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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neues von Atmel



askazo
06.06.2007, 08:28
Hi,
ich war gestern beim "AVR New Technologies Seminar" von MSC und wollte Euch daher mal berichten, was es so neues gibt. Hauptthemen des Seminars waren die 8Bit USB-AVRs sowie die neuen 32Bit-AVRs. Aber auch sonst gab's Neues.

- ATtiny11/12,15 und 26 sind abgekündigt. Der kleinste tiny ist somit der 13er. Der tiny26 wir durch den tiny261 ersetzt, der Pin- und funktionskompatibel ist aber ein paar nette Features wie 16-Bit-Timer und DebugWire bietet.

- Die picoPower-Serie wächst weiter - es gibt jetzt
Mega48P, Mega88P, Mega168P und Mega328P - also alle Megas mit 32 Pins - mit gleicher Leistung aber weniger Stromverbrauch. Das wird hier wohl vor allem die vielen Mega8-Anwender freuen.

- Ab Ende des Jahres wird es eine XMega-Reihe geben. Die Informationen dazu waren allerdings noch nicht sehr umfangreich und es gab auch keine Handouts. Fakt ist, dass es sich hierbei um AVR-Typen mit erhöhter Leistungsfähigkeit und verbesserter Peripherie handelt. Der XMega kann mit maximal 32MHz getaktet werden, besitzt 12Bit-AD Wandler und zudem einen 12Bit-DA Wandler. Zudem kann zusammen mit dem JTAGICE mk2 eine Trace-Funktion zum Debuggen genutzt werden.
Größter Nachteil: Es wird keine 5V Variante geben, Betriebsspannung liegt bei 1,8 - 3,3V.
Preislich soll der XMega angeblich nicht über den Standart-AVRs liegen. Bin mal sehr gespannt auf einen ersten Info-Flyer...

- Aus der 32Bit Ecke wurden die AP7- und die UC3-Reihe vorgestellt. Die AP7er sind eher für den High-End bereich gedacht, vor allem um Linux oder WinCE darauf laufen zu lassen. Ich denke, sowas machen hier die wenigsten, daher gehe ich auch nicht weiter auf die AP7er ein.
Der UC3 ist da schon wesentlich interessanter. Zur Zeit schon als Muster erhältlich ist der AT32UC3A. Er kann mit max. 66MHz getaktet werden, hat 128-512k Flash und 32-64k RAM. Die Peripherie kann sich blicken lassen:
USB OTG, Ethernet, 3 Timer, 6 PWM-Kanäle, 8-Kanal-10Bit-ADC, 4 Uarts, 2 SPI, 1 TWI und zwischen 69 und 109 GPIOs.
Es wir noch einen kleineren Bruder, den AT32UC3B, geben. Dieser läuft nur mit 60MHz, hat kein Ethernet, wesentlich weniger GPIOs und noch einige Einschränkungen. Preise für den UC3 waren leider noch nicht zu erfahren.

Schön ist, dass zum Programmieren und Debuggen der JTAGICE mk2 eingesetzt werden kann. Als IDE wird es ein AVR32-Studio geben. Wie gewohnt als Freeware, ein GNU-C/C++ -Compiler wird direkt integriert sein. Neu ist, dass der Compiler von Atmel entwickelt und auch supportet wird. Wie der XMega wird auch der UC3 eine Trace-Funktion bieten. Die Versorgungsspannung liegt aber auch hier bei 3,3V - 5V stirbt eben langsam aus....

- Es wird einen Nachfolger des STK500 unter dem Namen STK600 geben. Das Board wird dann auch die UC3-Serie unterstützen. Die Aufsteckmodule werden beim STK600 nicht mehr Prozessorabhängig sein, sondern rein Bauformabhängig. Mit dem Modul für TQFP64 können also alle AVRs mit diesem Gehäuse auf dem STK600 verwendet werden. Die Module für das STK500 passen auch auf das STK600. Preislich wird es teuerer sein als das STK500, aber unter 200€ liegen. Eine genauere Preisausage gibt es momentan nicht.

So, das war's erst mal.
Ich hoffe, es war was interessantes für Euch dabei.

Gruß,
askazo

steveLB
06.06.2007, 09:14
Gute Neuigkeiten, dann weiß ich schon mal welche Tinys ich jetzt weglassen kann :)
Sind mit AP7 bzw UC3 die ARM´s gemeint ?
Gruß

askazo
06.06.2007, 09:20
Nein, die AP7 bzw UC3 sind keine ARMs, sondern haben einen von Atmel entwickelten AVR Core.

Jon
06.06.2007, 13:02
- Ab Ende des Jahres wird es eine XMega-Reihe geben. Die Informationen dazu waren allerdings noch nicht sehr umfangreich und es gab auch keine Handouts. Fakt ist, dass es sich hierbei um AVR-Typen mit erhöhter Leistungsfähigkeit und verbesserter Peripherie handelt. Der XMega kann mit maximal 32MHz getaktet werden, besitzt 12Bit-AD Wandler und zudem einen 12Bit-DA Wandler. Zudem kann zusammen mit dem JTAGICE mk2 eine Trace-Funktion zum Debuggen genutzt werden.
Größter Nachteil: Es wird keine 5V Variante geben, Betriebsspannung liegt bei 1,8 - 3,3V.
Preislich soll der XMega angeblich nicht über den Standart-AVRs liegen. Bin mal sehr gespannt auf einen ersten Info-Flyer...
Da bin ich mal sehr gespannt!
Schade nur, dass es keine 5 Volt Variante geben soll. Müsste ich einen 3,3Volt Regler einbauen :-k

Wenn du weitere Infos hast, melde dich bitte!!

jon

Dnerb
06.06.2007, 19:24
Das mit den 5V ist für den Standart-Bastler ärgerlich der gerne mal ihm "bekannte" 5V Bauteile weiterhin einsetzt, war aber absehbar.

Ich hoffe das die jetzigen Atmegas nicht irgendwann auslaufen.

Gruß Dnerb

askazo
26.02.2008, 10:34
Atmel hat endlich dei XMega-Reihe rausgebracht:
http://www.atmel.com/products/AVR/default_xmega.asp

Sobald ich ein wenig Zeit habe, werde ich mir die Datenblätter mal anschauen. Sieht aber schon ganz interessant aus.

Zudem gibt's jetzt auch das STK600 (http://www.atmel.com/dyn/products/tools_card.asp?tool_id=4254), die Infos dazu sind aber noch recht spärlich und auf dem Foto erkennt man auch nicht viel.

Gruß,
askazo

python_rocks
26.02.2008, 11:42
Atmel hat endlich dei XMega-Reihe rausgebracht:
http://www.atmel.com/products/AVR/default_xmega.asp
Hallo!

Ich glaube, die bei Atmel spinnen! Kein einziger dieser ATxmega-µC ist in einem DIP-Gehäuse erhältlich. Damit verzichtet Atmel auf einen großen Teil der Hobby-Elektroniker. Das ist schade, denn ich hatte mich schon sehr auf die ATxmega-µC gefreut. Die gibt es für Hobbyisten dann wahrscheinlich nur um viel Geld auf Platinen vorgelötet.

Gibt es Adapterplatinen auf die man z.B. die ATxmega auflöten kann um sie in einem Steckbrett oder auf einer Lochrasterplatine einsetzen zu können?

mfg
Gerold
:-)

askazo
26.02.2008, 12:11
Tja, Trough Hole stirbt aus - das ist leider so.
Für Microcontroller im DIP Gehäuse ist einfach der Markt nicht mehr da. Die Dinger sind viel zu groß und Elektronische Geräte werden immer kleiner. Das passt einfach nicht zusammen. Und für die paar tausend Hobby-Elektroniker, die nach DIP-Gehäusen schreien und dann 2 oder 3 Stück im Jahr kaufen wird Atmel sicher keine Produktionsanlage laufen lassen.

Wenn man sich sowieso eine eigene Platine ätzt oder fertigen lässt, kann man ruhig ein TQFP-Layout machen. Das Gehäuse ist auch per Hand nicht schwer zu löten.

Ansonsten gibt es in der Tat die von Dir angesprochenen Adapterplatinen. Allerdings sind die - wie z.B. die hier von Reichelt (http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=C94;GROUPID=3374;ARTICLE=502 52;START=16;SORT=order_col_artnr_besch;OFFSET=16;S ID=26nTcsYKwQARoAADHkJ1Y9d692da787b2ff596102cb7881 833676) - mit rund 15 € recht teuer.

askazo

uwegw
26.02.2008, 13:09
Das Phantom, das seit Jahren durchs Internet geistert, zeigt sich endlich offiziell! Die ersten Gerüchte über die Xmegas sind ja schon lange im Umlauf. Aber die ersten offziellen Meldungen von Atmel gab es erst Anfang diesen Jahres...

Und bezüglich den SMD-Gehäusen sollte man bedenken, dass die Teile haöt nicht für "Hobby-Elektroniker" entwickelt sind, sondern für die Industrie. Für Einsteiger sind sie [auch wegen dem weitaus größeren Funktionsumfang, was sie deutlich komplexer macht als die normalen AVRs] eher nicht geeignet. Aber die fortgeschrittenen Bastler, die ja zum Teil auch schon mit ARMs +co arbeiten [die noch komplexer sind und auch nur in SMD erhältlich] sind die Xmegas durchaus interessant. Es ist ja leistungsmäßig eine Zwischenstufe zwischen AVR und ARM oder AVR32. Also optimal, wenn ein AVR am Limit ist, aber ein ARM noch Overkill wäre.

Jedenfalls dürfte noch etliche Zeit vergehen, bis die Dinger in die Serienfertigung kommen, und noch länger, bis sie auch für Privatkunden in Kleinmengen erhältlich sind...

Felix G
26.02.2008, 13:59
Also die neuen Features vom XMega sehen wirklich interessant aus, vor allem dieses neue Event-System...

und endlich ist auch mal ein richtig schneller ADC mit drin, und nicht mehr so ne lahme Krücke wie bei den alten Megas.

Dnerb
26.02.2008, 17:39
Das einzige was mir nicht passt ist das sie nur bis 3,6V Spezifiziert sind.

OK, Industriell entwickelt wohl niemand mehr etwas mit µCom und 5V. Aber ich habe noch einen Haufen interessante 5V Bauteile da die ich an meine AVRs hänge. Und ehrlich gesagt habe ich eigentlich keine Lust auf Pegelwandlung...

Aber egal, bis jetzt gings ja auch mit den Megas, allerdings gibts bei den Xmegas ein paar Kleinigkeiten die für mich interessant sind.

Besserwessi
26.02.2008, 18:59
Zwei der wenigen echten Gründe für 5 V am Controller sind blaue oder weisse LEDs sowie die direkte Ansteuerung von MOSFETs. Sonst hat 3.3 V viele Vorteile: weniger Leistung, weniger Funkstörugen.

McJenso
26.02.2008, 19:36
Hallo,

erstmal vielen Dank für die Info. Die sehen wirklich interessant aus. TQFP finde ich zum Handlöten noch grade okay. Und ich habe wirklich keine Chirurgenhände. Die 3,3V stören mich schon mehr. In den meisten Fällen sehe ich eine RS232 Verbindung vor, selbst wenn es die Anwendung nicht erfordert. Der Max232 braucht nun aber 5V. Das Pondon der Max 3232 kostet beim R mal gerade 3,50 im Vergleich zu 32 Cent. Nun, das wird mich aber auch von nix abhalten ;-)

Gruß

Jens

uwegw
26.02.2008, 22:37
der Max 3232 kostet beim R mal gerade 3,50 im Vergleich zu 32 Cent. Nun, das wird mich aber auch von nix abhalten ;-)

Und da man ja sowieso schon SMD löten muss, nimmt man den MAX3232 auch als SMD, dann sind es nur noch 2,45€...

Ich setze oft auch nen UART-Pfostenstecker, wenn gerade noch Platz und Pins übrig sind. Dazu habe ich dann ein Kabel, das den MAX im Stecker auf dem PC-Seite integriert hat. Daher braucht man den MAX nur einmal, damit fallen die Kosten nicht mehr so ins Gewicht. Man kann ja eh nur ein oder zwei Schaltung gleichzeitig am PC haben. Und heutzutage wird man bei Anwendungen, die eine Schnittstelle dauerhaft benötigen, ja sowieso meist nen FT232 einsetzen, und der geht ja mit 3V.

Hellmut
20.09.2008, 21:45
Ich habe jetzt die Zusage 2 Stück Atxmega128A1 im Oktober zu bekommen. Bin mal gespannt wie die neuen Funktionen funktionieren und welchen Aufwand die Programmierung darstellt. Schade ist das man BASCOM noch nichts dazu hört!

Besserwessi
20.09.2008, 22:20
Der Prgrammieraufwand sollte ziehmlich der geliche sein. Im zweifelsfall gibt es die Datenbläter doch schon etwas länger. Der interessante Teil ist, wieviele Fehler da noch drinstecken und wie man die umgehen kann.

Hellmut
21.09.2008, 10:06
@Besserwessi: Mit Programmieraufwand meine ich nicht das Programm in den uC zu bekommen, sondern z.B. das Eventsystem zu verstehen und zu nutzen.

rudirabbit
02.03.2010, 18:11
Ich hole diesen älteren Thread mal wieder hoch.

War heute auf der Embedded World, Atmel macht dort immer noch kräftig Werbung mit den XMegas.

Ist zwar sehr interessant was dort mit den XMegas gemacht wird, für den Hobbybereich ist diese CPU wegen dem Spannungspegel eher uninteressant.

Es sei denn, es gibt sowas mal als Nachfolger für das RNMega2560 Modul.
Mit Pegelwandlern nach aussen in die 5V Welt.

mfg.

Besserwessi
02.03.2010, 20:14
Auch im Hobbybereich kann man mit 3.3 V oder anderen kleineren Spannung arbeiten. Umpraktisch wird es erst wenn man mehr als eine Spannung braucht, und dann auch noch eine feste Einschaltsequenz.

Was eher Störend ist, ist das man kaum DIP Gehäuse für dem Aufbau auf Punktrasterplatinen/Steckbrett bekommt. Gerade als Hobby hat man gerne Sockel. Außerdem sind die Programmer relativ teuer und noch nicht so verbreitet.

RP6conrad
02.03.2010, 20:48
Der Xmega soll auch mit den heutigen AVR ISP mk2 zu programmieren sein. Nennt sich dan DPI. Die letzte version von Studio AVR sollte es konnen. Daneben ist eine schone Platine mit der Xmega auch an bezahlbare Preise zu bekommen : http://www.watterott.com/de/Atmel-XPLAIN-ATXmega-Eval-Board und auch noch http://alvidi.de/avr_xmodul_en.html
So leute, wo warten wir noch auf ? Gerne ihre Erfahrungen in dieses forum !!

Hellmut
02.03.2010, 23:39
Ich wiederhole mich und bestätige die Aussage von Besserwessi:
"...man kaum noch DIP Gehäuse ... bekommt."
Alle wirklich interessanten neuen Bauteile kommen in Gehäusen die man nicht oder nur mit Hilfe von Adaptern auf die Punktrasterplatinen bekommt.
Ich glaube jedoch, auch für uns aus der Hobby-Welt, ist das Verarbeiten der neuen Gehäuse gut und preiswert mit preiswerten Mitteln hinzubekommen.
Ein Gesichtsbräuner mit UV-Licht bekommt man mit etwas Geduld bei eBay für 1,- Euro. Fotosensitive Platinen von Bungard sind sehr tolerant was die Belichtungszeiten, Überbelichtung, angeht.
Tintendrucker können auf Transparentfolie das Bordlayout in hinreichender Farbdichte drucken.
Das Ätzen ist so einfach und zuverlässig mit so guten Ergebnissen hinzubekommen!
Hat man frische Lötpaste, kann man in einem Pizza-Ofen im reflow-Verfahren, sogar von Hand, die vorgeschriebenen Profile fahren und so Bauteile in SMD Technik verlöten.
Bleibt eigentlich nur nach die Herausforderung vom Dispensen (Auftragen der Lötpaste auf die Pads). Das ist mit einer Kartusche mit Lötpaste, die man zuvor in einer Plastiktüte in warmen Wasser erwärmt hat und den zugehörigen Düsen auch von Hand hin zu bekommen.
Und zuletzt die Herausforderung ein Gehäuse so auf die Pads mit Lötpaste abzusetzen, dass man die zuvor mühselig sauber aufgetragene Lötpaste nicht verschmiert. Bei dieser letzen Aufgabe bin ich gerade in den letzten Zügen mit einer kleinen Vorrichtung, die man in ein Bohrfutter einer Bohrmaschine, oder einer Fräsmaschine einsetzt, die an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, erlaubt die Gehäuse perfekt ausgerichtet abzusetzen. Ein Koordinatentisch erlaubt das exakte ruhige und zuverlässige Positionieren der Platine unter das Gehäuse und ein Hebelarm an der Vorrichtung im Bohrfutter das Gehäuse um die senkrechte Achse zu drehen bis Pins und Pads exakt angeordnet sind. Saft von der Pumpe und schon fällt das Gehäuse den letzen Millimeter auf die Lötpaste auf den Pads.

Das ist ein preiswertes, qualitativ hochwertiges, zuverlässiges Verfahren um fast alle anspruchsvollen Gehäuse verarbeiten zu können, sprich sauber auf eine Platine zu löten.

Klar ist, dass schöne und einfache Austauschen von gesockelten Gehäusen ist so einfach nicht mehr zu erreichen! So kann ich aber z. B. ein TQFP32 herrlich verarbeiten ohne Entlötlitze und andere „schmutzige Verfahren“ und am anderen Ende auch einen XMEGA im 100 Pin Gehäuse verarbeiten. Mache ich mir aber eine Adapterplatine, dann kann ich mir die neuen Gehäuse beherrschbar machen.

Übrigens gibt es z.B. von NXP sehr schöne sehr kleine ICs die die Pegelanpassung fast transparent machen, siehe unter den I2C Bauelementen nach!

@rp6conrad: Fertige Platinen, z. B Arduino oder XPLAIN, sind ähnlich wie die tollen Produkte bei RobotikHardware.de, eine sehr guter Wahl für viele. Aber jene die bisher sich schnell eine Schaltung auf ein Steckboard oder einer Lochrasterplatine gebaut haben, wollen oder können keine zugekauften Karten einsetzen. Für jene ist das oben geschilderte Verfahren ideal und ich denke schon so ausgereift, das man sich neue Komponenten in neuen Gehäusen auch so erschließen kann, und sei es nur um sich eine Adapterplatine für die Lochrasterplatine zu machen!

021aet04
03.03.2010, 09:03
Löten kann man relativ viel. Habe gestern ein TPS40210 Schaltwandler IC im MSOP10 Gehäuse mit einem LS50 Lötkolben (mit 0,8mm Spitze) von ELV gelötet. Als Größenvergleich habe ich eine Streifenrasterplatine dazugegeben. Ein 2tes Bild ist in 35facher Vergrößerung.

MfG Hannes

Hellmut
03.03.2010, 11:28
Hallo 021aet04

Ein schönes und informatives Bild und eine schöne Lötung! Man erkennt deutlich wie alle Pins etwas zu weit links auf den Pads positioniert sind! Und das obwohl du mit deinem Können eine schöne saubere Lötung erreicht hast! Man kann sich vorstellen wie sich das Problem der sauberen Platzierung bei einem Gehäuse mit 100 oder mehr Pins im Abstand von 0,5 mm oder 0,4 mm von Pin-Mitte-zu-Pin-Mitte noch noch verstärkt. Ganz abgesehen von der Zeit. Dann kommt nochdazu, das viele modernen Gehäuse gar keine Pins wie in deiner Abbildung mehr haben, sonder "J" geformte die unter dem Gehäuse sind!

021aet04
03.03.2010, 12:03
@Hellmut
Danke fürs Kompliment. Die Positionierung ist gar nicht so einfach gewesen. Habe mit einer Mikroskopkamera gearbeitet. Bis das IC so einigermaßen gepasst hat habe ich es einseitig fixiert. Habe zuerst die Pins mit Lötzinn verbunden und dann mit der Entlötlitze weggesaugt, bis es gepasst hat. Ich werde eine Vorrichtung bauen, damit ich die Mikroskopkamera und eventuell einen Vakuumsauger zum Platzieren montieren kann. Habe noch einige Atmega1280 (TQFP100) zuhause.

Die schlimmsten Gehäuse sind die PGA, LGA,.... (Gehäuse mit Pins an der Unterseite)

MfG Hannes

Hellmut
03.03.2010, 16:03
Hallo Hannes

Zuerst einmal finde ich es toll jemaden zu finden der sich auch mit dem Thema beschäftigt wie man moderne Gehäuse ordentlich platzieren kann.

Hier erstmal ein paar Bilder von der Vorrichtung mit der ich die Ghäuse Aufnehme:

http://farm3.static.flickr.com/2682/4076602308_8bbb75a231_m.jpg

http://farm3.static.flickr.com/2723/4076601964_cd0ac7189f_m.jpg

Diese Vorrichtung stammt von der Firma Martin bei München. Sie hat schon alle Elemente die man so braucht.

Ich, da ich etwas älter als du bin habe daran gedacht eine USB Kamera zu verwenden und so das Positionieren über den Bildschirm vom PC visuell kontrollieren zu könne.

rudirabbit
03.03.2010, 19:45
@RP6conrad: Danke für die Links für die xmega Board's.
Wenn der AVR ISP mk2 oder auch der Clone zum Programmieren via Avr Studio funktioniert wäre dieses Problem schon mal preisgünstig gelöst.



Auch im Hobbybereich kann man mit 3.3 V oder anderen kleineren Spannung arbeiten

Sicher kann man auch Hobbymässig mit 3,3 V Logic arbeiten, nur muß man auch die Peripherie ändern.

Besserwessi
03.03.2010, 20:12
Wenn man etwas mehr Rechenleistung, aber noch ein DIP Gehäuse haben will, ist ein PIC33xxx oder PIC30xxx eine Möglichkeit. Scheint eine relativ aufgergräumte Architiektur zu sein, kein Vergelich zu PIC16... oder so.

rudirabbit
05.03.2010, 19:28
@Besserwessi: Ich will jetzt nicht ans "andere Ufer wechseln" .
Will schon bei AVR's bleiben O:)

Im Moment habe ich das RNMega2560 Modul, die
Rechenleistung ist für mich ausreichend. (bisher)

Ich denke an die Zukunft.
Bei der Embedded war auch ein Schwerpunkt auf den farbigen Grafik Displays zu sehen.
Mit meinem S/W (T6963 C) Display kann da nicht mithalten :-(

Hellmut
05.03.2010, 21:32
@rudirabbit: Ich schwanke bei meinem Display-Projekt zwischen einem Arm-Controller mit Android oder einem Xmega und einem FPGA für die Timings und gewisse Graphik-Primitive.

rudirabbit
06.03.2010, 17:39
@Hellmut:

oder einem Xmega und einem FPGA für die Timings und gewisse Graphik-Primitive.

Klingt interessant - Hast du schon einen bestimmten Displaycontroller im Auge ?

Mit dem FPGA's habe ich bisher noch keine Erfahrungen gemacht, habe auch keine Programmierumgebung dafür.

mfg

yaro
06.03.2010, 18:11
Mal eine kurze Zwischenfrage, ich hoffe das passt in diesen Thread: was ist leistungsfähiger, ein ARM oder ein XMEGA?
Mit den ARMs habe ich noch nie gearbeitet, aber die AVR Architektur soll um weites besser sein als die der PICs.
Kennt sich da jemand aus?

Gruß, Yaro

rudirabbit
06.03.2010, 18:30
Zitat von yaro:

Mal eine kurze Zwischenfrage, ich hoffe das passt in diesen Thread: was ist leistungsfähiger, ein ARM oder ein XMEGA?

Habe mit den ARM 's auch noch nichts zu tun gehabt, aber wenn du dir die Features z.b vom ARM9 anschaust, das ist schon gewaltig.

Auf der Messe war der ARM auch ein Hauptschwerpunkt.
Wie ist das mit "IP-Cores" zu verstehen ? :-k

mfg

Hellmut
06.03.2010, 19:54
Hallo Yaro, deine Frage lässt sich so nicht korrekt beantworten. Arm ist eine Familie von Prozessor-Architekturen die von der Firma Arm entwickelt werden und dann von Halbleiter-Herstellern lizensiert werden. Jeder Hersteller fügt dann zu diesem "Prozessorkern" die Peripheren-Funktionen hinzu und die Technologie die für die geplanten Zielanwendungen optimier sind. Am oberen Leistungsspektrum kannst du Arm-Prozessoren finden mit einer Leistung wie die Intel-Prozessoren in den PCs. Es gibt auch solche mit mehreren Arm-Kernen! Am unteren Ende, wenn ich nicht verkehrt liege, sind die Arm-M0-Produkte die wohl eher in der Leistungsstufe wie die AVRs von Atmel.

@rudirabbit: Keiner der Graphik-Controller auf dem Markt eignet sich eigentlich für ein Display mit einer Auflösung von mehr als 640x480 Bildpunkten. Anscheinend ist dieser Markt, EPSON hatte früher sehr schöne leistungsfähige Controller, jetzt nur noch für kleine Auflösungen.
Ein Grund dafür ist der Trend der von den iPod-Touch, usw. geprägt ist. Die Hersteller setzen z.B. einen Armkern ein und ein Graphikkernel wie Android.

Meine Überlegung geht daher in die Richtung einen Taktgenerator zu verwenden der der Pixelclockrate entspricht. Das FPGA teilt diese Frequenz dann so, dass ein Prozessor synchron zum Graphiksystem getacktet wird. Die anderen Frequenzen bei einem LCD-Display sind ja alle vom Pixelclock abgeleitet und können daher wunderbar einfach in einem FPGA erzeugt werden. Das gilt sowohl für Takte wie HSync, VSync, Front und Back-Porch, wie auch für das Auslesen eines Bildspeichers in der Art, wie das LCD das verlangt.
Daneben ist auch die Funktion der Speicheransteuerung für den PGA geeignet, aus Gründen der Einfachheit nur SRAM, die DDR2-Riegel, die ja eigentlich ideal wären, erscheinen mir für einen ersten Versuch zu kompliziert und IPs sind alle verboten teuer! Als nützlichen Abfall dieser Implementation können daher alle Elemente synchron laufen und vom FPGA versorgt werden.
Zu guter Letzt gibt es noch eine relativ einfache, aber äußerst nützliche Funktion, die BitBlt-Unit. Die BitBlt-Unit ist ein Barrelshifter der Pixelgenau „rechteckige Speicher“ im Bildspeicher kopiert und die Wahl der logischen Verknüpfungen zwischen Quelldatenbereich und Zieldatenbereich unterstützt. Im Unterschied zu den bei einigen LCD-Controllern von Epson sollte man den „Vorschub“ von Zeile zu Zeile für Ziel und Quellbereich getrennt definieren können.
Als Sprache für die Programmierung des FPGA dürfte HDL die vernünftige Wahl sein und ich habe mich für Xilinx entschieden.

repi64
06.03.2010, 20:16
Noch mal zum Thema löten:
Das hört sich ja super kompliziert an, was Ihr da mit Vorrichtungen und Positionsausrichtung, Lupen etc. macht.
Zugegeben, meine Augen sind ohne Sehhilfe noch recht brauchbar.
Ich habe schon dutzende TQFP und SOIC von Hand erfolgreich verlötet.
Ich verzinne zunächst ein Pad auf der Platine, positioniere das IC und fixiere das IC an dem verzinnten Pad.
Als nächstes etwas Flussmittelpaste aus der Spritze mit Dosierspitze auf alle Pins auftragen.
Dann wird meine ERSA Spitze "832PW PowerWell Lötspitze mit Hohlkehle" reichlich verzinnt und über die noch nicht fixierte IC Pinseite gleichmäßig über alle Pins in einem Rutsch gezogen.
Nach je einer kurzen Abkühlpause geht es auf der nächsten Gehäuseseite weiter.
Sollte ausnahmsweise ein Pin noch nicht richtig verlötet sein oder einen Kurzschluß zum Nachbarpin haben, nochmal mit ggf. neuem Flussmittel über die komplette Seite die Lötspitze ziehen, Fertig!
Es gibt noch eine feinere, gebogene Ersa Hohlkehlenspitze, die jedoch durch die kleinere Hohlkehle einen geringeren Kapilareffekt hat.

Hellmut
06.03.2010, 20:55
@repi64: So ist die Welt, es gibt Menschen wie repi64, die können es und es gibt Menschen wie ich die können es nicht. Ich habe esversucht einen Arm Prozessor von STM mit 100 Pins im Abstand von 0,5 mm auf die Pads einer Platinen so abzulegen, dass eine Lötpaste darauf nicht verschmiert und Kurze bildet. Und das war eine Trockenübung! Ich habe es nicht geschafft! Ich habe versucht auf diese Minipads dauber Lötpaste aufzutragen und habe es erst mit einem Lötdispenserkoben für die 5ccm Kartusche mit spezieller Düse für Lötpaste der Klasse 6, also mit sehr kleinen Partikeln und bei Erwärmung der Kartusche auf 40 Grad Celsius in einer Plastiktüte in einem Wasserbehälter mit meiner Heizung für das Ätzbad und meiner Stirnbandlupe.
Wie gesagt, es gibt Champions wie Du und solche wie ich die es nicht sind!