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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ultraschall Reflektor aus Schwingdeckel



Manf
13.01.2006, 19:57
Seit kurzem beschäftige ich mich mit diesem Teil, siehe Bild.
Ist erkennbar was es ist, wie es gemacht ist und wozu es eingesetzt werden kann?
Ich bitte um die entsprechenden Angaben zur Lösung der Fragen.

Manfred

Titel des Threads zur späteren Auffindbarkeit geändert

maze2k
13.01.2006, 20:29
Hmm,

sieht nach Plastik aus, oder Silikon (so wie diese Silikon Back-Formen)

Ist das in dem großen Loch ein Gewinde?

Könnte ein Deckel von irgendwas sein. Oder liegt das so schon in seiner "natürlichen" Position? Ich denke nicht...

Es könnte allerdings auch mit der blauen Seite nach unten kommen und z.B. schwimmen. Oder als Behälter für Flüssigkeiten dienen.

Hat die Delle am Metallstück oben eine Bedeutung?

Vielleicht ist es kein Deckel sondern eine Kappe, die irgendwo reingeklemmt wird, und diese Delle ist sozusagen das Gegenstück für einen "Knubbel" an einem anderen Teil.

JanB
13.01.2006, 20:35
Hallo,
sieht irgendwie aus wie ein Richtmikrophon mit US-Kapsel im "Brennpunkt".
Vielleicht nutzt du es mit Ultraschall
zwecks Bündelung / Reichweitenerhöhung ?

Gruß Jan

darwin.nuernberg
13.01.2006, 21:45
Von einer Design Lampe,
der Lampenschirm.

Die silbernen Teile, sind vermutlich versilbert oder aus Alu mit
zentralem Montagepunkt auf Fassungsgewinde oder Stiftsockel Halter.

Also Kuz und Knapp 'n Teil von 'ner Leuchte.

Das Teil heisst: ####.

linux_80
13.01.2006, 23:03
Schaut eigentlich aus wie so ein Klappdeckel von einem Mülleimer, der immer wieder selber zugeht (sollte).
Von der Sorte die sich um 360 Grad drehen lassen.

Edit:
so einen mein ich:
http://www.heiwi.de/bad/helfer/1.jpg

Manf
14.01.2006, 08:09
Lange habe ich einen solchen Ultraschallreflektor gesucht. Ich hätte eher nach einem Mülleimerdeckel suchen sollen. Bad-Helfer Schwingdeckel heißt er wie es scheint, naja da kann man ja auch kaum nach suchen. Teile für den Bau von Roboterbau sind oft nicht komplizierter als Teile von Konsumgütern, nur seltener gefragt.

Damit hätten wir schon das woher (linux_80) und wozu (JanB).

Der Halter für die Ultraschallkapsel vor dem Refelktor ist nicht sehr gut zu erkennen.

Wie ist der Halter hergestellt?

Versilbert ist er nicht, es ging nur darum schnell und ohne Eingriff in den Reflektor oder die Kapsel, eine ausreichend stabile Halterung für die etwa 3g schwere Kapsel zu schaffen.
Manfred

linux_80
14.01.2006, 11:27
schaut aus wie Alu das Zeug,
also aus ein paar Aluteilen zusammengeschweisst, nur ein paar Heftpunkte an den Schnittstellen wie es aussieht.
siehe Bild im Anhang.

Wenn man schnell und gut schweisst kann man das mit Alu hinbekommen, auch wenn es dünner ist.

Hast Du nur dieses Bild davon ?

tobimc
14.01.2006, 11:44
Hi

Hm das könnte so eine Lampe vom Zahnarzt sein. Siehst zumindest von der Form her so aus.

VLG Tobi

Manf
14.01.2006, 12:02
... also aus ein paar Aluteilen zusammengeschweisst, nur ein paar Heftpunkte an den Schnittstellen wie es aussieht.
... Hast Du nur dieses Bild davon ?

Ich habe das Teil schon selbst gebaut und ich habe es mir dabei (wie ich denke) möglichst einfach gemacht.
Alu habe ich daher nicht geschweißt. Es ist als Material für eine so leichte Konstruktion sicher auch geeignet aber das hätte ich dann eher geklebt.
Manfred

PicNick
14.01.2006, 12:32
Wie ich der Manfred kenne, sind die Platten am Kunstoff Cu-Kaschierte Platten, mit Messing(?) rohren drangelötet.
Den restlichen Halteapparat kann ich nicht gut erkennen, geb ich zu. Oder seh ich da Kabelbinder ?

Und die Form der Kunstoffteils ist tatsächlich als Reflektor geeignet ? Das is'n Stück Glück, sowas muß man erst finden

linux_80
14.01.2006, 13:01
Dann ist es gelötet, geht ja mit Messing oder Kupfer, und evtl. wieder mit Alu-spray auf schön gemacht ?
Das glänzt doch wie Alu, oder !?

Manf
14.01.2006, 13:16
Das geht schon sehr in die richtige Richtung, das Material ist aber noch nicht genannt.

Cu-Kaschierte Platten sind eine sehr praktisches Material zum Löten wegen der geringen Wärmekapazität, Messingrohre sind für den Zweck etwas dick in der Wandstärke, was auch nicht schaden würde.

Es glänzt ganz gut, das war nicht direkt das Ziel.

Zum Reflektor wollte ich auch noch etwas bemerken...
Manfred

PicNick
14.01.2006, 13:30
Is' wahr, Cu-Platten können's nicht sein, denn die Teile sind ja um die Kunststoffkante umgeschlagen, ist ja eigentlich auch logisch. (Messing-)blech ? fertiges Profil ?
Irgendwie muß die Befestigung aber justierbar sein (biegen?) denn rein rechnerisch wird sich der Brennpunkt doch nicht festlegen lassen ?

Manf
14.01.2006, 14:16
Hier zum Reflektor:
Der Badhelferschwingdeckel hat ganz gut Kugelform mit einem Durchmesser von 20cm. Dann ist der Radius 10cm. Der Brennpunkt des angenäherten Parabolids liegt bei 5cm.

Ich habe im Bild einmal die Kurven: Kreis mit Radius 10 in blau und Parabel mit Brennpunkt bei 5 in grün gezeichnet. Die Steigungen der beiden Kurven sind darunter in blaßblau und blaßgrün.

In gelb ist der Strahlengang vom Brennpunkt aus bei Reflexion an der Kugel (am Kreis) eingezeichnet. Für die Parabel ist es nicht nötig, da stimmen sie mit den Koordinatenlinien überein.

Man erkennt dabei für zentrumsnahe Strahlen die Ähnlichkeit zwischen Parabolid und Kugelfläche.

Die Position wurde berechnet (die 5cm) und in der Messung mit Wandler und Reflektor auf getrennten Stativen bestätigt bevor der Halter gebaut wurde.
So ganz kritisch ist die Positionierung auch nicht, denn die Kugel ist symmetrisch zur Hauptachse des Systems und der Abstand Wandler-Kugelfläche ist in der Klemmhalterung nachstellbar.

Manfred

PicNick
15.01.2006, 10:31
Vielleicht kann man mit einen kurzen Rohr vor dem Geber/Empfänger das Bereich vermeiden, wie die Differenz Parabel/Kreis zu deutlich wird.

Manf
15.01.2006, 11:25
Vielleicht kann man mit einen kurzen Rohr vor dem Geber/Empfänger das Bereich vermeiden, wie die Differenz Parabel/Kreis zu deutlich wird.
So groß ist die Störung nicht, es kommt ja kaum Leistung in den äußeren Bereich. Eigentlich ist der Spiegel etwas groß für die Brennweite.

Zur Verdeutlichung habe ich die (quadrierte) Richtcharakteristik des Wandlers in den Strahlengang eingezeichnet. Hier kann man die Leistung in Abhängigkeit vom Winkel ablesen. Außerhalb von r = 4cm bis 5cm kommt kaum noch etwas an.
Manfred

PicNick
15.01.2006, 11:32
Das ist nun aber das Bereich in der Relation recht groß, wo die Reflexionen sich durch den Geber + Halterung durchkämpfen müssen.
Gibt es eine Möglichkeit, den Reflektor schräg anzustrahlen ?

Manf
15.01.2006, 11:45
Das ist richtig, der Wandler und der Halter liegen im Strahlengang und man kann den Strahlengang etwas am Zentrum vorbei führen.

Man bekommt dann potenziell zwar etwas mehr Richtungsfehler, gewinnt aber die Leistung des inneren Bereichs von r = 0,8cm.

Die Streben des Halters sind deshalb auch speziell mit sehr geringer Fläche im Strahlengang ausgeführt. Während die Rohre zur Befestigung am Rand noch relativ stabil sind, haben die Streben nur eine Dicke von 0,2mm.
Manfred

thille
15.01.2006, 11:53
Ist das Weißblech, z. B. von einer Konserven- oder Getränkedose? das lötet sich auch wunderbar ist ziemlich dünn und trotzdem erstaunlich stabil.

Gruß

Torsten

PicNick
15.01.2006, 11:56
mmmhhh. Jetzt käm' aber der Empfänger noch dazu ? Oder würdest du das extra ausführen, weil der direkte Beschuß wohl etwas problematisch ist ?

Manf
15.01.2006, 12:50
Aus Weißblech ist es, genau.

Weißblech ist ein vielseitiges Material für eine solche Konstruktion. Stahlblech mit 0,2mm Stärke also gut formbar und bei geeigneter Form sehr stabil, hauchdünn verzinnt und damit gut zu löten. Bei umfangreicheren Arbeiten oder speziell am Anfang kann man sich leicht einmal mit einer Ecke in den Finger pieken oder sich an einer Kante schneiden, ein paar Handschuhe sind deshalb ganz gut zu gebrauchen.

Besonders dünnes Weißblech gibt es ja auch bei den Dosen (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=15156), von denen der Barcode links oben auch im Bild ist. Rechts daneben ist die Konstruktion am Spiegel mit eine paar Blechstücken davor. Ein rechteckiges Blechstück links vorne kann man leicht um den Schaft eines Kreuzschlitzschraubenziehers biegen, mit zwei Zangen, eine zum halten, eine zum Wickeln und erhält damit ein recht stabiles Stück Rohr das man leicht vom Schraubenzieher abstreifen kann.


https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=818

Das Montageblech Bild unten links ist gefaltet, in Form abgeschnitten und mit einer Rohrzange und einem Bolzen in die Öffnung des Plastikteils eingedrückt, sodass es dort einrastet und leicht auch wieder entfernt werden kann. Die Rohre sind aufgelötet Bild unten rechts, genauso wie die Streben, die aus Blechstreifen geschnitten sind. Der zentrale Halter ist ein Stück Blech das zu einer Spirale gebogen ist, in die sie die Kapsel federnd einsetzen lässt.

Die ganze Konstruktion lässt sich wie gesagt leicht aufbauen wobei jeder Schritt korrigiert werden kann. Das bringt den Vorteil, dass es nach der Idee direkt am Objekt gebaut werden kann, in dem Fall sogar ohne Messwerkzeuge.
Manfred

Manf
15.01.2006, 14:33
Ach ja, ich muß natürlich noch sagen, dass die Frage vollständig beantwortet ist.

linux_80: was ist es? Klappdeckel von einem Mülleimer

thille: wie gemacht? Ist das Weißblech

JanB: wozu eingesetzt? Richtmikrophon mit US-Kapsel


Jetzt käm' aber der Empfänger noch dazu ?
Der Empfänger wird auch benötigt, es ist eine Duplex Konfiguration.
Für die Ausrichtung ist das natürlich optimal.
Ich habe eine gute und vor allem sehr einfache Konfiguration für eine elektronische Signalweiche gefunden die in diesem Zusammenhang eingesetzt wird.
Manfred