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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Spannungsfestigkeit braucht der Kondensator?



triti
21.12.2008, 22:13
Hi,
ich habe eine Frage zu dieser Schaltung:

Welche Spannungsfestigkeit muss der Elko haben? Ich nehme 63V, reicht das?
Kann/soll ich vorher noch eine Zenerdiode <63V reingeben um den zu schützen?

(Der Strom reicht, dass ein NE555 + eine Relaisspule 40mA versorgt wird - getestet. Aber ich weiss nicht, ob mir nicht der Elko bald um die Ohren fliegen wird).

Danke.

lg
Triti

Hubert.G
21.12.2008, 22:31
Nach deiner Zeichnung nach hast du eine 13V Z-Diode parallel, wozu noch eine weitere. Die Spannung am Elko kann auch nicht weiter ansteigen als auf 13V, also sollte es ein 25V Elko auch tun.

triti
21.12.2008, 22:47
Danke,
ich wusste nicht, ob die Spannung erst NACH der Zenerdiode 13V ist oder auch schon vorher (also auf der ganzen Leitung nach dem Gleichrichter) auf diese Spannung runtergezogen wird.

Wenn man sich nicht ganz sicher ist fragt man besser, kann sonst teuer sein :-)
lg
Triti

Hubert.G
22.12.2008, 09:45
Die Spannung sollte, abgesehen vom Einfluss des Leitungswiderstandes, auf der ganzen Leitung gleich sein. Elko und Zenerdiode so nahe wie möglich beim Gleichrichter plazieren. Als Kondensator nehme ich gerne einen SMD den ich direkt an die Schlüsse es Elko oder Gleichrichter löte.
Den 1M parallel zum 680n eventuell teilen, normale Widerstände bis 0,5W sind meist nur bis max. 250V geeignet.
Das du an der gesamten Schaltung 230V gegen Erde hast ist und daher entsprechende Schutzmassnahmen erforderlich sind, wird dir ja klar sein.

CowZ
22.12.2008, 11:15
Hi,

bei solchen Fragen solltest du das lieber gleich sein lassen. Dass dir der Elko explodiert ist bei der Netzspannung noch das geringste Problem...

Lass die Finger von 230V, wenn du davon keine Ahnung hast (ich tu's ja auch ;))

Gruß, CowZ

pacer_one
22.12.2008, 11:58
ich bin zwar nicht so der Profi, aber deine Schaltung ist lebensgefährlich.
Vielleicht solltest du dir lieber ein Netzeil kaufen, du hast nicht mal eine galvanische Trennung drin. Zumal du wahrschenlich nicht mal weißt, welche Spannung am Gleichrichter ohne Z-Diode anliegt. Ich nämlich auch nicht.

Gruß, pacer

triti
22.12.2008, 12:33
@HubertG.
Danke für die Erklärung.
>Elko und Zenerdiode so nahe wie möglich beim Gleichrichter plazieren.
Soweit klar.

>Den 1M parallel zum 680n eventuell teilen, normale Widerstände bis 0,5W sind meist nur bis max. 250V geeignet.
Darum nehme ich Metallschichtwiderstände, die sollten mehr V aushalten. Aber teilen ist sicher noch besser.

>Das du an der gesamten Schaltung 230V gegen Erde hast ist und daher entsprechende Schutzmassnahmen erforderlich sind, wird dir ja klar sein.
Ist klar, alles berührungssicher + sogar wasserdicht eingebaut.

lg
Triti



@CowZ
> bei solchen Fragen solltest du das lieber gleich sein lassen.
Wer nie fragt, will nichts lernen.....
Was ich vorher nur vermutet habe, WEISS ich jetzt. Ist doch besser so.

MSN
22.12.2008, 12:43
[...]Zumal du wahrschenlich nicht mal weißt, welche Spannung am Gleichrichter ohne Z-Diode anliegt. [...]
wenn ich grad keinen denkfehler drin hab sollten das ca. 425V gleichstrom sein...
EDIT: da ist ein tippfehler es sind 325V NICHT 425..

pacer_one
22.12.2008, 12:51
Warum willst du keinen Travo verwenden? Schau dir doch mal übliche Schaltungen für Netzeile an, da kannst du sicher eine Menge lernen.
Du musst ja nicht das Rad neu erfinden.

Dann zwei ernst gemeinte Fragen zur Eingangsbeschaltung des Gleichrichters weil ich es nicht verstehe:
Was bezweckst du mit der Parallelschaltung des 1M und der Kondensators?
Was sollen die 2 Wiederstände in Reihe bewirken?

Zum Thema Sicherheit:
schon mal drüber nachgedacht, dass es durch ein defektes Bauteil dazu kommen kann, dass die 230V direkt am Ausgang anliegen?

@MSN
ich denke dass es auf Grund der Eingangsbeschaltung weniger sein wird.
Ohne die eingangsbeschaltung hättest du recht.

orusa
10.04.2009, 12:50
Hallo zusammen,

passend zum Thema hätte ich eine ähnliche Frage: im Netzteil meines Videorecorders hat ein Elko 22uF/400V, der direkt an der Netzspannung hängt, den Geist aufgegeben. Leider hab ich grad keinen passenden greifbar, sondern nur einen 22uF/350V. Mit dem funktioniert das Gerät zwar wieder einwandfrei, aber ich mach mir eben doch etwas Sorgen wegen der fehlenden 50V. Ich meine, bei 230V Nennspannung aus der Steckdose müsste doch auch ein 350V-Elko noch genügend Sicherheit bieten. Lieg ich da völlig falsch? Sind die 400V wirklich zwingend notwendig? Was könnte schlimmstenfalls passieren?
Zur Beruhigung, ich habe das Gerät nach erfolgreichem Funktionstest erst mal wieder vom Netz getrennt, bis mich jemand in meiner Meinung bestätigt oder mich davon überzeugt, dass ich eben doch zuerst einen Elko mit der passenden Spannungsfestigkeit bestellen muss.

PICture
10.04.2009, 13:52
Hallo!

@ orusa

Wenn man das genau rechnet, kommt raus, dass für die Netzspannung 230 V der Spizenwert ca. 325 V ist. Wahrscheinlich für den Entwickler war der Elko für 400 V billiger bzw. leichter beschaffbar, deswegen wurde solcher eingebaut.

Schlimmstenfalls könnte jedes Bauteil in jedem Moment kaputt gehen und die vorhandene Hauptsicherung im betroffenem Gerät durchbrennen. Ohne dieser Sicherung könnte es viel schlimmer werden... :)

MfG

orusa
10.04.2009, 16:19
Danke PICture!
Jetzt fühle ich mich viel besser und kann den Videorekorder wieder beruhigt benutzen.

PICture
10.04.2009, 16:52
@ triti

Der Widerstand 1 M paralell zum Kondesator 680 nF ist nur dafür, dass der Kondensator sich nach dem Ausschalten der Netzspannung schneller entlädt und kann wegen niedrigere notwendige Verlustleistung ruhig größer sein z.B. 2,2 M oder sogar aus Platzgründen, wenn nicht gleich nach dem Ausschalten gefasst wird, weggelessen werden. Das gleiche betrifft den 1 M Widerstand paralell zum 470 µF Elko.

MfG

TomEdl
10.04.2009, 16:53
Dann zwei ernst gemeinte Fragen zur Eingangsbeschaltung des Gleichrichters weil ich es nicht verstehe:
Was bezweckst du mit der Parallelschaltung des 1M und der Kondensators?
Was sollen die 2 Wiederstände in Reihe bewirken?

Ich kenne solche Schaltungen und daher antworte ich einfach mal pauschal.
Der 1M-Widerstand entlädt nach Trennen der Versorgung den Kondensator. So kann man die Pole der getrennten Schaltung berühren ohne dass man einen Schalg bekommt. Die 2 Widerstände in Reihe zum Kondensator begrenzen den Einschaltstrom und bewirken noch einen kleinen zusätzlichen Spannungsabfall. Warum genau zwei? Ich nehme an, wegen der Sicherheit vor Überschlag und falls einer mal ausfällt und niederohmig wird.

Grüße
Thomas
:)

PICture
10.04.2009, 17:03
Der zusätzliche Spannungsabfall ist nur eine "Nebenwirkung" und es sind, wahrscheinlich wegen Verlustleistung zwei seriell geschaltete Widerstände. Du kannst es als Übung durchrechnen, weil ich keine Zeit (sprich: Lust) dafür habe. :)

MfG

TomEdl
10.04.2009, 17:06
Der zusätzliche Spannungsabfall ist nur eine "Nebenwirkung" und es sind, wahrscheinlich wegen Verlustleistung zwei seriell geschaltete Widerstände. Du kannst es als Übung durchrechnen, weil ich keine Zeit (sprich: Lust) dafür habe. :)

MfG
Anscheinend haben wir fast gleichzeitig unseren Beitrag geschreiben. :D

Ich will jetzt auch nicht unbedingt herumrechnen (heute ist Karfreitag, und da ist man ziemlich müde wegen des fehlenden Fleisches ;) ) aber ich vermute, dass du recht hast.

Grüße
Thomas
:)

CowZ
10.04.2009, 17:13
Alternativ-Begründung für die zwei Widerstände könnte auch noch ne höhere Spannugnsfestigkeit sein. :)

Gruß, CowZ

PICture
10.04.2009, 17:50
Meine Neugier hat mir kurzfristig eine Lust gegeben und ich habe es schnel durchgerechnet. Bei ungünstigstem Fall, wenn der Kondensator noch mit voller Spannung aufgeladen wäre (+325 V) und beim Eischalten der Spitzenwert der Netzspannung auch maximal wäre (-325 V), würde durch die 150 Ohm Widerstände ein Strom von 650 V / 300 Ohm = ca. 2,17 A fliessen, was eine Verlustleistung 2,17 ^ 2 * 150 Ohm = ca. 700 W für jeden Widerstand ergibt. Dieser Zustand könnte praktisch nicht, nur beim Einschalten im schlimmsten Fall kurzfristig auftreten und die übrige Zeit fliesst ein Stromm von ca. 50 mA, was eine Verlustleistung von 375 mW ergibt. Es schadet aber nicht Widerstände mit grösserer Verlustleistung zu verwenden, vor allem wenn die Wärmeabgabe durch aus Sicherheitsgründen geschlossenes Gehäuse erschwert ist.

MfG

TomEdl
10.04.2009, 18:40
Bei ungünstigstem Fall, wenn der Kondensator noch mit voller Spannung aufgeladen wäre (+325 V) und beim Eischalten der Spitzenwert der Netzspannung auch maximal wäre (-325 V), würde durch die 150 Ohm Widerstände ein Strom von 650 V / 300 Ohm = ca. 2,17 A fliessen, was eine Verlustleistung 2,17 ^ 2 * 150 Ohm = ca. 700 W für jeden Widerstand ergibt. Dieser Zustand könnte praktisch nicht, nur beim Einschalten im schlimmsten Fall kurzfristig auftreten und die übrige Zeit fliesst ein Stromm von ca. 50 mA, was eine Verlustleistung von 375 mW ergibt.
Diese 700W halten ja auch nur ein paar Millisekunden an, ich denke mal, das verkraften die Widerstände. An diesem Beispiel erkennt man auch, warum diese Widerstände (der Widerstand) so wichtig sind: Würde ohne Serienwiderstand zum Kondensator im ungünstigsten Fall eingesteckt werden, würde höchstwarscheinlich der Leitungsschutzschalter fallen. Das wäre dann eine nicht allzu "betriebssichere" Schaltung, wenn man dauernd zum Verteilerschrank laufen müsste.

Grüße

PICture
10.04.2009, 19:17
Laut Rechnung für R = 300 Ohm und C = 680 nF dieser hocher Strom würde höchstens um 5 * CR = ca. 6ms fliessen. Das ergibt bloss ca. 1 Ws Wärme, was ca. 1 W Dauerveltustleistung entspricht. Daraus sieht man eindeutig, dass es durch den Entwickler dieser Schaltung sehr genau berechnet wurde.

MfG

TomEdl
10.04.2009, 20:55
Wieder was dazugelernt, danke PICture!

Man lernt eben nie aus. ;)

Grüße
Thomas
:)

PICture
10.04.2009, 21:16
Das stimmt sicher, da ich immer noch lerne, weil mich das interessiert.

Nichts zu danken, das freut mich sehr und alles was ich heute weiß, habe ich auch von Menschen gelernt, die damals mehr als ich gewußt haben! :)

MfG