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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ätzlösung auffrischen...



sonic
30.07.2004, 15:20
Hi Leutz,

mal ne doofe Frage ,-) wenn meine Ätzlösung (Natriumpersulfat) verbraucht ist, muss ich dann eine komplett neue Lösung ansetzen, oder darf ich einfach wieder ein paar Löffel dazu geben? Hab mir grad ne Pulle voll gekauft, und da das Zeugs nicht gerade billig ist will ich nichts verschwenden...

Gruß, Sonic

01.08.2004, 12:23
da du selbst sagst das die alte verbraucht es: Was soll es bringen? Chemisch verbraucht ist chemisch verbraucht und ätzen würde nur noch der neue Anteil der Ätze.... Kipps ins Klo und rühr was frischen an....

Michael
01.08.2004, 13:07
Hallo Gast,

Kipps ins Klo
wer solche Vorschläge macht, tut mir leid.
Natürlich wird verbrauchte Ätzlösung, weil sie Kupfersalze enthält, ordentlich entsorgt.
Ruf doch einfach mal bei der Gemeinde oder der nächsten Deponie an.
Gruss, Michael

sonic
01.08.2004, 13:43
da du selbst sagst das die alte verbraucht es: Was soll es bringen? Chemisch verbraucht ist chemisch verbraucht und ätzen würde nur noch der neue Anteil der Ätze.... Kipps ins Klo und rühr was frischen an....

Mit Chemie kenn ich mich leider nicht aus, aber ich will ja auch nicht mit der verbrauchten Lösung weiterarbeiten, sondern wollte wissen ob ich die Lösung wieder erneuern kann. Der neue Anteil der Ätzflüssigkeit würde ja auch reichen. Bei anderen (industriellen) Ätzverfahren geht das schon, aber diese sind mir zu gefährlich. Es gibt anscheinend genug Platinenfabriken die kein Dach mehr haben.

Wegen Entsorgung ins Klo...wenn du das öfter so machst kann es passieren das irgendwann ein paar nette Herren der Polizei vor deiner Tür stehen. Die Spur die du damit zu deinem Haus legst lässt sich nämlich prima zurückverfolgen. Und das werden die spätestens dann machen, wenn sich die Bakterien in der Kläranlage beschweren. Billig ist das bestimmt nicht.

Ich habe zu meinem Glück einen Chemielehrer als Daddy (der sich leider gar nicht mit dem Platinenmachen auskennt), der mir die verbrauchte Brühe in's Berufsschullabor mitnimmt und dort fachgerecht entsorgt, über spezielle Filter/Kläranlage.

Unis und Schulen haben meistens auch die Möglichkeit sowas zu entsorgen. Bei uns in Karlsruhe gibt es sogar eine dauerhafte Annahmestelle für solchen Sondermüll. In anderen Städten gibt's auch diese Busse die regelmäßig bestimmte Orte anfahren und bei denen man solche Sachen entsorgen kann.

Also bitte nicht ins Klo kippen, das ist einfach nicht nötig.

Gruß, Sonic

Volker-01
01.08.2004, 18:36
Hallo Sonic,

ich hab zwar nur sehr wenig ahnung von Chemie, aber ich meine mal irgend wo gelesen zu haben, das man per Elektrolyse das Kupfer aus dem Natriumperulfat wider zurückgewonnen werden kann und somit die Ätzlösung wohl wider genutzt werden könne. Ob da wirklich was dran ist weiss ich nicht. Am besten vielleicht einfach mal nach Natriumpersulfat und Elektrolyse googeln. vielleicht bringts ja was.

MfG Volker

01.08.2004, 19:14
naja... also soo teuer ist ätze nun auch wieder nicht.. zumindest ist ein wieder-in-gang-setzen von verbrauchter Lösung sicher teurer und aufwendiger als neue zu nehmen...

und zu dem klo... Wenn mein 3/4-Liter Ätze in ein Becken mit mehreren hundert Kubikmetern Wasser trifft.... lächerlich...

das es nicht die feine Art ist weiss ich schon... aber das wie 51 im Ort fahren... verschwindend gering...

shadow-netz
01.08.2004, 19:50
"1 Liter Öl verunreinigt ungefähr 1 000 000 Liter Wasser."

nur mal eben so zum thema was kleine mengen machen können...

01.08.2004, 20:09
Kleiner Tipp an Gast:

Ein Liter gesättigter Ätzlösung reicht aus um mehr als nur eine Biologische Reinigungsstufe eines Klärwerkes zu vernichten. Iss angesichts der Kosten (ca. 5 - 10 kEuro) auch nicht gerade billig die zu reinigen, die alten Bakterienkulturen zu entsorgen und dann neue anzusetzen. Daher machen die dann auch ganz gerne jagd auf die Übeltäter. Kostet dich dann nicht nur die letzte Aktion sondern alle unaufgeklärten Vorfälle.

01.08.2004, 20:20
stimmt, ihr habt recht. danke für die tipps... ich werds einfach in knick kippen... dann kann keine spur verfolgt werden :-)

thx

the_Ghost666
18.08.2004, 17:50
ausserdem sind kupfersalze starke fischgifte, die reagieren da sehr empfindlich drauf, wenn die kupferionen abbekommen
mit der elektrolyse kannst du vergessen, wenns klappt dann würde es ja sofort wieder zurück reagieren. ähm ich könnte das jetzt mal durchrechnen, muss aber sagen dass ich zu faul bin.

18.08.2004, 18:18
Hi,
was meinst du mit "in knick kippen"?
Naja jedenfalls ist es schon eine ganz schöne Sauerei Ätzflüssigkeit in den Ausguß oder sonst wo hinzukippen. Leute die das machen, obwohl sie wissen wie umweltschädlich das ist gehören masakriert.
Ich sammle die Brühe einfach im Keller in großen Glasflschaen...irgendwann muss ich den Kram halt entsorgen. Aber in den Flaschen hats noch reichlich Platz.
mfg
Raphael Z.

the_Ghost666
19.08.2004, 08:37
man könnte die ätzlösung einkochen und so mehr in eine flasche bekommen, dann muss man auch nicht so oft zum biolkw

Volker-01
19.08.2004, 09:35
So mach ich das auch schon seit einigen Jahren mit meiner Ätzlösung.
Einziger Nachteil: die Messingteile am 2 Flammen Gaskocher lösen sich durch Spritzer im laufe der Jahre einfach auf. Deshalb lek ich jetzt immer eine Plane Stahlplatte auf den Kocher und dann erst den Topf drauf.

Wenn man übrigens irgend etwas Sudverkupüfern will, dann braucht man in die kochende Lösung nur etwas Nickel hinein werfen. Dies löst sich dann bei Abscheidung von Kupfer an irgend welchen zu verkupfernden Eisenteilenteilen in der lösung auf und ersetzt das Kupfer. Dies hab ich durch Zufall heraus gefunden, da ich zum umrühren nur ein vernickeltes Werkzeug zur verfügung hatte. Da löste sich in Sekundenbruchteilen das Nickel ab und ich hatte ein verkupfertes Werkzeug. Tja so kanns gehn ....

MfG Volker

Madgyver
19.08.2004, 09:43
Also ich verwende ja EisenIIIChlorid, das ist zwar nicht sündhaft teuer, aber ständig den Mistr zu entsorgen find ich auch recht doof.
ICh hab dann einfach eines Tages 1 Kupferelektroden und 1 Eisenelektrode reingehängt und Strom drauf gegeben (Batterieladegerät). Die Kuperschicht auf der Cu Elektrode wurde merklich dicker, und wenn ich die Sapnnung vertauscht habe, bildete sich sgoar Kupfer auf dem Eisen.
Ich versteh auch nicht viel von Chemie, aber ich denke ich hab die Lösung damit wieder recht gut auffgefrischt.

chrisbenz
19.08.2004, 21:23
die frage ist, was mit der anderen Elektrode passiert, an der sich kein Kupfer absetzt... könnte die Lösung auch versauen.

Aber auf jeden Fall interessante Idee, werd ich bei gelegenheit mal austesten :-)

Ma schaun, ob das auch bei Natriumpersulfat geht.

Madgyver
19.08.2004, 21:27
naja, es verfärbt sich kaum, deshalb denke ich mal das ausser Rost nicht viel da reinkommt.

chrisbenz
21.08.2004, 15:08
Hi,

ich hab gerade versucht eine ziemlich stark verbrauchte Ammoniumpersulfat-Lösung durch Elektrolyse "aufzufrischen" bzw. das Kupfer da wieder raus zu bekommen.

Als Elektroden hab ich eine Kupfer- und eine Stahl-Elektrode genommen.

Die Lösung, die in frischem Zustand farblos ist, färbt sich mit zunehmendem Kupfergehalt blau.

Mein Ergebnis:
Die Lösung wird nicht heller. Auch setzt sich an den Elektroden kein Kupfer ab. Die rote Substanz an der Cu-Elektrode sieht aus wie Rost (also eine Eisen-Verbindung).

Ich werde zu diesem Thema nochmal einen Chemiker berfagen, aber für mich ist die Sache erstmal gestorben. Werde auch weiterhin meine Verbrauchten, hochgiftigen Chemikalien in den örtlichen Naturschutzgebieten entsorgen ;-)

Gruß,
Chris

PS: Kids, don't try this at home!!!

Madgyver
22.08.2004, 12:49
Hast du die Spannug mal umgepolt?

chrisbenz
22.08.2004, 13:31
jo, dann bildet sich das dunkelrote zeug eben an meinem Schlüssel und die Cu-Elektrode löst sich auf

Madgyver
23.08.2004, 19:16
Ich habs raus!

Es geht nur bei Fe(III)Cl und meiner anordnung, weil in der Lösung nach dem Ätzen Eisen und Kupfer-Ionen vorhanden sind. Durch das Anlegen einer Spannung, wandern diese ionen eben in eine bestimmte Richtung. Ich denke es ist wichtig, das BEIDE Elektroden Materialien in der Lösung vorkommen. Das sich auch Kupfer an der EisenElektrode absetzt, liegt daran, dass es edler ist. Was da genau passiert weiß ich auch nicht.