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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Audio Multiplexer



Crock
11.01.2009, 00:27
Hey,

es wird mal wieder Zeit, das ich was bastel.
Was ich gerade benoetige, ist ein Audio Multiplexer, der mich zwischen 4 Geraeten schalten laesst (einfach ueber Klinke-Buchsen).
Leider hab ich hier kein CAD zur Hand, deswegen umschreibe ich kurz, wie ich das machen will.

Powersupply kommt wohl von USB. (USB aus 2 Gruenden: a) brauch ich dann kein extra Netzteil mehr, und 100mA reichen alle mal, b) will ich vllt spaeter da noch ein USB-Parallelportadapter reinpacken, so dass ich nicht nur manuell sondern auch ueber Software schalten kann)
Ich nehme ein Schieberegister, wo ich per Piezo-Schalter ein Taktsignal geben kann (also kein Entprellen noetig, oder - hoechsten ein kleines RC-Glied).
Den n-ten Ausgangen (in meinem Fall wohl der 4te) schalte ich wieder an zu Data, so das es immer genau einer der n Ausgaenge High ist.
Pro Ausgang schalte ich dann 4 Transistoren (mit Vorwiderstand natuerlich). 2 Transistoren fuer jeweils Linken und Rechten Audiokanal und diese beiden Transistoren antiparallel (heisst das so?) geschaltet (so dass positive und negative Halbwelle uebertragen werden).


+-------|
| |
------ |
/ \ |
v \ |
o-- ----)---o Audiosignal
\ ^ |
\ / |
------ |
| |
+-------+
|
|
o Schaltsignal



Habt ihr bei dem Plan irgendwelche Bedenken zu aeussern? Muss ich bei den Transistoren auf irgendwelche Eigenschafen achten? Oder reicht da ein 08/15-Transi?

kolisson
11.01.2009, 02:05
hallo,

mit den transistoren geht das so nicht.
dazu nimmt man dann eigentlich jfet-transen.

wenn du es einfacher haben willst .. dann schau mal nach 74hct4066

da ist alles schon fertig

gruss

Crock
11.01.2009, 10:38
Magst du mir noch eine Erklaerung geben, warum das nicht geht? Ich war auf meine Idee so stolz... ;)

Besserwessi
11.01.2009, 10:52
Bei der Schaltung mit den normalen Transistoren gibt es 3 Probleme:
Die bipolaren ("normalen") transistoren sind in Bereich kleiner Spannungen ziehmlich nichtlinear. Das würde schon man zu zeihmlichen verzerrungen führen, besonders bei kleinen Spannungen.

Wenn der Transistor flasch herum ist, hat man nur eine sehr geringe Spannungsfestigkeit (etwa 5 V) und zum Teil recht große Leckströme. Also ist auch die Sperrende Funktion so richtig zufriedenstellend, und hohe Spannungen gehen gar nicht.

Zum Steuern braucht man Strom, der dann auf die Signalquelle zurückwirkt.

Das heißt jetzt nicht, das man die umschaltung gar nicht mit bipolaren transoistoren machen kann, aber es wird deutlich umständlicher.
Da sind die JFETs oder speziellen MOS ICs deutlich einfacher und auch besser. Für hohe ansprüche gibt es noch bessere MOS Schalter als den 74hc4066. Schon eine 74hc4052 wäre da besser geeignet.

Vitis
11.01.2009, 14:56
schau Dir mal die 4067er an, die sind für sowas gemacht und einfach
zu handhaben:

http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/cd4067b.pdf

repi64
11.01.2009, 15:19
Hi,
ich würde dir ebenfalls den 4052 empfehlen. Der ist ideal für deine Anwendung.
Es gab mal einen Audio Umschalter ggf. sogar mit Verstärker bei ELV. Ich finde das Teil jedoch nicht mehr im Shop. Ich meine, da wurden die Inpus ebenfalls über einen Taster und Schieberegister ausgewählt. Da muss ich mal in meinem Journalarchiv schauen, ob ich die Schaltung schnell finde.

Crock
11.01.2009, 21:01
Okay, ich hab mal die Schaltung trotzdem aufgebaut, weil ich mal wissen wollte, wie sich diese Verzerrungen anhoeren.
Hab also von meinem MP3-Player den Linken Audiokanal durch einen Transistor geleitet und konstat Strom an die Basis gelegt.
Die Schaltung geht, sogar mit nur einem Transistor pro Kanal (wieso das Bitte? Geht die negative Halbwelle trotzdem durch?). Ich will jetzt nicht sagen, dass ihr falsch gelegen habt, aber was hab ich hier fuer einen Sonderfall, dass der Sound (zumindest fuer mein Ohr) voellig unveraendert am Kopfhoerer ankommt?
Kann ich irgendwie einen Fall aufbauen, dass ich mal ein Beispiel fuer solche Verzerrungen habe?

Besserwessi
11.01.2009, 21:47
Wenn man beim Transistor Emitter und Kollektor vertauscht, hat man wieder einen Transistor, allerdings einen eher schlechten. Falsch herum hat man wenig Verstärkung (z.B. nur 5), wenig Spannungsfestigkeit und oft viel Leckstrom.

Die 5 V Granze solle das Audiosignal vom MP3 Player wohl noch nicht erreiche. Bei den Verzerrungen sind die meisten relativ unsensible. Nicht umsonst wird für Hifi Qualität nur weniger als 1% Klirrfaktor erwartet. Viele Röhrenverstärker sind schlechter, werden aber trotzdem für guten Klang gelobt.

Um die Verzerrungen zu sehen oder höhren muß man vor allem ein passendes Testsignal draufgeben. Fürs Oszilloskop ist das vor allem ein Dreiecksingnal. Um es zu höhren müßte man umschalten zwischen dem verzerrten und dem original mit gleicher Lautstärke. Auffallen sollte das vor allen wenn man 2 reine Töne gelichzeitig hat, also z.B. 50 Hz Sinus + 400 Hz Sinus.

PICture
11.01.2009, 22:16
Hallo!

Ich habe im Code hoffentlich deine Schaltung skizziert. Die Erklärung hat der Besserwessi teilweise beschrieben. Weil der Kopfhörer nur einen Widerstand um 30 Ohm hat, kann der Basisstrom durch ihn zur GND fliessen. Wahrscheinlich ist der Basisstrom genug groß, sodas der Transistor gesätigt ist und dann für niedrige Spannungen im mV Bereich als niederohmiger symmetrischer Widerstand betrachtet werden kann.

Um Verzehrungen zu hören, brauchst du nur Rb vergrösern. Ab bestimmtem Basisstrom wird der Transistor nicht mehr gesätigt und sein Widerstand wird immer mehr unsymetrisch, was immer grössere Verzerungen verursachen wird.

MfG

Kopfhörer 30 Ohm

T __ /|
vom MP3 >--- -----| | |
Player \ ^ +-|__| |
--- | \|
| ===
.-. GND
| |
| |Rb
'-'
|
o
A
| Us
|
o
|
===
GND

Vitis
11.01.2009, 22:37
wenn das signal quasi unverändert durch geht kann das
eigentlich nur sein wenn das signal keine
"wechselspannung" sondern ne pulsierende gleichspannung ist.
ob das signal allerding noch 1:1 ist müsste man erstmal
auf dem oszilloskop darstellen.
dennoch würde ich wegen der nichtlinearität der bipolaren
transistoren von denen abraten.

kolisson
12.01.2009, 03:32
hallo .. mein lieber Crock


nimm doch mal einen sinusgenerator mit einem adequaten ausgangswiderstand... und dann eine adequate last ....
dann ein oscilloskop und mess doch mal durch.

dann siehst du doch die übernahmeverzerrungen.

in einem gespräch mit richtigen HIFI-FREAKS würdest du doch mit den transistoren gesteinigt.

bei der idee mit den MOS-schaltern dürftest du wohl gerade den raum betreten dürfen.

die richtigen freaks haben angst vor den 8 OHM , die so ein mos-schalter haben könnte und nehmen ganz schlichte REED-RELAIS...
-------aber natürlich mit dem label :STRAHLUNGSARM -------------

was meinste ?

gruss klaus

Besserwessi
12.01.2009, 17:08
Wenn es wirklich High End sein soll gibt es bessere MOS Schalter. Richtig Verbaut wird man aber auch mit den billigen 4052 gut klar kommen.