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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SicherheitsfrageChinaprodukt: 200V gleichrichter Diode =OK?



PsiQ
29.11.2008, 15:33
Mahlzeit!!
Nur mal ne kurze Frage:
Ist es bei unserem 230V AC netz zulässig in der Netzteil Gleichrichtung eine Diode zu verwenden, die nur 200V Sperrspannung hat ?
Wegen Fehlerstrom etc?

Die 230V sind doch nichtmal peak (1/wurzel(2)),das sind doch mehr?

Oder geht das, da ja immer 2 in Reihe sind und somit eine sperrspannung von 400V haben?!

Geht um eine SF14 Diode, 1A, 200V, 35nS in einem Gleichrichter (mit 4 Dioden)..

Danke!

Besserwessi
29.11.2008, 17:25
Die geringe Spannungsfestigkeit wird vor allem die zuverlässigkeit der Schaltung beiflussen. Für die elektrische Sicherheit sollte das eher nebensächlich sein und daher von Vorschriften wohl nicht erfast. Für die thermische Sichereit ist das sicher nicht gut, aber dann sollte der Ausfall des Gleichrichters ja wenigstens schon mal vorgekommen sein.

Bei vielen Typen ist es durchaus möglich mehrere Dioden in Reihe zu schalten für höhere Spannungen. Für 230 V ist das aber absolut ungewöhnlich und auch nicht sinnvol. Bei einem normalen Brückebgleichricher aus 4 Dioden sind da aber noch keine Dioden in Reihe.

Selbst eine 1N4007 wäre da wohl die bessere Wahl.

PsiQ
29.11.2008, 18:13
Ich dachte beim Brückengleichrichter sind immer gleichzeitig 2 dioden aktiv und 2 gesperrt, das wäre doch dann jeweils Reihenschaltung, oder?

Eben so eine Diode ist anscheinend durchgebrannt/defekt (nicht bei mir)
und da ist mir beim datenblatt halt aufgefallen, dass die zwar ultrafast ist,
die SF14 aber nur 200V sperrspannung hat..
und da das kleineste was ich bisher gesehen hatte die 4004 war,
war ich da mit den 200V etwas verwundert..

Achja, du weisst net zufällig nen gleichartigen Ersatztyp, den's bei conrad / Reichelt gibt? Die UF4004 Dioden sind immernoch langsamer ..
(<50nS statt 35nS)

Danke 8-[

Besserwessi
29.11.2008, 21:40
Wenn das ein Gelichricher an Netzspannung ist, dann sollte auch die 1N4004 reichen. So wichtig ist da die Geschwindigkeit nicht. In aller regel sollte da soweiso etwas Induktivität (und sei es nur eine längere Leistung) zwischen Gelichrichter und Elko sein. Die Geschwindigkeit ist also ziehmlich egal, auf ein paar µs kommts nicht an.

Gock
29.11.2008, 22:02
Das kann gut gehen, solange beide Dioden die gleiche Temperatur und ähnliche EIgenschaften haben. Empfehlen würde ich es nicht!
Wenn es 50Hz sind macht es eh' keinen Sinn, da kommt es auf ein paar ns nicht an.
Ein Vergleichstyp zu Deiner wäre zB eine MUR840. Aber nimm lieber eine mit 400V.
Gruß

PsiQ
29.11.2008, 23:29
Ob das wirklich nur der 50Hz Gleichrichter ist oder nun doch nicht hab ich noch nicht rausbekommen, da warte ich noch auf ein bild wo das ding nun genau steckt..

Als Ersatztyp wäre dann wohl die
MUR 140 (wegen gleicher Bauart)
oder
MUR240 =2A danke für den Tipp mit dem MUR 8-[
wobei die dann schonwieder so lahm wie die UF-Dioden ist [-(

PICture
30.11.2008, 00:48
Hallo!

Man kann immer mehrere Dioden mit nicht ausreichender Sperrspannung seriell schalten. Damit es jedoch immer sicher funktioniert muss paralell zu jeder Diode ein Widerstand angeschlossen werden um die Spannung auf jeder Diode in Sperrichtung gleich zu halten. Die Widerstände können große Werte haben, damit sie wegen Verlustleistung klein sind. Der Strom, der durch den Widerstand fliesst, sollte ca. 10- fach grösser als der Strom durch die in Sperrrichtung polarisierte Diode sein.

Beispielweise habe ich vor zig Jahren, um einen Mikrowellen Herd zu reparieren, einen Gleichrichter für ca. 6 kV Ausgangsspannung mit ein paar 1N4007 + 10 M paralell gebaut, der bis heute einwandfrei funktioniert.

MfG

Besserwessi
30.11.2008, 10:24
Wie schon mehrfach gesagt, für eine 50 Hz Anwendung ist die Geschwindigkeit nebensächlich. Selbst die 1N4007 sind schnell genug. So langsame Dioden, das die nicht für 50 Hz gehen gibt es kaum, mit würden da nur Solarzellen oder Fotodioden einfallen.

PsiQ
30.11.2008, 19:01
Soo, das Bild ist angekommen.
Aus nem Satreceiver.
Für mich sieht das nicht nach 50Hz Gleichrichter sondern nach Schaltnetzteilbereich aus.

Nunja, eindeutig überhitzt und abgeraucht:
Schmauchspuren links unten neben dem Trafo.

http://www.postimage.org/Pq2gdhVS.jpg (http://www.postimage.org/image.php?v=Pq2gdhVS)

So wie der Print aussieht ist das Layout sogar für größere Bauteile gedacht.
Ich würde da ja jetzt ne dickere UF Diode mit 2A reinsetzen, und schauen ob dann der Übeltäter woanders abraucht oder obs nur ne faule Diode war.

..ne dickere UF ist immernoch besser als ne durchbrennende 35nS..


Kommentare Meinungen und Erfahrungswerte dazu?

Danke!

Besserwessi
30.11.2008, 21:31
Das sieht wirklich nach Schaltnetzteil aus. Allerdings auf der Sekundärseite. Es ist also absolut nicht klar das da dann auch so hohe Spannungen anliegen. Das werden vermutlich deutlich weniger als 200 V sein.

PsiQ
30.11.2008, 21:47
Eine mur120 ist quasi identisch ..
ob die dann wohl wieder durchbrennt.

shaun
30.11.2008, 23:57
Guck Dir auch mal zumindest den Elko an, auf den Deine kaputte Diode gearbeitet hat.

PsiQ
01.12.2008, 15:31
Anweisung mit'm Ohm-a-meter (Widerstand+Kapazität) und den Glubschern zu kontrollieren wurde weitergegeben. :-k

Besserwessi
01.12.2008, 16:56
Auch die Lötstellen am Trafo und den umliegenden Dioden auf beiden Seiten sollte man sich nochmal ansehen. Ursache könnte eine kalte Lötstelle sein, die dann eine zu hohe Induktionsspannung zuläßt.

PsiQ
03.12.2008, 18:18
So, das Teil scheint wieder problemlos zu funktionieren,
nun mit einer UF4004.

Danke fürs mitdenken, ich hoffe mal das Ding bleibt nun funktionstüchtig.