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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grundbestand an Elektronikbauteilen anschaffen



SiWi
06.01.2009, 15:23
Zuerst mal hallo an alle hier im Forum, da dies mein erster Post ist.
Ich lese im Moment da Buch Robotic Builder's Bonanza und möchte jetzt auch mal anfangen meinen ersten Roboter zu bauen.
Die meisten Werkzeuge haben wir bereits herumstehen und mechanische Bauteile sind teilweise auch vorhanden.
Was ich nicht habe sind elektonische Bauteile Werkzeuge. Mein Großvater hat einen Lötkolben, den er nicht braucht, allerding muss ich mir erst ansehen, ob der zum Roboterbau geeignet ist.
Um auch mit elektronischen Schaltungen herumexperimentiern zu können, wobei man ja nicht weiß was genau für Teile man braucht, will ich mir einen Grundbestand an Bauteilen an Werkzeugen zulegen und das möglichst günstig.
Die Fragestellung also:
-Was für Bauteile und Werkzeuge sind 'must have's ?
-Wo bekommt man die am günstigsten(am besten ein Händler wo es auch Robotermotoren und co gibt um Versandkosten zu sparen)?
-Sind Sets(Widerstände, Dioden, Transistoren etc.) wie es sie bei Pollin gibt sinnvoll oder sollte an sich lieber selber eine Selektion zusammenstellen?

Eine weiter Frage: Da ich mich durchaus auskenne beim Programmieren und bei meinem ersten Projekt gleich mal relativ komplexe Bildanalyse(wofür es ja auf Windows und Unix die OpenCV gibt), aber keine Ahnung von Assembler habe, ist es da eine gute Idee anstatt eines Microcontroller ein günstiges ITX-Mainboard mit stromsparendem Atomprozessor zu verwenden, oder sollte man auf jeden Fall auf einen Microcontroller setzen?

pyr0skull
06.01.2009, 15:33
Die Probleme die ein ITX-Board aufwirft und die Tatsache, dass du aufgrund der fehlenden IO-Ports höchstwahrscheinlich einen Mikrocontroller dahinterschalten musst, wiegen schwerer als der geringe Zeitaufwand, Basic oder C für Mikrocontroller zu lernen. Vor allem wenn du schonmal was programmiert hast, hält sich der Zeitaufwand bei einer neuen Sprache ja sowieso in Grenzen.

Was die Grundausstattung angeht, trifft das meiner Meinung nach nur auf Widerstände und (beschränkt) auf Kondensatoren zu. Alle anderen Teile kommen nach und nach zusammen (du wirst anfangs öfter mal was bestellen) und meistens macht es Sinn, von einem Teil direkt 2 oder 3 zu kaufen.

Für den Anfang wäre vielleicht eine E12-Widerstandsreihe sinnvoll. Danach kannst du dir z.B. eine Liste machen mit Bauteilen, die in einer Referenzbeschaltung für einen bestimmtem Controller vorhanden sein müssen. Das Wiki hilft dir dabei. Irgendwann weißt du dann selber, was du ausprobieren möchtest und welche Teile du dazu brauchst.
Meistens sind das sowieso genau die Bauteile, von denen man keine (mehr) hat.

niki1
06.01.2009, 15:55
Hallo.

E12 Reihe :

http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&ssPageName=STRK:MEWNX:IT&item=370097433666

Ansonsten schließe ich mich meinem Vorredner an.

Mfg niki1

Hubert.G
06.01.2009, 16:07
So ein ITX-Board wird einmal interessant wenn du sechsbeinige Spinnen mit vier Gelenke ,Drucksensoren und Geschwindigkeitsoptimierung bauen willst.
Was Bauteile anbelangt hat "pyr0skull" eigentlich schon alles geschrieben. Zuviel bringt nichts, ich habe vor längerer Zeit mal einen größeren Posten fast geschenkt bekommen, hat super ausgesehen. 90% davon sind kaum angetastet, das restliche habe ich schon mehrfach nachgekauft.
Ausser Lötkolben noch ein Multimeter und ein einfaches Netzteil mit 5V fest und einfaches regelbares. Ein Labornetzteil macht natürlich Sinn, aber unter €50.- gibt es nichts und gute beginnen erst bei €150,-

steep
07.01.2009, 02:36
Werkzeuge die man in der Elektronik braucht gibt es günstig bei Wiltec.
Wiltec bietet dem Hobbyelektroniker eine brauchbare Grundausstattung zu einem wircklich unschlagbaren Preis von € 457.-
Bei den Preisen kann man natürlich keine Wunder erwarten, aber für den Anfang reichts auf jeden Fall.

hier die Links zu den Produkten welche Du für den Anfang gut brauchen kannst.

- 1 Heissluft-Lötstation 2702 (http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p2950_AOYUE-2702-Repairing-Station--bleifreies-Loeten.html) inkl. Lötkolben, Entlötkolben, Lötrauchabsaugung und Zubehör € 249.-
- 1 Platinenhalter (http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p3095_AOYUE-328-Working-Platform.html)zum bequemen arbeiten an Platinen € 9.50
- 1 einfaches 4 Kanal Labornetzteil (http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p3173_4-Kanal---Labornetzgeraet--RG-303-pro.html) € 199.-


dann solltest Du noch folgende Produkte z.bsp. von Conrad kaufen

- 1 Multimeter, Aber achte darauf dass es mehr bietet als nur Strom-, Spannungs- und Widerstandsmessung.
.... Wünschenswert wäre, wenn es dazu noch uber einen Transistor- und Diodentest sowie Kapazitäts-, Induktivitäts- und Hfe Messung verfügt.

- mehrere Verbinderkabelsätze mit isolierten Krokoklemmen in verschieden Farben
- mehrere Klemmprüfspitzen rot
- mehrere Klemmprüfspitzen schwarz
- mehrere Messleitungen in verschiedenen Farben mit 4mm Büschelstecker 100cm
- mehrere Messleitungen in verschiedenen Farben mit 4mm Büschelstecker 50cm

Bajuvar
07.01.2009, 03:36
Wiltec bietet dem Hobbyelektroniker eine brauchbare Grundausstattung zu einem wircklich unschlagbaren Preis von € 457.-
Bei den Preisen kann man natürlich keine Wunder erwarten, aber für den Anfang reichts auf jeden Fall.

Sorry steep, aber deine Vorschläge zu der Lötstation und Netzgerät finde ich für den Anfang etwas sehr übertrieben. Sie bieten zwar längerfristig viele möglichkeiten aber die Preise sind zumindest für meine Verhältnisse schon sehr hoch.

Ich denke, das man für 50-100€ schon eine vernünftige Lötstation bekommen kann, mit der man auch längerfristig zufrieden arbeiten kann.
Was meiner meinung nach sehr wichtig ist, und das kann man sowieso nur durch testen erfahren, ist die Lage des Lötkolbens in der Hand (Griff zu groß, klein, ...)

Mfg Bajuvar

steep
07.01.2009, 04:26
Klar findest auch einen Lötkolben und ein Netzgerät für weniger Geld.

Aber beim Roboterbau hat man es vermehrt mit smd Bauteilen zu tun und da ist eine Heissluftlötstation ein echter Segen. Hier bekommst für wenig Geld eine bleifrei Lötstation, Heissluftstation und eine Entlötstation in einem und das samt Zubehör. Manchmal ist etwas mehr Geld ausgeben eben doch billiger und dies trifft in diesem Fall zu.

Zum Netzteil, gerade im Roboterbau ist man dankbar wenn man auch mal etwas mehr Saft und verschiedene Spannungen gleichzeitig zur Verfügung hat. Ich denke da an das herumgeknorkse mit PC Netzteilen etc., dazu gibt es ja hier genügend Thread's.
Da liegen dann beim Bastler Trafos, Gleichrichter, Kondensatoren und Spannungsregler mit einer wilden Freiluftverdrahtung ungesichert auf dem Tisch herum und von der anderen Tischecke macht sich die Schaltung mit dem Mikroprozessor durch Rauchzeichen bemerkbar.

Fazit: lieber am Anfang mal 100 Euro mehr ausgeben und sich den ganzen Ärger ersparen. Schlussendlich kauft man sich über kurz oder lang eh so was dann hald einfach zu einem mehrfachen des oben angegebenen Preises.

williwilli
07.01.2009, 07:23
Hallo an alle,

dafür gibt's im RN-Wiki doch extra ein Thema: https://www.roboternetz.de/wissen/index.php/Grundausstattung
Wenn's nicht gerade mit PC-Boards als Basis losgehen soll, findet man hier alles ...

@steep: Mein E-Technik-Diplom hab' ich vor über 20 Jahren gemacht, und seitdem bastel' ich immer wieder mal was. SMDs hab' ich bis heute nicht gebraucht...

MeckPommER
07.01.2009, 09:34
Hab keine Diplome, nicht studiert, bastel gerne und ohne SMD würden meine Platinen mit einfach zu groß werden. Aber auch für meinen Geschmack und SMD tut es eine Lötstation für 39,95 von Reichelt und ein Messgerät in selbiger Preisklasse mit Kapazitäts- und Frequenzmessung.

Klar sollte man nicht am Anfang das Billigste kaufen, aber gleich in die Vollen zu gehen ist auch nicht sinnvoll.

Ich habe bisher mit Akkus und Steckernetzteilen gearbeitet. Für den Anfang reicht das und nun baue ich mir mein Netzteil selber :)

Gruß MeckPommER

Tipp: wirklich gut umgucken, wo es welche Kleinbauteile günstig gibt ... das kann viel Geld sparen.

Hubert.G
07.01.2009, 09:47
@williwilli
Ich bastle schon seit mehr als 40 Jahre, seit einigen Jahren auch mit SMD. Ich habe mich lange gesträubt dagegen. Die Layouterstellung ist seit dem Hit, es gibt kaum mehr Platzmange und auch sonst eigentlich nur Vorteile. Z.B. Abblockkondensatoren lassen sich optimalst plazieren.
Es gibt auch immer mehr ICs nur in SMD, leider wie ich auch manchmal selbst zugeben muss.

Ein gutes Werkzeug ist von Anfang an wichtig, man sollte aber etwas Augenmass behalten.

pyr0skull
07.01.2009, 10:24
Ich finde SMD auch ne klasse Sache, mit dem richtigen Werkzeug stellt einen das auch nicht vor wirklich große Probleme. Was dann aber auf jeden Fall dazu gehört ist eine sehr gute Pinzette.
Bei Reichelt gibt es eine meiner Meinung nach sehr gute, die eine gebogene Spitze hat und aus beschichtetem Metall ist. Kostet ca. 15€, wovon sich bis jetzt jeder Euro ausgezahlt hat.

Edit: Die Bezeichnung bei Reichelt ist EP 120

Netzman
07.01.2009, 11:51
sich gleich am anfang mit einer Metcal-Station, messgeräten von Rhode&Schwarz, Frequenzgeneratoren, mehrkanaligen Labornetzteilen + restlichem Kleinwerkzeug einzudecken, halte ich etwas für übertrieben :)
für erste schaltungen auf lochraster (ich nehm mal vorweg dass der threadersteller nicht gleich seine erste platine doppelseitig in smd fertigt) tuts ein ungeregelter handlötkolben allemal. natürlich auch kein vergiftetes billigchinazeug, qualitative kolben gibts u.a. von weller zu vertretbaren preisen. (da lernt man löten, wenn man dann mal eine gute station in der hand hat wundert man sich wie perfekt das auf einmal wird ;) )
dazu noch elektronikwerkzeug (kleine zangen, schraubenzieher etc), gibts in jedem baumarkt für ein paar euro.
wie bereits erwähnt, alle bauteile die man so braucht kann man nicht auf einmal bestellen, das sieht man erst nach und nach was man so braucht.
eine widerstandsreihe, ein paar kondensatoren (vor allem 22nF, 100nF, 10µF, 100µF, etc, die braucht man bei digitalschaltungen eigentlich am häufigsten), stiftleisten, evtl. ic-sockel, flachbandkabel, 7805, taster, leds, max232, ...
für den anfang tuts auch ein einfaches pc-netzteil, zur absicherung könnte man den ausgängen 250mA glasrohrsicherungen o.ä. spendieren.

damit kommt man schon mal eine zeitlang aus und kann sich nach bedarf mit profi-werkzeug eindecken...

So ein SBC ist natürlich eine feine sache für roboter, man benötigt aber auf jeden fall noch einen µC, der als direkte roboterhardwareschnittstelle fungiert.

günstige distributoren sind zb. in der roboternetzlinkliste leicht zu finden, als student oder gewerbetreibender bietet es sich an bei farnell, distrelec etc zu bestellen, sind recht günstig und bieten eine sehr große auswahl.

SiWi
07.01.2009, 15:50
Zuerst mal vielen Dank für die Antworten.
Eine Frage noch zum Netzteil/Stromversorgung: Sind normale Modellbaunetzteile, die Spannungen von 5-12V ausgegben können ausreichend oder ist die Verwendung dieser gefährlich?

Hubert.G
07.01.2009, 16:52
Netzteile bei denen du die Spannung nicht einstellen kannst sodaß sie auch unter Belastung konstant bleibt, sind gefährlich.

Manu_91
07.01.2009, 18:28
in Labornetzteil macht natürlich Sinn, aber unter €50.- gibt es nichts und gute beginnen erst bei €150,-

Nunja ich habe mein 15V Labornetzteil bei Ebay neu für ca. 25€ Euro erstanden... Ok zugegeben 1A ist nicht die Welt, aber ich bin bisher noch nicht an die Grenzen gestoßen.
Wenn Motoren, welche meistens sowiso an der mobilen Stromversorgung des Bots hängen, damit betrieben werden sollen, kanns natürlich schnell knapp werden, für "einfache" Elektronikschaltungen jedoch kein Problem.

Einfach mal schauen...

fidibus
07.01.2009, 22:16
Bei ELV gibts das PPS 5330 für 100€ als Bausatz.
Da haste ein recht gutes Netzteil, wo du die Spannung und den Strom einstellen kannst. Nebenbei lernst du dabei auch noch ein wenig Löten.
Es liefert dir 0-30V und bis zu 3A. Sollten eigentlich ersteinmal ausreichen.
Allerdings hast du dann erstmal nur eine Spannung. Glaube aber es gibt dieses Netzteil auch als 2 Kanal Ausführung. Solltest du mal 2 Spannungen brauchen, kannst du die 5V ja immernoch über einen Linearregler bereitstellen und das Netzteil auf die gewollte Spannung einstellen. Die 78er reihe ist meiner Erinnerung nach Spannungsfest bis 30V. Mann sollte dann aber möglichst nicht den maximalen Strom von 1A am Ausgang abgreifen, da es sonst doch zu erheblichen Kühlproblemen kommen könnte.
Aber für eine kleine µC Steuerung sollte es doch allemal auf diese Weise ausreichen.

MfG