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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entlöten



7eddi
31.12.2005, 01:02
Hallo miteinander,

ich habe gerade die ersten Lötstellen erfolgreich gemeistert, als mir auffiel, dass ich bei einem Kondensator mit Anode und Kathoe durcheinander gekommen bin. Die Drähte des Kondensators sind ziemlich kurz abgeschnitten und auch mit der Entlötlitze bekomm ich das Biest nicht los. Beim Versuch den Kondensator rauszuziehen hab ich ihn zu guter letzt auch noch ein bischen gequetscht.

Was soll ich nun tun?

Danke im Vorraus,
Lucas

Ratber
31.12.2005, 01:18
Wenn er qequetscht ist dann isser vermutlich schon geschädigt.

Füll die Lötstellen wieder auf damit die Wärmeleitung wieder etwas besser wird.

Erhitze eine Lötstele und kipp ihn etwas an (Geht recht leicht also keine Gewallt).

Das gleiche dnn auf der anderen Seite was dann schon weiter geht.

Das ganze wiederholste bis er draussen ist.

Aber drauf achten das er nicht zu heiss wird denn Elkos mögen Hitze überhaupt nicht.

Und nochmal :Keine grobe Gewallt.
Die Beine vom Elko raissen sonst im Elko ab oder du henbst vieleicht die Kupferauflage von der Platine ab.

Wenn er draussen ist dann kannste mit der Litze den Rest absaugen.

Meine Methode:

Lötstelle einmal erhitzen.
Dann Litze auflegen und mit Kolben erhitzen (Auf guten Kontakt achten damit moglichst schnell erwärmt wird.
Sollte das Loch noch nicht frei sein hilft es auf die Litze im heissen Zustand einen stoß Lot zuzugeben (Das dicke weil dort viel Flussmittel drinn ist) um die Kapilarwirkung der Litze zu verbessern.

darwin.nuernberg
31.12.2005, 01:23
Am besten für doppelseitige Platinen ist die Entlötlitze.
Bei einseitigen Platinen arbeite ich aber lieber mit einem Entlötsauger (ist auch auf Dauer billiger)

Du kannst das Lot allerdings nicht restlos entfenen, da immer ein kleiner Rest zwischen Via und Bauteilfuss verbleibt.

Sollte noch relativ viel Lot um den Bauteil Pin verbleiben, so hilft folgender Trick:

Verzinne die Löstelle neu (Flussmittel nicht verbrennen lassen, also nich zu lange und nicht zu heiss löten)
Dann nochmals das frische Lot mit Entlötlitze entfernen.


Da Du das Bauteil scheinbar schon beschädigt hast, ist eine Austausch sowieso besser.
Also schneide das Bauteil aus der Platine, lass aber noch genug vom Bauteilfuß dran um diesen mit einer Pinzette oder feinen Zange greifen zu können.
Dann Erhitze die Lötstelle mit dem Kolben und ziehe den Bauteilfuß heraus.
Zuletzt nochmal verzinnen und mit Entlötlize das Via frei machen und ein neues Bauteil einlöten.

(Frisches Lot fließt besser)
Nimm blos KEIN Lötwasser oder Lötfett.

7eddi
31.12.2005, 09:50
Ok, die Tipps mit dem Neuverzinnen und leichten Biegen der Drähte waren schonmal gut - das Bauteil ist draußen :).
Nur ein Loch bekomm ich obwohl ich schon ein paar mal neuverzinnt habe, nicht mehr auf... Vielleicht warte ich besser auf ein neues Bauteil und drück das dann darein wenn die Stelle warm ist? :-k

Wo holt ihr euch eigentlich sowas wie Kondensatoren, etc. Ich weiß noch nicht ob es sowas bei uns in der Nähe gibt, via Inet bestellen scheint mir bei so kleinen Mengen etwas ätzend oder?

Gruß,
Lucas

7eddi
31.12.2005, 10:02
achja noch eine Frage, woran erkennt man idR., was Anode und was Kathode ist. Ist das runde Symbol auf der Platine die Kathode und das eckige die Anode?

Gruß,
Lucas

Manf
31.12.2005, 10:02
Eine Stecknadel die nicht vom Zinn benetzt wird ist ganz gut zum vorsichtigen öffnen des Lochs mit erhitztem Zinn.

Bestellung bei Conrad, Reichelt...

Manfred

Ratber
31.12.2005, 12:44
Wo holt ihr euch eigentlich sowas wie Kondensatoren, etc. Ich weiß noch nicht ob es sowas bei uns in der Nähe gibt, via Inet bestellen scheint mir bei so kleinen Mengen etwas ätzend oder?

Ja wie Manf schon sagte:

Reichelt,Conrad,Segor,Pollin,Sander,Bürklin....usw .

Ich kauf meist bei Reichelt.



achja noch eine Frage, woran erkennt man idR., was Anode und was Kathode ist. Ist das runde Symbol auf der Platine die Kathode und das eckige die Anode?


Is einfach zu merken.

Der "Becher" der alles "Schützend" umgibt ist die Kathode und diese ist es auch die meist als Kennzeichen herangezogen wird.

Das wird im Symbol durch den "Massiven" balken dargestellt (Bei den Alten durch becherförmige Darstellung).

Auf der Platine ist es entweder klar gekennzeichent (+- oder Schaltsymbol) oder bei Stehenden Modellen mit einem Kreis dessen eine Hälfte Dicker gezeichnet ist.
Alternativ nur ein Halbkreis.

Auf dem Bauteil selber weißte ja sicher schon.
Entweder klare Darstellung ansonsten gilt das bei Radialen Modellen (Stehend) die gekennzeichnete (zb. Durchlaufender Strich auf der Seite) die Kathode ist.
Bei Axialen ist es meist einfach.Verschluss und Dehnkragen sind Anode.

uwegw
31.12.2005, 16:16
Wo holt ihr euch eigentlich sowas wie Kondensatoren, etc. Ich weiß noch nicht ob es sowas bei uns in der Nähe gibt, via Inet bestellen scheint mir bei so kleinen Mengen etwas ätzend oder?

Ich leg mir so nach und nach nen guten Vorrat an allem möglichen Standardbauteilen an. Wenn ich für ein Projekt was bestelle, nehme ich meist nen paar Teile mehr, damit man für spontane Basteleien und als Ersatz immer was im Hause hat.

Für dringende Sachen, die ich grad nicht dahabe, kenn ich auch noch nen Elektronikladen in einigermaßener Nähe (ca 15km), wo man gewöhnliche Bauteile eigentlich immer bekommt...

womb@t
01.01.2006, 01:01
Ausschlachten ist auch ne gute Möglichkeit Bauteile herzubekommen!!!
Alte Elektronikgeräte haben auch am meisten Kondensatoren und Wiederstände, hab hier n Altes Funkgerät rumliegen das irgendwie NUR(zumindest fast) aus Kondensatoren und Wiederständen besteht^^

Ratber
01.01.2006, 12:46
Ja,so hab ich mir anfangs auch meine kleinen Bastelvorrat zugelegt aber bei Elkos ist nicht zu vergessen das sie ein Verfallsdatum haben da es sozusagen Nasselemente sind.

Man sollte die Kapazität prüfen bevor man se lagert oder einbaut .

darwin.nuernberg
01.01.2006, 14:18
... aber bei Elkos ist nicht zu vergessen das sie ein Verfallsdatum haben da es sozusagen Nasselemente sind.

Man sollte die Kapazität prüfen bevor man se lagert oder einbaut .

Dies kann TEILWEISE jedoch vernachlässigt werden,
(ich habe auf einem Elko noch kein MHD gefunden (in Klartext), eher schon ein verschlüsseltes Herstellungsdatum)
ein paar mikro verlust sind bei unkritischen Anwendungen durchaus vertretbar (Ladekondensatoren z.B. für Spannungsstabilisierung)

Klar sollte man seine Elkos nicht auf dem Ofen lagern, aber ein Fernseher oder Radio (auf Neudeutsch Telewischn = Putzen auf Entfenung und Tuner) läuft auch noch nach 10 Jahren (meine Geräte zumindest) zuverlässig.

Bei Schaltungen, welche genaue Werte erforden (Schwingkreise, AD/DA-Wandler etc.) gilt dies natürlich nicht, hier könnten eher Probleme auftreten.

Außerden haben Elkos auch noch ziemliche Toleranzen.


MHD = Mindest Haltbarkeits Datum.

Ratber
01.01.2006, 15:33
Ja,is richtig.
Ich hab hier noch welche die lagern schon wesentlich länger als 20 Jahre und zeigen beim Messen auch noch Nennkapazität aber wenn man se dann mal Zyklisch belastet dann merkt man schnell das die meisten nur noch als einfacher Puffer taugen.

Früher Normal und Heute Billig kann man mit ca. 10-12 Jahren ansetzen.(Ab und an nichtmal das)
Höherwertig noch einiges mehr bis zu 25 Jahren.(Teuer)
Aber im Consumerbereich wird meist nur Billig verbastelt also sollte man den Umstand das Kondensatoren Chemisch aktiv sind und irgendwann austrocknen ebenso im Hinterkopf behalten wie das sie hitze nicht mögen (Gleicher Grund).

Auf den Elkos steht oft kaum mehr drauf als das Übliche aber wie für alle Bauelemente gilt auch für Elkos das man beim Hersteller die Spezifikationen der Baureihe einsehen kann und da finden sich auch Zeitangaben zur Alterung.


Ja und da man eben nicht alle Daten bekommen kann gehe ich einfach von 10 jahren bei normalen Modellen und 15 bei besseren aus.
Die Schaltungen sollen ja schließlich ne weile laufen.

Bei Gebrauchten bin ich da vorsichtiger weil die Vorgeschichte unbekannt ist.