerwerk im Treppenhaus) bei ca.50Grad ein oder aus.
Streng genommen darf keine elektrische Leitung also nicht mal ein Temperaturfühler im Kamin sein. Bisher haben mich die Schornsteinfeger zwar alle darauf hingewiesen aber nix gesagt. Schlimmer wäre es 200Grad heisse Luft vom Kamin nach oben an die Decke strömen zu lassen.

pongi
01.10.2009, 08:52
Wenn man auf der sicheren Seite sein will, kann man ja in die Regelung ein CO-Sensor einbauen, die sollten nich so teuer sein, da sie in jeder Tiefgarage massenhaft eingesetzt werden. Dann hast du zumindest ein Alarm, falls was schiefläuft.

damfino
01.10.2009, 10:27
Ich sehe nicht ganz den Sinn darin beim Ofen mit vielen Ventialtoren die Luft herumzuwirbeln, das wird eine mächtige Staubschleuder, aber man könnte damit den Staubsauger einsparen...
Der gemütliche Wärmeanteil kommt meiner Meinung nach eher von der Strahlungswärme, die Lufterwärmung durch die Umspülung des Einsatzes ist nur ein nettes Plus, und wenn die Abstände groß genug und Lüftungsöffnungen ordnungsgemäß vorhanden sind kann er auch nicht überhitzen.
Meinen Kamin kann ich ohne Probleme die Luftzufuhr auf die kleinste Einstellung zurückregeln. Aber dazu muss er erst mal heiss genug sein, die 450kg müssen mal warm werden, aber dann genügt es auf die Glut ein neues Holzscheit zu legen und das brennt sofort an. Also zuerst mal mit offenem Regler anheizen, wenn der Kamin /Verkleidung warm wird, kann man ruhig zurückregeln.
Viele vergessen aber darauf dass ein Kamin Frischluft braucht, wenn man gute moderne und damit dichte Fenster hat, gibt es kaum einen natürlichen Durchzug im Kamin. Was oben beim Kamin mit den Abgasen rausgeht, muss ja auch irgendwo herkommen.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine andere Gefahr, nämlich dass man sich die Abgase ins Hausn saugt.
Z.B. in dem man bei geschlossenen Fenstern irgendwo im Haus einen Luftabzugsanlage hat, die die Raumluft nach aussen pumpt.
Die Dinger sind ja z.B. in Badezimmern recht verbreitet. Eine Dunstabzugshaube in der Küche oder ein Abluft-Wäschetrockner machen dasselbe.
Irgendwo muss die Luft die da nach draussen gepumpt wird ja herkommen, wenn alle Fenster dicht sind, kann da auch der Kaminofen zur Quelle werden.
Was genau das Problem beschreibt, in so einem Fall hilft eine Zuluft von aussen damit die Dunstabzugshauben und andere Lüfter normal funktionieren, der Kamin wird es auch mit einwandfreier Leistung danken, und nur mehr qualmen wenn man nasses Holz verwendet.

steg14
01.10.2009, 11:08
Ich finde der Thread sollte langsam ins Schornsteinfegerforum (http://www.schornsteinfegerforum.de/portal.php) verschoben werden.
Fehlt nur noch die alte Debatte Bärenfell, kalte Füße heißer A. :-=

Wenn Dirk hier postet, dann weil er Fragen zur Regelung hat. Alles andere wird er wohl schon bedacht haben. Da Dirk sich sowieso mit dem Schornsteinfeger zwecks Abnahme in Verbindung gesetzt hat oder dies noch tut, sind alle Bedenken hinsichtlich Frischluftzufuhr oder CO zwar gut gemeint aber gegenstandslos.

Das technische Problem reduziert sich somit auf eine einfache Lüfterregelung.

@Dirk. zu deiner Steuerung (eigentlich Regelung) fehlt noch die Info mit welcher Spannung die Ventilatoren laufen.

Yossarian
01.10.2009, 11:52
Hallo
Bei einem offenem Kamin wird vor allem die Strahlungswärme genutzt.
Die erzeugt das "behagliche" Gefühl.
Bei solch einem Feuer funktioniert nur eine zwei Punkt Regelung vernünftig:
brennt oder brennt nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Benno

recycle
01.10.2009, 12:31
Ich sehe nicht ganz den Sinn darin beim Ofen mit vielen Ventialtoren die Luft herumzuwirbeln, das wird eine mächtige Staubschleuder, aber man könnte damit den Staubsauger einsparen...

Ich könnte mir mehrere Gründe dafür vorstellen.
1) Es wird schneller warm im Raum, weill es ohne Lüfter erst mal nur in unmittelbarer Nähe des Ofens warm wird und dann einige Zeit dauert, bis sich die Wärme verteilt und das Meterwerk um den Ofen soweit aufgeheizt ist, dass es auch Wärme an den Raum abgibt.
2) Der Ofen/Kamin ist in einer Aussenwand und von der Wärme die ans Mauerwerk abgegeben wird geht zuviel nach draussen verloren, anstatt den Raum aufzuheizen.

Punkt 1) verführt natürlich ein bischen zu der Ansicht, man würde die Effizienz des Ofens durch die Lüfter steigern, weil es damit halt viel schneller warm wird.
Besonders, wenn man den Ofen immer nur kurz anmacht, z.B. um es abends nach der Arbeit noch eine Stunde gemütlich zu haben ist es nicht so schön wenn der raum erst nach einer Stunde warm wird, wenn man eigentlich schon ins Bett will.
Das kann ich mir in diesem Fall aber nicht so richtig vorstellen, weil hier ja eigentlich das Problem ist, dass der Raum mit den Lüftern viel zu warm wird.
D.h. ohne die Lüfter, wäre die Raumtemperatur wahrscheinlich von alleine niedriger und das was immer noch zuviel ist, könnte man über die Brennleistung reduzieren.
Die Wärme die nur langsam über das Mauerwerk an den Raum abgegeben wird ist dabei ja auch nicht verloren, sondern fehlt am Jahresende auf der Rechnung für die ja wahrscheinlich auch noch vorhandenen Zentralheizung.



Meinen Kamin kann ich ohne Probleme die Luftzufuhr auf die kleinste Einstellung zurückregeln. Aber dazu muss er erst mal heiss genug sein, die 450kg müssen mal warm werden, aber dann genügt es auf die Glut ein neues Holzscheit zu legen und das brennt sofort an. Also zuerst mal mit offenem Regler anheizen, wenn der Kamin /Verkleidung warm wird, kann man ruhig zurückregeln.
Genau das sehe ich ein bischen das Problem. Die Lüfter nutzen eigentlich nur um den Raum kurz nachdem der Ofen angezündet wurde schnell aufzuheizen.
Dadurch dauert es aber länger, bis der Ofen selber aufgeheizt ist und die Betriebstemperautur bei der die Leistung gedrosselt werden darf erreicht.
Wenn die Raumtemperatur durch die Lüfter bis 38 grad hochgeht, werden die gewünschten 20 oder 22 Grad sicherlich recht schnell erreicht sein.

D.h. eine automatische Regelung reduziert die Brennleistung eventuell schon bevor der Ofen auf Betriebstemperatur ist und richtig zieht und es kommt genau zu dem Effekt, dass es anfängt zu qualmen und der Rauch ins Haus anstatt durch den Kamin zieht.


Meiner Meinung nach wäre es hier sinnvoller der Physik ihren Lauf zu lassen. Bei der Heizleistung die der Kamin/Oden offensichtlich hat, kann´es ja nicht so sehr lange dauern, bis die gewünschte Raumtemperatur auch ohne Lüfter erreicht ist.
Der Ofen erreicht dadurch scheller seone Betriebtemperatur, die Brennleistiung kann früher gedrosselt werden und zu den unerwünschten 38 Grad im Raum kommt es gar nicht erst.
Anstatt nur - eigentlich ja auch eher unangenehme- heisse Luft in den Raum zu pusten, heizt der Ofen den raum über die Strahlungswärme gleichmässiger auf und die an das MAuerwerk abgegebene Wärme sorgt dafür, dass es auch noch warm im Haus bleibt, wenn der Ofen schon lange ausgebrannt ist.

Die Lüfter die hier angebracht wurden, scheinen ja nur den unerwünschten Effekt zu haben, dass die Raumtemperatur bis auf 38Grad hochgeht. Reduzieren können sie Raumtemperatur nicht. Wofür sollen sie also nutzen?

damfino
01.10.2009, 12:57
Ok, wie oben angemerkt sollten wir zurück zur Regelung kommen.
Aber man muss sich auch daran halten wie solche Öfen geregelt werden, und das ist erstens mit der Zuluft, zweitens haben bessere Modelle noch eine regelbare Abluftdrossel, und man kann noch leicht mit der Brennholzqualität herumspielen. Da hat sich in den letzten paar 100 Jahren nicht viel getan, auch die Pelletsöfen haben nicht viel mehr ausser der geregelten automatischen Beschickung.

Mehr kann man nunmal nicht regeln, wenn ich zur Temperaturregelung Ventilatoren verwende ist das dasselbe als wenn ich beim Auto mit der Kupplung die Geschwindigkeit regle, und nicht mit dem Gaspedal!
Man nimmt hier mit den Ventilatoren der Mauerung die Möglichkeit die Wärmeenergie zu speichern, die verhindert dass es schnell zu heiss wird, und dafür lange warm hält. Seht es als einen etwas massiveren Kondensator an der in dem Fall mithilft die Temperatur zu regeln.

recycle
01.10.2009, 14:47
@steg14


Da Dirk sich sowieso mit dem Schornsteinfeger zwecks Abnahme in Verbindung gesetzt hat oder dies noch tut, sind alle Bedenken hinsichtlich Frischluftzufuhr oder CO zwar gut gemeint aber gegenstandslos.

Das technische Problem reduziert sich somit auf eine einfache Lüfterregelung.

Meinst du wirklich?
Es geht hier u.a. darum, dass die Lüftersteuerung auch Einflüsse auf die Regulierung der Brennleistung haben kann, bzw. mit dieser kombiniert werden muss.
Falls der Schornsteinfeger soetwas überhaupt macht, könnte er die ganze Geschichte frühestens auf Unbedenklichkeit überprüfen, sobald sie fertig ist.
Bis dahin könnte DirkP sich schlimmstenfalls schon beim Installieren und Testen der Steuerung vergiftet haben.
Die Gefahr sehe ich allerdings gar nciht mal, da er sicherlich vorsichtig und bedacht genug ist, das zu verhindern.

Ich glaube aber, dass Hinweise wie von damfino trotzdem interessant für DirkP sind.
Was nutzt ihm die schönste Lüftersteuerung, falls die tatsächlich gar nicht ihren Zweck erfüllen kann und sich als Regelzustand nachher konstant "Lüfter aus" ergibt?

steg14
01.10.2009, 14:59
Ich kann mich nur wiederholen: Wenn Dirk Lüfter per Temperaturfühler regeln will dann lasst ihn das doch tun!
Ihr wisst nicht welchen Heizeinsatz er hat, welches Mauerwerk (Vielleicht Gasbeton ohne Wärmespeicherung?) welche Gründe für die Regelung. Also wird munter diskutiert und jeder bezieht sich gedanklich auf einen ihm bekannten Fall. Somit reden wir aneinander vorbei.
(Ich z.B. habe die Lüfter eingebaut weil sich die Wärme dann in 3 Zimmer verteilt statt durch Strahlungswärme nur in einem.)

Wegen der Rauchvergiftung. Das kann nicht durch diese Ventilatoren kommen (weil die ja eher Luft in den Raum blasen), aber durchaus durch eine Dunstabzugshaube die Luft durch den Schornstein und den Ofen nach unten saugt. Meine Dunstabzughaube läuft nur wenn Tür oder Fenster auf sind. Dennoch würde ich solche Tipps nicht ungefragt geben. Wer ein Haus plant und baut ärgert sich doch eher wenn er solch primitiven Tipps bekommt. Wichtig für Dirk sind doch allenfalls Erfahrungberichte z.B. dass eine Zweipunktregelung ausreichend ist.

Richard
01.10.2009, 16:31
Hallo Leute!


An Richard:

Das mit Deinem Kamin ist ja voll blöd. Kann man den nicht umbauen?
Dirk

Moin moin, Umbauen kann man alles (wenn man es denn kann).
Der damalige Erbauer hatte anscheinend null Wissen über Kamine,
aber einen sehr guten Geschmack und Handwerkliches Können.
Optisch habe ich noch keinen /für mich) schöneren gesehen. Man könnte
versuchen den Kamin weitgehend auszuweiden und einen Vertigkamin-
einzatz "Reinzubasteln". Aber Zeit und Geld.....

gruß Richard

DirkP
04.10.2009, 20:49
Hi Leute,

macht mal langsam!!! Ich weiß schon, wie mein Kamin funktioniert, warum er qualmt, wenn er kalt ist (weil Wasser aus dem Holz verdampft und nichts anderes) und das kein CO rauskommt, egal wann. Das habe ich schon mit einem geeichten AU-Tester für PKW's nachgemessen (Ich habe so einen hochmodernen Tester mit Leitfaden 4, wem's was sagt).

Mit den 8 Lüftern ist es quasi nicht möglich, die Raumtemp. zu regeln, sondern die sollen auch nur für die Zirkulation der Raumluft sorgen. Die werden per PWM zwischen 7 und 12 Volt geregelt. Falls jetzt jemand die Frage stellt, ob es sich um geregelte (eigengeregelt) Lüfter handelt: Ja, das sind sie. Ich habe zu jedem Lüfter (übrigens von Reichelt, 50*50mm, 12V, Maglev-Lüfter) einen 220uF Kondensator parallel geschaltet und damit lassen sich die Lüfter einwandfrei per PWM regeln. Es lässt sich damit also nur die Luftmenge, die den Ofen umströmt regeln, nicht die Temperatur. Eine Staubschleuder sind die nicht, die saugen nämlich keinen Staub an, weil sie 50cm über dem Boden am Ofen sind. Wer es genau wissen möchte, der möge doch mal nach dem Ofentyp "Stromboli Kamin" googlen. Da sieht man auch, wie mein Ofen ziemlich exakt aussieht (Technik), der übrigens nur rund 150kg wiegt und das Mauerwerk so gut wie nicht erwärmt, weil er damit nicht verbunden ist. Er ist in einen ehemaligen offenen Kamin nur eingeschoben und rundherum abgedichtet, mehr nicht (kommt trotzdem kein CO raus). Bei Nr.4 sitzen die Lüfter, bei Nr.5 kommt die Warmluft wieder raus. Wie man auf diesem Bild schön sieht, hat diese Umströmung also absolut nichts mit der Brennkammer zu tun.

So, was wollte ich jetzt noch schreiben? Ach so, also qualmen, CO, Holzfeuchte etc. sind hier wirklich nicht mein anliegen, sondern es geht tatsächlich nur um die Regelung.
Und die stellt sich mehr und mehr als sehr komplziert heraus, so dass die Funktion des Kamins, was die Gemütlichkeit angeht, sehr auf der Strecke bleiben wird. Wenn man das alles, was notwendig ist, über einen Controller steuern und regeln will, sieht der Kamin hinterher aus, wie ein Patient auf der Intensivstation, vom Kamin ist dann vor lauer Leitungen, Stellmotoren und Sensoren nichts mehr zu sehen. Das bedeutet jetzt aber nicht, das ich das jetzt schon aufgebe, ich probiere es. Auf lange Sicht werde ich meinen Ofen aber weiterhin manuell steuern (das macht ja gerade einen Ofen aus), aber eine Lüfterregelung bekommt er auf jeden Fall. Aber nicht desto trotz, so ein Ofen möchte ja auch "beschäftigt" werden, dafür habe ich ja auch extra 1600€ ausgegeben und ich will ja auch meinen Spaß.

So, das ist jetzt sehr viel Text, aber ich hoffe, damit dass Ihr meine eigentliche Überlegung besser versteht. Wen mein Projekt dennoch interessiert, kann mich auch gern besuchen kommen (nähe Kassel). Dann kann man sich ja mal bei einem Bier unterhalten.

Ich bleibe aber noch dran.

Gruß Dirk

DirkP
13.01.2010, 22:34
Hi Leute!

Hier mal ein Zwischenbericht zur Kaminsteuerung:

Ich habe einige Tage programmiert und bin auf eine gute Lösung gekommen. Dann habe ich alles an den Kamin angeschlossen und musste feststellen: nix geht. AVR macht nur blödsinn. Kein Meßwert wird richtig ausgewertet, Anzeige spinnt usw. Grund: die Lüfter stören ganz extrem. Ich messe die Temperatur mit NTC oder PTC als Spannungsteiler. Wenn ich mir jetzt am Oszi das Signal ansehe könnte das einem Signal an einem Lautsprecher gleich sein, eine einzige Katastrophe. Sind die Lüfter ab, ist alles pefekt. Also kommen 2 Änderungen: 1. Externer Motortreiber und 2. ein Temp.-Modul per I2C-Bus. Wenn ich das eingebaut habe, kommen neue Info's.

Bis dahin

Gruß Dirk

DirkP
19.03.2010, 20:40
So, bin quasi fertig.

Mein Problem mit der Temeraturmessung habe ich mit 2 I2C Fühlern LM75 gelöst, das mit der Spanungsmessung auf Software-Ebene. Die Bascom-Datei ist etwa 550 Zeilen lang aber super komfortabel. Am Ofen steuere ich nichts, sondern nur die 8 Lüfter werden geregelt. Alles schön verkleidet, sieht echt super aus (Foto folgt). Jetzt fehlt noch ein Uhrenbaustein (PDF85...) für einen Betriebsstundenzähler.
Haltet mich nicht für bekloppt, allen Leuten, denen ich von diesem Projekt erzählt habe, haben das getan, bis die das System gesehen haben, dann waren alle begeistert.

Bis die Tage

Gruß Dirk

Axel37
18.08.2010, 10:18
Wen mein Projekt dennoch interessiert, kann mich auch gern besuchen kommen (nähe Kassel).
moin dirk, würde mir gern mal deine kaminsteuerung ansehen. hast du die probs in den griff bekommen ?
viele grüsse
axel

DirkP
18.08.2010, 20:09
Hi Axel F.

Nicht alle Probleme sind gelöst, die meisten aber schon. Da Du ja im gleichen Ort wohnst, ist es ja eh nur ein Katzensprung mal vorbei zu kommen. Freue mich, nur geht es diese Woche nicht (keine Zeit). Schlag mal einen Termin vor.

Gruß Dirk

Axel37
22.08.2010, 11:32
bin flexibel, gib mir 2 termin zur auswahl
vga

Richard
22.08.2010, 15:51
Haltet mich nicht für bekloppt


Neee, warum auch, eher für etwas super Hartnäckig wenn man bedenkt
wie lange der Thread besteht. :-) Immerhin, Dein Kamin scheint wirklich
kein CO² in die Wohnung zu kübeln. :-)

Gruß Richard