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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie an besten in die Elektronik einarbeiten?



Sceloporus
05.07.2009, 10:04
Hallo,

bei meiner Einarbeitung in die Robotik stoße ich immer wieder auf ein Problem:

Ich kenne mich sehr gut mit der Informatik aus und könnte mich ohne Umwege mit der KI usw. beschäftigen. Auch Mechanik ist kein Problem und ich könnte auch CAD-Entwürfe machen.

ABER: Was mir fehlt, sind praktische Kenntnisse im Bereich der Elektronik. Zwar hatte ich schon ET1 im Studium, dies war aber schon recht theoretisch und kam mir eher als ein Mathematikfach vor.

Hättet ihr Tipps oder sowas wie eine "Anleitung zur Einarbeitung für Anfänger" parat?

PicNick
05.07.2009, 14:32
Einfache Schaltungen nachzubauen, aber immer dabei auch der Sache auf den Grund zu gehen, kann hilfreich sein.
Man kommt dadurch auf die richtigen Fragen, die dann Google etc. beanworten können.
Wenn einem Selbststudium liegt, kann so ganzschön weiterkommen.

imho hilfreich (--> Grundschaltungen):
http://www.elektronik-kompendium.de/

Die von dir genannte "mathematische" Seite der Angelegenheit spielt natürlich immer mit.


EDIT: Kollege, ich verschiebe dich in die Elektronik, eine richtige Umfrage mit multiple-choice von irgendwas ist das ja nun nicht :-)

Besserwessi
05.07.2009, 16:45
Wenn man es eher theoretisch mag, ist eine simulationssoftware wie LTcad sinnvoll um die Funktion von Schaltungen zu verstehen.

Wenn man es eher praktisch mag, wäre ein Steckbrett, ein paar passenden Bauteile (Widerstände, Dioden, LEDs,Kondensatoren, Transistoren...) und ein Messgerät der richtige weg. Für einige Schaltungen wäre ein Oszilloskop sinnvoll, aber das ist schon eine eher teure Anschaffung. Zur Not halt ein Soundkarte Oszilloskop oder eine Simulation für diese Teile.

Viele Informationen findet man auch Internet auf den Seiten der IC-Hersteller, allerdings fast nur in Englisch.

Hellmut
06.07.2009, 17:01
Bei rcline.de gibt es eine Einführung sich eine einfache Schaltung aufzubauen und damit die diversen Fähigkeiten von Atmel uC zu lernen. Es ist dazu gedacht Modellbauer, die sich durch diese Schaltungen ganz neue Möglichkeiten erschliessen die Berührungsangst zu überwinden. Kleine Schritte und schnelle Erfolgerlebnisse halten den Neuling bei Laune und ergeben eine steile Lernkurve. Die Software dazu wird für BASCOM, ein Basic Dialekt für Atmel AVR Controller und C gezeigt.

christian_u
06.07.2009, 17:53
Hab gerad ein AVR Einsteigerset zusammengestellt, dadrin ist ein Steckbrett (auch schon ein etwas grösseres 870 Kontakte), das USB AVR Lab als Experimentierboard oder Programmer, diverse Bauteile und eine Anleitung mit der man die ersten 4 Programme als Experiment erstellen kann. Weitere Experimente folgen dann auf der Website.

http://update.ullihome.de/catalog/product_info.php/products_id/45?osCsid=94d483c82900dcaeae68170a70b94086

-jan_
07.07.2009, 19:54
Also ich würde auch erstmal die Grundlagenschaltungen in ner Simu-Software nachbauen. Kostet kein bis wenig Geld und erspart viel Frust, weil man mit ein paar Klicks alles ändern kann. Außerdem braucht man dafür keine (für den Anfang) teuren Messgeräte.

Falls du noch Student bist, gibts die Student version von NI für 40 Euro. Die ist zwar beschränkt auf 50 Bauteile pro Simulation, sollte aber zum lernen mehr als locker ausreichen. Ziemlich einfach zu bedienen ists auch!

Wenn man analoge und einfach digitale (Logik-) Schaltungen halbwegs versteht, sollte das eigentlich kein Problem sein, das ganze hinterher auch "physisch" aufzubauen.

Was Controller, IC's & Co. angeht - stehen sowieso in fast jedem Datenblatt beispiel-Applikationen. Sehr viel Wissen muss man da meiner Meinung nach nicht. Zur einfachen Inbetriebnahme eines kleinen Controller-Boards braucht man ja nur ein paar Teile.

Hellmut
07.07.2009, 20:05
Die 40,- € sind viel als man für den Testaufbau braucht und von welchen teuren Geräten, außer den PC den man braucht sprichst du? Lötkolben, Lötzinn, die paar Bauteile für den Testaufbau bei Reichelt bestellen, ein paar Litzen zum Verdrahten, das wars! Der Frust hält sich in sehr engen Grenzen da man doch intensive Unterstützung von Mitgliedern bekommt die ebenfalls gerade die Lernkurve durchlaufen haben und jetzt unglaubliche Projekte im Modellbau realisieren!

Sceloporus
07.07.2009, 20:42
Danke für eure Antworten!

Ich habe mir einfach mal dieses Lernpaket geholt, hoffe es wird mich nicht unter- und auch nicht überfordern :-)
http://www.amazon.de/Franzis-Buch-Software-Verlag-Elektronik/dp/3772357466/ref=pd_sim_sw_10

Ich denke, wenn ich den Einstieg in die Elektronik geschafft habe, kommt alles weitere von selbst, wenn ich am Ball bleibe.

Besserwessi
07.07.2009, 21:36
Mit der Software Simulation kann man andere Dinge machen und kann da dinge machen wo man sonst relativ teure Geräte bräuchte ( Oszilloskop, Frequenzgeratoren, Netzteil für hohe Leistung,...). Man kann auch Effekte in der Simulation sehen, die real nicht so einfach zu messen sind (z.B. HF Ströme).

Die Software LTcad ist kostenlos und nach etwas Gewöhnung auch recht mächtig. Um die Software voll nutzen zu können, braucht es allerdings auch schon eine Menge Wissen. Ein gutes Tutorial zur Schaltungssimulation kenne ich leider nicht, wäre aber sicher interessant.

Einige der einfachen Schaltungen sollte man vielleicht schon mal in echt aufbauen und auch Nachmessen. Dazu reicht auch ein einfaches Multimeter für unter 10 EUR aus dem Baumarkt. Vielfach ist es halt doch etwas anders wenn man die LEDs selber sieht und spürt und ggf auch mal riecht wenn ein Widerstand heiß wird.

Zwerwelfliescher
08.07.2009, 14:23
Also ich empfehle ein Steckboard, LED´s, Widerstände...
Schau mal auf dieser Seite nach, da findest du alles rund um die Elektronik.
http://www.dieelektronikerseite.de/

Ich benutze das Programm Crocodile Physiks 1.7.
Mit diesem Programm lassen sie auch komplizierte Schaltungen nachbauen.
Wer dieses Programm haben möchte, bitte mir eine PM schicken.

Ralf-Rainer
08.07.2009, 16:43
Hallo,

gibt es jetzt bei http://www.yenka.com

At Home kostenlos nutzbar

Gruß Ralf

-jan_
08.07.2009, 18:13
Und tu dir einen Gefallen: Wenn du weisst, dass du mit der Elektronik länger was machen willst, kauf dir ein einigermaßen brauchbares Multimeter und keinen 10 Euro Billigkram. Das geht dann bei ca. 50 Euro los.
Am besten mit Kapazitätsmessung und automatischer Bereichswahl. Alles andere ist rausgeschmissenes Geld und du kaufst 2 mal.

Wenn du dir noch nicht sicher bist und vll. nach ein paar Wochen keine Lust mehr hast, tuts aber auch die 10,- Billigvariante..

Akkuleer
09.07.2009, 19:48
Hallo ihr alle,

Also sollte ich jetzt als Elektronikeinsteiger eurer
Meinung nach eher praktisch anfangen oder mit
einer Simulation?
Würde gerne mal wissen wie ihr angefangen habt
bitte erzählt mal würde mich echt mal interressieren.

Zwerwelfliescher
09.07.2009, 20:03
Hi Akkuleer,

ich habe praktisch angefangen. Als erstens einfache Schaltungen, mit LED und Vorwiderstand. Wichtig ist es, das Ohmische Gesetz zu kennen. Das benötigst du (fast) immer! Wenn es mit den einfachen Schaltungen geklappt hat, kannst du dich auf größere, kompliziertere Schaltungen konzentrieren. So eine Simulationssoftware benötige ich nur zu Planen von Schaltungen, um sie auf ihre Funktion zu prüfen.
Wenn du in die Elektrotechnik einsteigen willst, empfehle ich dir:
-Multimeter(kein Billigteil!)
-Steckboard
-Kabelbrücken(kannst du dir auch mit Klingedraht selber bauen)
-evl. Regelbares Labornetzteil von 0-ca.30V
-Farbschablone für Widerstände
-LED´s + Vorwiderstände
-Und noch Kleinkrams wie z.B. Kondensator, Transistor... das hat aber
vorerst noch Zeit.


Das sollte für den Anfang reichen. Bei einem Betrieb von 9V immer 220-270 Ohm Vorwiderstand bei LED´s.

MFG Flexxx

Tido
09.07.2009, 21:25
Bei einem Betrieb von 9V immer 220-270 Ohm Vorwiderstand bei LED´s.

MFG Flexxx

Was hast du vor? Das sind über 31mA bei 220 Ohm!

021aet04
09.07.2009, 21:57
Ich habe praktisch angefangen. Werde jetzt anfangen zu simulieren. Zumindest, dass ich bei größeren Projekten die Funktion testen kann

Besserwessi
10.07.2009, 11:45
Als ich angefangen habe, was simulieren nicht keine echte Option. Die ersten "Simulationen" kamen erst am C64. Aber auch das war noch eher einfach.

Zwerwelfliescher
10.07.2009, 12:56
@Tido

Ich nehm immer 240 Ohm wenn ich ein oder zwei LEDßs betreibe.

Besserwessi
10.07.2009, 14:58
Bei den LEDs lieber einen größeren Widerstand nehmen. Auch bei 5 mA leuchten die schon ganz gut. Gerade bei batteriebetrieb lieber eine bessere LED und weniger Strom.