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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mindestverlängerung von Servokabeln



Simon92
11.11.2008, 16:44
Hallo,

jetzt habe ich gleich noch eine Frage hinterher:

Wie weit kann man das Signalkabel von Servos mindestens Verlängern, ohne das das Signal einen "Schaden nimmt"? Also Schwach wird, gestört, das die Servos zu Zucken anfangen und nicht mehr reagieren usw. Eine Störung von Motoren ausgehend habe ich eigentlich nicht in der Nähe, nur noch ein paar weitere Servos, aber von denen sind die Motoren ja glaube ich entstört.

uwegw
11.11.2008, 17:19
Im Zweifelsfall hilft eigentlich nur Ausprobieren.

Mein Erfahrungswert: Gesamtlänge 1m im Flügel eines Seglers, klappt einwandfrei. Allerdings sind da auch keinerlei Störquellen in der Nähe.

BjoernC
11.11.2008, 17:37
Hallo Simon, uwegw hat recht, es hängt von vielen Einflussfaktoren ab, wie lang du eine Leitung machen darfst, so das der Empfänger nicht gestört wird.
mögliche Faktoren sind (mehr aus der Kommunikations technik):
Informations-Träger (Glasfaser, twisted Pair usw. ggF gesonderte Abschirmung)
Frequenz => Je höher die Frequenz desto kürzer darf die Leitung max. sein
Äussere begebenheiten wie zB. Elektromagnete die sehr nah dran liegen usw.
Dann gehts weiter, welche Spannung am anderem Ende noch als logische 1 gilt, da ist dann noch der Ohmsche Widerstand entscheident usw.
Also es kommen wie du siehst sehr viele Faktoren hinzu, wobei du spätestens bei den äußeren Einflüssen den Taschenrechner beiseite legst, da dies sehr aufwendig wird :)

Simon92
11.11.2008, 19:21
Und die Stromversorgung, die ja sehr dicht neben dem Signalkabel läuft, stört das Signal nicht, oder?

oberallgeier
11.11.2008, 19:59
... es hängt von vielen Einflussfaktoren ab ... Frequenz => Je höher die Frequenz desto kürzer darf die Leitung max. sein ...Also ich verstehe nicht viel von Elektronik und praktisch nix von EMV. Aber ich weiß, dass die Servos mit 50 Hz angesteuert werden. Dabei ist der kürzeste Puls rund 1 ms und der längste rund 2 ms. Wo soll da ein Problem entstehen, wenn Simon92 nicht nen realen Nimbus-4 (über 26m Spannweite) mit drei, vier Servos pro Flügel steuert? Und dann dürfte twistet pair (wie mach ich das mit drei Leitungen?) vielleicht seine Berechtigung bekommen.

Dass die Servos je nach Preisklasse im Ruhezustand dämlich zuckeln, weil der Drehwinkelsensor - Poti - mit dem Drehwinkelgeber - Abtriebsachse - nicht so total fest verbunden ist, führt halt zu Schaltvorgängen und damit zu Störungen durch die Versorgungsleitung. Mit 50 Hz!

Da finde ich uwegw´s Empfehlung die einzig richtige: ausprobieren. Ich teste ja öfters auch lieber statt zu fragen. Und vielleicht mal ein Kabel extra lang machen und durch "den anderen" Flügel leiten - und gucken, was das Querruder macht. Beim langsamen Fliegen sollte sogar Querruderflattern nicht allzu viel stören.

BjoernC
11.11.2008, 21:10
[EDIT] Also das was ich geschrieben habe gillt für hochfrequenz technik
@ Simon
ja damit hast du auch recht alles was du siehst und hörst fließt in einem bestimmten Maß mit in eine Berechnung ein. Einige vernachlässigt man damit es für einen Berechnbar bleibt, in deinem Fall brauchst du es aber nicht berechnen.

@ Oberallgeier
ja aber für ein Model denke ich ist ausprobieren vollkommen ok, ich denke da hast du meinen post falsch interpretiert, denn es sollte nur unterstreichen, das hier berechnen sinnlos ist, bzw. mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Was ich mit folgendem Kommentar unterstreichen wollte:
Also es kommen wie du siehst sehr viele Faktoren hinzu, wobei du spätestens bei den äußeren Einflüssen den Taschenrechner beiseite legst, da dies sehr aufwendig wird(das twisted pair war auch nciht auf drei Adern bezogen sondern auf Patchkabel, dann gehts weiter 50Hz Signale werden erst ab 59.958Km problematisch (elektrisch lange Leitung (Reflektionen an den Leitungsenden)), meine Beispeiel waren auch wie ich es schon sagte auf Kommunikationstechnik bezogen.)
Dein Kommentar
Da finde ich uwegw´s Empfehlung die einzig richtige: ausprobieren habe ich mit folgendem im ersten Satz auch schon gesagt:
Hallo Simon, uwegw hat recht,...

Also sag ich es noch einmal unmissverständlich:
Es ist berechnbar unter idealisierten Randbedingungen, aber es macht keinen Sinn es bei modellen auszurechnen - Ausnahmen bestätigen hier die regel.
So ich hoffe das mein vorheriger post dadurch verständlicher wurde und wünsche allen eine gute nacht.

thewulf00
12.11.2008, 07:24
Hehe. Interessantes Thema.

Meine Empfehlung lautet: Ein Störunempfindlicheres Kabel für den Datenkanal verwenden, dann kannst Du schon unglaublich hohe Entfernungen zurücklegen. Aus der "Hochfrequenztechnik" wäre da ein Koaxkabel zu nennen, was hier sicher unnötig ist.
Ein im Weg liegender (!) Magnet hat keinerlei Einflüsse.

Aber ausprobieren wird Deine einzige Alternative sein, obwohl man meines Erachtens die finalen Bedingungen nicht vorher wissen kann.

Fazit: Testen, evtl. gewisse Sicherheitsmaßnahmen (Kabelverlegung, Kabelart) treffen, Hochfrequenzgesetze hier nicht anwendbar.

wkrug
12.11.2008, 07:49
Ein Problem, das bei langen Servokabeln immer wieder mal auftritt ist die Antennenwirkung.
Also das das Servokabel als zusätzliche Antenne wirkt und in den Empfänger alle möglichen HF Einstrahlungen einstreut.

Wir im Modellflugverein haben gute Erfahrungen mit verdrillten Servokabeln gemacht.
Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von Ringkernen in die Servoleitung - Das hatte aber auch schon gelegentlich negative Effekte.

Eine weitere Möglichkeit ist sogenannte Impulsverstärker einzusetzen auf denen dann meistens auch ein HF Filter für die Servoleitungen mit eingebaut ist. Ganz gute Impulsverstärker trennen den Empfängerausgang per Optokoppler von der Servosteuerung ab.

Aber wie hier schon mehrmals gesagt wurde - Ausprobieren.