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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie weit geht ihr bei eurer Entwicklung?



squelver
12.11.2006, 00:27
Hallo Robotik-Fans O:)

Wenn ihr einen Roboter baut, wie weit geht ihr bei eurer Entwicklung?
Haltet ihr euch generell an eure Planung?
Ist eure Planung nur ein Etappenziel?
Wie flexibel seid ihr?
Wievie Wert legt ihr auf eure Planung?
Verfranzt ihr euch schon mal im Detail?
Oder baut ihr einfach drauf los?
Plant ihr alles bis ins Detail, fangt aber nie mit dem Bau an?
\:D/

Felix G
12.11.2006, 00:35
Da fehlt noch eine Auswahlmöglichkeit:

"Ich plane Alles bis ins Detail, fange aber nie mit dem Bau an" ;-)

squelver
12.11.2006, 00:38
Krieg ich leider nicht mehr rein :cry: :-b

mirage
12.11.2006, 03:19
Bin ja erst seit einem halben Jahr dabei, und sämtliche drei Projekte (Hindernisausweichender Roboter, Bilderzeugung- und Auswertung mit der Gameboy-Cam, Videospielkonsole) liefen etwa nach folgendem Schema ab:

Idee/Inspiration -> Das möchte ich auch machen, das könnte ich hinkriegen, das wäre interessant -> Was habe ich für Bauteile und Fähigkeiten am Start bzw. kann ich kurzfristig kriegen? -> Planung für einen ersten Schritt des Projekts, meist eine Art "Proof of Concept" -> Aufbauen und Programmieren -> Stundenlang debuggen -> 30 - 60% des ersten Schrittes verwerfen und das Konzept ändern -> Umbauen und Programmieren -> Stundenlang debuggen -> Projekt läuft jetzt soweit, hat aber noch keinerlei Anwendungs- und Praxistauglichkeit -> Entscheiden, dass das Projekt nun auf einem Stand ist, wo nur noch eine Anwendung fehlt -> Keine gescheite Anwendung finden, weil das Projekt eben doch noch zu wenig ausgereift ist -> Einen Abend lang das Projekt auf die Schublade vorbereiten (Dokumentation, Steckbrett-Aufbau löten) -> Projekt schubladisieren -> Priorität auf ein neues Projekt

Achja, meist beginnt bei mir schon bei Schritt 4-6 die Phase, wo ich eigentlich auf etwas anderes Lust hätte. Immerhin bin ich nun soweit, dass ich es meist durchziehe.

Allgemein Plane ich nur kurzfristig durchführbare Schritte oder Beschaffungen, habe immer irgendwie das Gefühl, die Zeit laufe mir davon. 8-[ Aber nachdem ich für jedes Projekt etwa 3 mal so lang wie budgetiert hatte, werde ich in Zukunft auch langfristiger Planen...

squelver
12.11.2006, 09:13
Bin ja erst seit einem halben Jahr dabei, und sämtliche drei Projekte (Hindernisausweichender Roboter, Bilderzeugung- und Auswertung mit der Gameboy-Cam, Videospielkonsole) liefen etwa nach folgendem Schema ab:

Idee/Inspiration -> Das möchte ich auch machen, das könnte ich hinkriegen, das wäre interessant -> Was habe ich für Bauteile und Fähigkeiten am Start bzw. kann ich kurzfristig kriegen? -> Planung für einen ersten Schritt des Projekts, meist eine Art "Proof of Concept" -> Aufbauen und Programmieren -> Stundenlang debuggen -> 30 - 60% des ersten Schrittes verwerfen und das Konzept ändern -> Umbauen und Programmieren -> Stundenlang debuggen -> Projekt läuft jetzt soweit, hat aber noch keinerlei Anwendungs- und Praxistauglichkeit -> Entscheiden, dass das Projekt nun auf einem Stand ist, wo nur noch eine Anwendung fehlt -> Keine gescheite Anwendung finden, weil das Projekt eben doch noch zu wenig ausgereift ist -> Einen Abend lang das Projekt auf die Schublade vorbereiten (Dokumentation, Steckbrett-Aufbau löten) -> Projekt schubladisieren -> Priorität auf ein neues Projekt

Achja, meist beginnt bei mir schon bei Schritt 4-6 die Phase, wo ich eigentlich auf etwas anderes Lust hätte. Immerhin bin ich nun soweit, dass ich es meist durchziehe.

Allgemein Plane ich nur kurzfristig durchführbare Schritte oder Beschaffungen, habe immer irgendwie das Gefühl, die Zeit laufe mir davon. 8-[ Aber nachdem ich für jedes Projekt etwa 3 mal so lang wie budgetiert hatte, werde ich in Zukunft auch langfristiger Planen...

Das kommt mir bekannt vor. Du hast scheinbar schon sehr viel Zeit in deine Projekte investiert. Woran liegts, dass du nach ner gewissen Zeit lieber n neues Projekt starten würdest? Liegt es daran, dass du bei bei deinem aktuellen Projekt schon zu lange nicht die richtige Lösung gefunden hast? Oder weil das neue spannender ist und sogar die Eigenschaften von dem Projekt davor vereinen?

Mir gehts ähnlich. Hab Anfangs grob drauf losgeplant, gebaut, dann bin ich auf Probleme gestoßen, hab neu geplant, wieder gebaut, zwar erfolgreicher, aber es ist immer noch nicht so, wie ich es gerne hätte (wahrscheinlich Perfektionismus 8-[ ) und nun bin ich wieder beim planen.
Diesmal lasse ich mir richtig Zeit damit und erarbeite mir sämtliche Möglichkeiten, wo es geht und wann mir was einfällt. Selbst auf Arbeit habe ich kleine Zettel neben mir liegen, wo ich spontane Ideen/ Möglichkeiten sofort skizziere, da haben sich mittlerweile n Haufen angesammelt, nehme die mit nach Haus und vergleiche und kombiniere.
Ich hab nicht wirklich Lust, alles nochmal zu planen, wenn ich diesen Schritt (der dritte) durchhabe. Kostet erstens wieder Geld und irgendwann will ich ja mal mit der Programmierung beginnen und nicht ewig die Beine neuentwickeln \:D/

Spion
12.11.2006, 09:24
Hallo

Bei mir kommt es sehr auf die grösse des Projekts an, wenn es ein ganzer Roboter wird, dann plane ich ihn voll durch und halte mich dann auch an den Plan. Wenn ich aber nur etwas kleines Testen will, dann baue ich einfach drauf los.

mfg Luca

squelver
12.11.2006, 10:15
...Wenn ich aber nur etwas kleines Testen will, dann baue ich einfach drauf los...

Wo ist bei dir die Grenze bzw. wie definierst du was kleines?
Könnte was kleines auch ein Teil von etwas großem sein?

Bubi_00
12.11.2006, 10:43
Ich bin momentan nach 1 Jahr rumprobieren usw soweit das ich mich an größere Projekte wagen will, bzw muss von der Schule aus.
Früher bei den "kleinen" Dingen wie Servo ansteuern, LCD, Lüftersteuerung, Schrittmotorn, alles kombiniern usw. hab ich einfach drauf losgebaut und geschaut was dabei rauskommt :)
Aktuell bin ich dabei das LED-Touchpad zu entwerfen gerade hier merkt man wie wichtig doch Planung ist.. ;) Aktuelle messe ich die LED´s durch, versuche die ideale LED zu finden usw. Das ganze einfach in kleinen Schritten eingeteilt, einfach drauflos ist meiner Meinung bei einem "wirklichen" Projekt, also mit definierten Ziel nicht möglich, auch wenn die Planung nur im Kopf stattfindet. ;)
Neben bei tüftle ich jetzt schon an 3 Robochassies, mal schaun auf was ich mich festlege *gg*

mfg
Bubi

Spion
12.11.2006, 12:14
Hallo

@Copius
Nein, es wird dann kein Bestandteil von etwas grossem, sondern einfach ein Test was es zu beachten gillt und wie die Dimensionen sein müssen und so.

mfg Luca

Kaiser-F
12.11.2006, 13:06
Es wird alles bis ins Detail geplant, 1000mal geändert,
50mal angefangen. Eine Fertigstellung kommt nur selten,
weil immer wieder verbessert und geändert wird :-)...

Das hat die Entwicklung so an sich... sie ist endlos...

squelver
12.11.2006, 20:05
Das hab ich auch schon festgestellt :mrgreen: Es gibt immer wieder was zu ändern, wenn man nicht aufpasst, wird man ewig nicht fertig, weil man sich mit nem bestimmten Teil aufhält ;)

EDH
12.11.2006, 20:42
(1) man plant etwas
(2) man überlegt sich wieviel das ungefähr kosten würde
(3) man ist schockiert
(4) man plant alles um
(5) das budget ist noch immer stark überschriten
.
.
.
tja äh, und am ende kommt dann was ganz anderes raus, als man eigentlich anfangs geplant hat

Devil
12.11.2006, 20:57
Ich mach das irgendwie wie ich es brauche.
Bei meinen Roboter habe ich meine Arme komplet durchgeplahnt und daran halte ich mich auch, aber so ein paar kleinigkeiten baue ich einfach drauf los. Wie z.B. mein Kopf und das Fahrgestell ahb ich einfach drauf los gebaut und es funzt^^ (man sieht aber auch das es nur einfach druf los gebaut hat). Bei meinen "Körper" hab ich mit Pappe einfach drauf los gebastelt zur plahnung^^.

Was die plahnung im bezug aufs budget angeht ist mir das wurscht^^....
Plahne einfach und dann wierd einfach mal was nach und nach gekauft.
Finde das macht ja gerade spaß das man nicht so schnell fertig wierd.

Surveyor
13.11.2006, 06:59
Ich plane alles soweit wie es geht und schätze dann z.B. ab wie teuer das ganze wird um zu sehen ob ich mir das überhaupt leisten kann. Als nächstes Schaue ich mir den Plan an gucke nach, ob es Bereiche gibt in denen ich noch keine Erfahrung habe und experimentiere dann um zu sehen, ob es so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Die Ergebnisse fließen dann wieder in die Planung ein. Der Plan verändert sich also mit der Zeit und abhängig von meinem ggf. neu erlernten Wissen.

squelver
13.11.2006, 07:50
Ursprünglich hatte ich mir vorgestellt, die Beine meines Scorpions mit je 3 Segmenten pro Bein zu bauen, aus Kostengründen habe ich das nicht gemacht. Das lustige, es hat sich ergeben, dass ich nun aber soviele Motoren bekommen habe, dass ich das nun doch so bauen kann. Das war nie geplant. Nun plane ich komplet um, weil ich nun doch, wie Anfangs mir vorgestellt, die Beine mit 3 Segmenten bauen kann :mrgreen:

HannoHupmann
13.11.2006, 18:26
Von ungeplant zu geplant. Meine ersten Roboter waren ziemlich konfus und ungeplant. Aber die letzten hab ich eigentlich komplett in CAD durchgeplant und seit neustem auch kompeltt durchgerechnet und finanziert.

Sozusagen im Zuge meines Ingenieursstudiums geh ich dazu über auch so mein Hobby anzugehen. Abgesehen davon ist eine Planung zu ändern sehr viel billger als neu zu bauen.

Einfach drauf los zu basteln ist mir (!) zu riskant/teuer/unprofesionell, sowas ist basteln und nicht konstruieren.

Felix.
13.11.2006, 18:35
Einfach drauf los zu basteln ist mir (!) zu riskant/teuer/unprofesionell, sowas ist basteln und nicht konstruieren.

klingt irgendwie logisch ;)

squelver
13.11.2006, 19:07
Ich konstruiere beim Basteln, ist ja auch mein erster \:D/

HannoHupmann
13.11.2006, 21:03
@Felix gell ist doch schön wenn in unsterer Gesellschaft ein Satz mal in sich logisch und schlüssig ist. Ich mein wie oft hört man sowas schon von Politikern??

Irgendwie kann ich mich einfach mehr dafür begeistern 10 Teile herzustellen nach Plan und danach passen die auf den 1/10mm zusammen ohne nachfeilen ohne nachjustieren.
Auf das arbeite ich hin.

theborg
13.11.2006, 21:14
(1) man plant etwas
(2) man überlegt sich wie viel das ungefähr kosten würde
(3) man ist schockiert
(4) man plant alles um
(5) das Budget ist noch immer stark überschritten
.
.
.
tja äh, und am ende kommt dann was ganz anderes raus, als man eigentlich anfangs geplant hat

kann mann fortsetzen

(6) mann fegt nach Planung an
(7) mann merkt da panst was nicht
(8) mann baut um
(9) die kosten explodieren
(10) am ende ist alles anders als am Anfang geplant aber egal geht trotzdem
(11) mann baut es nochmal dieses mal aber besser und kleiner (bei kleineren Projekten)

Also ich Plane mittlerweile immer nur wies ungefer aussehen soll und welche Funktionen hab mich bei kleineren sachen auch drauf festgelegt immer nen Prototyp zu machen weil mann meist eh nur am fertigen aufbau die Probleme sieht.

squelver
13.11.2006, 22:12
Ja, Prototyp ist wohl die beste Lösung um großen unangenehmen Überraschungen aus dem Weg zu gehen.

Ich baue zur Zeit wirklich nur den Prototypen eines Beinsegmentes, fällt schwer, nicht nebenbei schon mit der Vervielfälltigung zu beginnen.
Den Fehler hatte ich bei den ersten beiden Malen gemacht.
Ich hatte gerade den groben Aufbau mit der Mechanik fertig und hab gleich begonnen, alles 12mal zu bauen :mrgreen:

Nun tüftele ich solange, bis alles stimmt, die Profile, der Aufbau, die Form, die Mechanik, die Elektronik, Aktoren und Schaltern/ Winkelgeber, die Positionierung der Sensoren bis hin zur Verlegung der Kabel und evtl. Erweiterungen und Verbindungen für Abdeckungen, immerhin soll es mal 21 exakte Kopien davon geben \:D/

Wenn ich dann noch was habe, was anders müsste, dann kann ich einpacken, das würde ich mir nicht mehr antun 8-[

michiE
16.11.2006, 16:24
meist will ich "nut mal kurz was ausprobieren".
ideeen , die mir so während der schulzeit kommen, meistens während Bio
da fällt mir dann ein , ich könnt irgend ne Technik von irgendwelchen Tieren mal an nem roboter ausprobieren.
aus nem kleinen Experiment wird irgendwann ne "provisorische " konstruktion. und nichts ist so beständig wie ein Provisorium ... entweder es bleibt so ,oder mir fällt irgendwann mal wieder was dazu ein. EIns ist klar , bei mir ist bisher noch kein Roboter so geworden , wie er geplant war , es kamen immer während der Bauzeit oder auch wenn er schon "fertig" war irgendwelche sachen dazu.
genaugenommen sind meine roboter also immer irgendwelchen Verbesserungen und um bzw. ausbauten unterworfen

mfg
Michi

skg-rob
11.03.2007, 15:48
Ich gehe soweit, wie es sein muss das er funktioniert so wie ich mir das vorgestellt habe.
Anderer Titel wäre nicht schlecht

Foooob
11.03.2007, 20:50
Ich gehe auch nur so weit wie geplant mit kleinen Änderungen. Liegt hauptsächlich an der Elektronik. Ich mach nix mehr mit Lochraster sondern nur noch mit industriell gefertigten Platinen. Da ist dann halt nicht mehr viel mit "da könnte man noch", "da ist ja noch Platz frei", "da hätt ich noch was rumliegen" ;-)

Asurokiller
09.08.2007, 22:24
Ich brobiere zuerst aus ob alles was ich mir vorstelle machbar oder bezahlbar ist.

Klingon77
09.08.2007, 23:49
hi,

1) Idee / Anregung (von mir, anderen oder "geklaut/abgeschaut")
2) Planung (Machbarkeitsstudie - kann ich das mit meinem Wissen, Erfahrung, Werkstatt)
3) Konstruktion (Details werden konstruktiv geklärt - im Kopf. Mitunter wird das Eine oder Andere berechnet - mit Taschenrechner oder Excel.)
4) CAD (2d - seit neuestem auch 3d :mrgreen: )
5) Material/Zubehörbeschaffung (sehr schmerzhafter Prozess, weil Kosten entstehen.)
6) Baubeginn
7) Beim Bau werden Änderungen / Verbesserungen im Bereich der Konstruktion und/oder Machbarkeit, die sich während des Bauens ergeben, übernommen.
Dabei werden die Neuerungen nicht alle in das CAD / Zeichnung übernommen.
Manches ändere ich dort entsprechend, manches wird per Hand auf die Werkstattzeichnung eingetragen, manches wird in den Zeichnungen nicht berücksichtigt.

Dies ist auch nicht weiter schlimm, da wir alle sowieso nur Unikate bauen.

Gruß, Klingon77

PS:
Habe gerade abgestimmt.
Die Fragestellung war sehr ausgewogen, da sich die graphische Auswertung der abgegebenen Stimmen in etwa an die Normalverteilung des alten Herrn Gauss anlehnt. #-o :mrgreen:

S7
09.09.2008, 13:48
Also bei mir gilt quasi:

Ich hab da was gekauft und aufgebaut, nun guck ich erstmal, was ich damit machen kann.

Komme halt mehr aus der Software-Ecke...

Gruß
S7

squelver
09.09.2008, 13:53
Cool, dass der Thread mal wieder rausgeholt wurde \:D/

Ich bin immernoch bei "Die Planung ist nur ne vorläufige Orientierung!" ;)

Sternthaler
10.09.2008, 02:15
Ich schließe mich teilweise 'Felix G' an, dass eigendlich meistens (zum Glück für den Geldbeutel) nur geplant wird.
- Hausaufgabenmerker (PDA): Scheiterte am Stromverbrauch von 30 Jahren.
- Modelleisenbahnautomatik: Ist ja total langweilig wenn es fertig ist.
- Autonomer Rasenmäher: Mein Frau will sich beim Selbermähen entspannen.
- Videoüberwachung fürs Haus: Letzter Einbruch in der Umgebung vor mehr als 10 Jahren.
- ...

Ansonsten bei den durchgeführten Dingen:
Planen bis ins letzte Detail und dann holt einen die Realität ein ;-)

Gruß Sternthaler

Franky55555
02.10.2008, 17:24
ich baue einfach drauf los, meistens funktionierts dann auch

squelver
16.01.2009, 09:40
@Sternthaler, das sind gute Argumente :)
Viele meiner Ideen, habe ich Aufgrund dieser Aussichten / Nachteile wieder gestrichen.

Ich halte mich zur Zeit nur noch an mein Hauptprojekt, ich denke, dass das nicht so schnell uninteressant wird :mrgreen:

@Franky55555, die Meinung teile ich mit dir, bei kleineren Dingen ist das manchmal garnicht so verkehrt, weil man eher unkompliziert und unverplant an die Sache rangeht. Hab ich früher auch so gemacht, was im Zimmer an Möglichkeiten gabs, hab ich einfach benutzt :mrgreen:
Heute fällt mir das schon schwerer 8-[

TomEdl
16.01.2009, 13:07
Ich vor einer Woche in der Schule ein Projekt bekommen, dass vor zwei Jahren von Schülern begonnen wurde und immer weiter gegeben wurde - jedoch nie zum Laufen gebracht wurde. Es geht um eine Maschine (eigentlich fast schon Roboter), der selbständig Farbe und Materiel von Scheiben erkennt, diese dann wiegt und entsprechend in Schachteln einsortiert. Die Unterlagen zu diesem Projekt füllten drei Ordner, wobei jede einzelne Seite bis zu 8 mal mit Kugelschreiber/Bleistift korrigiert und ergänzt wurde, wobei andere Änderungen wieder durchgestrichen waren und so weiter. Kurzum: Die Unterlagen sind komplett für die Fische! Heute war ich schon so weit, dass ich die komplette Zuordnungsliste neu erstellt habe und bis auf ein Magnetventil (dieses hat Masseschluss) alle Adressen kenne. Nächste Woche werde ich das Programm für die S7 schreiben und einfach mal auf "Start" drücken, mal sehen was passiert. ;)

Ich persönlich plane Projekte sehr genau durch. Meistens werden dann bei der Ausführung noch Ergänzungen oder Korrekturen gemacht, welche ich aber sehr genau mitschreibe und übernehme. Denn spätestens nach einem Jahr weiß man nicht mehr, was man da gemacht hat. Also kurz gesagt: Die Pläne werden gezeichnet, aber beim Bau immer wieder korrigiert/ergänzt. Das hat den Vorteil, dass man am Ende einen korrekten Plan in den Händen hält.

Gruß
Thomas
;)

squelver
16.01.2009, 13:26
Was das Pläne zeichnen angeht, da habe ich irgendwie immer 2 kleine Skizzen (die wichtigsten von allen) , für ne richtige Zeichnung habe ich bisher noch keine Lust gehabt :mrgreen:

vohopri
16.01.2009, 13:38
Hallo, interessante Frage.

Ist bei mir sehr unterschiedlich. Manches beginne ich aufs Geratewohl zusammen zu schrauben.

Manchmal aber plane ich minutiös durch. Und beim Bauen ergibt sich dann möglicherweise was anderes. Das macht nichts, im Gegenteil: je perfekter die ursprüngliche Planung war, umso leichter lässt es sich improvisieren.

vohopri

pyr0skull
16.01.2009, 14:19
Bis jetzt habe ich noch kein Projekt geplant/durchgezogen, das diese Bezeichnung verdient hat. Ich arbeite zwar seit Monaten auf einen Roboter hin, dieser befindet sich aber noch in der Planungsphase - bei der Elektronik gibt es noch viel zuviele Dinge, die ich noch ausprobieren und testen möchte, bevor ich wild irgendwelche Platinen herstelle, die nicht funktionieren.

Da ist das dann meistens nur so Kleinkram wie "bring mal den Servo zum laufen", "lass mal 2 Controller per I2C kommunizieren" oder "schreib mal einen lib für ein bestimmtes Display". Und das läuft dann mehr nach dem Prinzip: Ich bau mal was zusammen.. Hey da ist noch Platz, da könnte man das und das grad noch ausprobieren. Ist zwar nicht sehr organisiert, macht aber meistens viel Spaß. Und man erfährt auch schnell die Grenzen von bestimmten Controllern, Streifenrasterplatinen etc.

Elu
16.01.2009, 14:45
Hallo, mein Beitrag zum Thema:
Bei einem neuen Projekt unterscheide ich zuerst nach dem mechanischen und dem elektrischen Teil. Ich beginne immer mit dem elektrischen Teil, denn nach dessen Flächen- und Raumbedarf beeinflusst dann auch weitgehend die mechanische Ausführung (Ausnahmen möglich)

Nach Handskizzen zum elektrischen Teil zeichne ich mit "sPlan"von Abacom die Gesamtschaltung bzw. die Baugruppen. Da ich ausschließlich Loch- oder Streifenrasterplatinen verwende, ist "Lochmaster" von Abacom eine für mich unentbehrliche Hilfe. Materialbestellungen im Internet bei C, R oder P sind dann die Folge.

Der mechanische Teil richtet sich in erster Linie nach den evtl. im Bastelkeller vorhandenen Materialien, die teilweise auch aus demontierten Altgeräten stammen (Kunststoffplatten, Plaste- und Metallprofile, Zahnräder usw.). Die mechanische Ausführung erfolgt dann meistens auch operativ (Gang zum Baumarkt, Bestellungen im Internet).

Bei der Realisierung eines Projektes kommt es aber auch vor, dass ich mir im Internet und auch hier im Forum Hilfe holen muss, weil ich schaltungstechnisch irgendwas nicht auf die Reihe bekomme. So geht es eben einem Bastler.

Viel Erfolg bei euren Projekten.

Elu

Neutro
16.01.2009, 18:32
Ich plane Projekte meistens zuerst mit Bleistift und Papier, wo ich erstmal grob eizelne Schaltungsteile skizziere und berechne. Dazu nehme ich dann noch ein paar wichtige Datenblätter zur Hand um die "Grenzdaten" abzuklopfen. Mit meinen Testboards wird dann erst mal getestet. Wenn das durch ist gehe ich dazu über eine gedruckte Schaltung mit Eagle zu entwerfen.
Also bei mir ist alles durchgeplant wobei ich freie Portpins von Controllern
immer noch mit Pfostenleisten rausführe so das ich immer noch einen Spielraum für Erweiterungsschaltungen habe.

MfG

Neutro

sia4fe
16.01.2009, 18:38
ich sag euch. Das hängt immer vom Projekt ab:

- wenn du ein Modellauto umbaust, hast du mehr möglichkeitenb deinen Ideen freien lauf zu lassen.

- Aber bei einem Bot den du von Grund auf baust und selber Plannst, wird es meistens Platzprobleme usw. geben.

MFg
sia4fe

ähM_Key
16.01.2009, 20:13
Tjoa, wenn man mit einer Werstatt zusammenarbeiten muss (/kann) und keine Zeit für Umkonstruktionen hat muss man von vornherein alles recht genau Planen. Inklusive dem Zusammenbau (man möchte ja auch so konsturieren, dass man die Teile dann zusammenbauen kann), teiweise Schrauben (die sind an kritischen Stellen sonst im Weg) und im Extremfall auch mal Kabel (um zu wissen wo Kabelkanäle sinnvoll sind).
Natürlich muss man wenn dann am Ende doch was nicht so ganz optimal ist nochmal Hand anlegen - wenn alles nix hilft sogar mal mit dem Dremel :)

TomEdl
16.01.2009, 21:24
...wenn alles nix hilft sogar mal mit dem Dremel :)
Brutal...

;)

Gruß
Thomas

Diron
02.02.2009, 16:54
Au man, was für eine Frage!

Ich bin jetzt mehr als 1 Jahr an meinem ROV und denke habe so ca. 50% vom Gesamtprojekt hinter mir. Bei mir ist es irgendwie ganz anders gelaufen.
Am Anfang stand die Idee. Das Ziel.
Wie man dahinkommt hat mich Stunden/Tage/Wochenlanges Grübel, Durchdenken, Planen, Informieren, gekostet bis ich an einem Punkt war, wo mich die Machbarkeit der Planung überzeugt hat. Dann begann das langsame "basteln". Mehr ein testen ob die Planung so realisierbar ist, da viele neue Bereiche dabeiwaren und man dort erst Erfahrung sammeln musste.
So baut sich das Projekt in teilbereichen langsam auf. Jeder Teilbereich ist ein eigener Abschnitt und hat doch Auswirkungen auf das Gesamtkonzept. Da ändern sich Technologien, die angepasst werden. Da ergeben sich Möglichkeiten der Materialbeschaffung oder Bearbeitung, etc. Jede Änderung wirft einen zurück an den Anfang des Projekts zur Neubewertung der Machbarkeit und des Kosten/Nutzenfaktors. Ein ständiger Prozess der meiner Meinung nach das interessanteste an dem Projekt ist, bis an jeder Ecke die beste Lösung schließlich zu einer Gesamtlösung wird. Stück für Stück.

Ich glaube der Unterschied liegt in der Art, wie ich etwas Plane.
Der eine will basteln und lernt dabei praktisch...was auch viel Geld kosten kann!
Der nächste plant alles bis ins letzte durch, läuft dabei Gefahr nach der Realisierung etwas veraltetes realisiert zu haben.
Der dritte steht im ständigen Prozess zwischen Planung und Realisierung, muss aufpassen das er das Ziel vor Augen behält und nicht auf halber Strecke hängenbleibt und dann aufgibt.
Alle drei Typen haben auch unterschiedliche Ziele: basteln, durchdenken, nutzen.
Entwickeln ist für mich ein Prozess mit einem klarem Ziel und einem unklaren Weg.
Basteln ist das Ziel, ein Nutzen gibt es nicht, da es kein Ende der Entwicklung gibt.
Und Planen ist die Suche nach der schnelleste und besten Umsetzung zur Nutzung.. aber keine Entwicklung da in der Umsetzung kein Platz für Anpassungen ist.

oberallgeier
02.02.2009, 19:10
Wirklich eine schwere Frage. Es kommt ja immer auf die persönlichen Vorlieben und Wünsche an - aber genau das soll ja hier halbwegs erfasst werden.

Ich kam zu diesem Forum weil ich:
C lernen wollte und das nicht nur so total trocken mit "Hello World" oder Buchstaben sortieren
Mikrocontroller "anfassen" wollte (die ja oft in C programmiert werden)
Basteln wollte.

Und wie mache ich das? Wie plane ich meine Projekte?

Zuerst skizziere ich mir ein Projektchen - meist im Kopf. Also ein Ideeprojekt (oder Projektidee). Das wird einige Zeit rumgetragen. Beispiel (diese Überlegungen laufen natürlich weit vor der Vorstellung im Forum): eine leicht autonome Colabüchse. (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=40507) Diese Idee wird überdacht und - immer noch im Kopf - abgeschätzt, ob das machbar ist. Korrekturen sind möglich. Hier ist viel Lesearbeit zu den hier im Forum verfügbaren Lösungsmöglichkeiten und Problemen nötig.

Dann werden das verfügbare Bauvolumen (Hardware) und die erforderlichen Hardware- und Software-Baugruppen abgeschätzt. Damit können dann einzelne Baugruppen besser definiert werden.

Jetzt kommt ein eher schwierigerer Teil (gerade für mich als Nicht-Elektroniker): Wo ist die Schlüsselstelle? Gibts da eine Lösung? Im vorliegenden Fall war es zuerst der s..kleine Antrieb. (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?p=344432#344432) Als der stand, kam die nächstschwierigere (für mich schwierig) Baugruppe Sensorik (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=38009) dran.

So hatte ich mich langsam vorangehangelt durch alle möglichen Testaufbauten und Softwareabschnitte. Regelungstechnik - hatte ich früher mal als kaum notwendiges Übel abgehakt - da mußte ich also für den Antrieb Theorie nachlegen.

Schliesslich das fertige Teilchen. (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=390196#390196) Und wieder lernen, wie ein Video nach youtube (http://www.youtube.com/watch?v=sRNSIBpK8sQ) kommt.

Fazit: Wegen geringen Grundlagenwissens also nur eine sehr flexible Planung, die aber auf eine möglichst gesicherte Machbarkeitsüberlegung gestützt sein muss. Mit zunehmendem Fortschritt der Teilabschnitte wird die Planung immer genauer. Gebaut muss bei mir werden, sonst kann ich ja die Funktion garnicht bestätigen. (Anmerkung: Planung, Controlling und Durchführung professioneller Entwicklungsvorhaben, die ich geleitet hatte, liefen ähnlich).


ich sag euch... wenn du ein Modellauto umbaust, hast du mehr möglichkeitenb deinen Ideen freien lauf zu lassen ...NEIN. Kommt aber auch auf die Zielstellung an. Wenn Du räumlich im Grenzbereich planst (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=45658)/planen willst, dann musst Du Dich bei Modellautos einschränken. (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=422540#422540)

..............http://oberallgeier.ob.funpic.de/komplett_jan09_1784.jpg