PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : All-in-one Ätzgerät im Eigenbau



peterguy
22.11.2005, 09:54
Hallo Community,

nachdem ich mir ein Platinen-Belichtungsgerät aus einem alten Scanner und einem Tschibo Gesichtsbräuner gebaut habe, steht nun das nächste Projekt an:

Ein Ätzgerät!

Es soll ein All-In-One Gerät werden, das heisst Entwickeln, Spülen und Ätzen findet in einem Gehäuse statt. Ähnlich wie bei der Sprühätzanlage von ProMA/Isel:
http://www.proma-technologie.com/deutsch/rundum_l/produkte/Chemie/spraetz.gif

Als Material werde ich Glas verwenden, das mit Silikon verklebt wird.

Was ich brauche, sind ein paar Anregungen, wie man solch einen Apparat konzipieren könnte. Ich hatte z.B. schon dran gedacht, den kompletten Ablauf zu automatisieren, aber das schein mir zu aufwändig zu werden...
Hierfür bräuchte ich mehere Motoren inklusive Ansteuerung, das wäre dann doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.
Evtl wollte ich auch mal ein komplett neues Design testen, etwa ein Ätzgerät, das ähnlich wie eine Waschmaschine funktioniert. Die Frage ist aber, ob sich die einzelnen Flüssigkeiten vertragen, weil wohl immer ein Rest der vorherigen Lösung in der Trommel verbleibt?!

Bin für jegliche Anregung, Diskussion bzw Vorschläge dankbar

Gruß Peter

Manf
22.11.2005, 09:59
Kennst Du diese Beschreibung hier?
https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=7415&highlight=%E4tzger%E4t

peterguy
22.11.2005, 10:27
Ja, diese Beschreibung habe ich schon gesehen. Sie hat mir bei der Entscheidung geholfen, Glas und Silikon zu verwenden (ursprünglich hatte ich über Acrylglas nachgedacht).

Eigentlich wollte ich mal was alternatives ausprobieren, wenn das aber nicht möglich sein sollte, werde ich auf Basis dieser Anleitung ein Gerät mit drei Küvetten bauen...

FoCus
22.11.2005, 12:35
Vertragen tuen sich Entwickler und Ätzmittel generell schon, ausser dass sie sich ein bisschen neutralisieren. Der Ausschuss an Säure/Entwickler wäre allerdings recht hoch, also nicht so wünschenswert ,-p
Ich würde bei der Mehrkurvettenversion bleiben.
Und evtl wirklich eine Art Portalroboter zu bauen, der dann die Platine durch die einzelnen Bäder tunkt.


Gruss
Michael

Florian
22.11.2005, 13:45
Hallo peterguy!
Ich habe die oben abgebildete Ätzanlage.
Tu mir bzw. eigentlich Dir bitte den Gefallen und bring die Auslasshähne besser an!
Man kann die Flüssigkeiten zwar herauslassen, allerdings bleiben immer etwa 200ml Flüssigkeit drin, wo sich meistens auch die ganzen Entwickler- bzw. Kupfer-"Brösel" abgesetzt haben! ;o)
Ich würde eine Glasschräge anbringen, damit die Flüssigkeit dierekt zum Abfluss fließt.

Überigens denke ich, dass Glas zu schwer ist, meine Anlage ist schon schwer, wie soll das dann erst mit Glas aussehen!?

Wenn Du noch Fragen zur Isel hast, stehe ich gerne Rede und Antwort!

peterguy
22.11.2005, 14:25
Hallo Florian,

dein Angebot nehme ich doch gerne an! O:)
Wie genau funktioniert das Sprühätzen??? Wird da mittels Venturi-effekt die Ätzlösung angesaugt, oder setzt Isel wirklich Säureresistente Pumpen hierfür ein? Eine Lösung mittels Pumpzerstäuber o.ä. wäre auch überlegenswert.
Bist du generell zufrieden mit dem Gerät, oder hast du vielleicht direkten Vergleich zu einem herkömmlichen Blasenätzer? Doppelseitige Platinen müssen doch sicherlich in 2 Arbeitsschritten geätzt werden, oder?

Das mit den Auslaßhähnen ist schon gespeichert!

Gruß Peter

Florian
22.11.2005, 15:02
Hallo Peter!

dein Angebot nehme ich doch gerne an!Das habe ich mir gedacht! ;o)

Wird da mittels Venturi-effekt die Ätzlösung angesaugt, oder setzt Isel wirklich Säureresistente Pumpen hierfür ein?Oben auf dem Deckel sitzen zwei Elektromotoren, mit denen jeweils eine senkrecht stehende Röhre im Inneren gedreht wird, in der wiederum ganz unten eine Schraube sitzt. Dadurch wird das Wasser in einem Strudel, bloß umgekehrt, (Spitzkegel) in der Röhre hochgedrückt und aus der Röhre, durch kleine Löcher, gespritzt. Das Prinzip ist im Grunde genommen recht gut, allerdings muss das Gerät exakt waagerecht stehen, sonst ist die Ätzflüssigkeit zu ungenau verteilt und die eine Hälfte der Platine ist früher fertig, als die Andere! Unten am Rand der Platine sammelt sich leider immer etwas Flüssigkeit zu Tropfen, deswegen muss man bei den Platinen immer etwas Rand lassen, da sonst die Leiterbahnen ausfransen.
Ich nehme deswegen immer die ganzen Europakarten, wenn ich eine Halbe ätzen möchte und säge diese später dann wieder zurecht, ist zwar irgendwie schade um das überschüssige Kupfer, aber was solls ... *g*

Bist du generell zufrieden mit dem Gerät, oder hast du vielleicht direkten Vergleich zu einem herkömmlichen Blasenätzer?Bis vor etwa einem halben Jahr hatte ich noch mit einem Schaumätzgerät geätzt. Deswegen kann ich sagen, dass die Qualität wirklich entscheidend besser ist ...! Die Sprühätzanlage arbeitet generell sauberer, nicht nur von der Qualität der Platinen her. Ich habe die Anlage in meinem "Kinderzimmer" stehen und bis auf ein paar Ätzflecken auf unserem "ollen" Teppich sind keine Spuren zu erkennen. Die Ablasshähne könnten aber von mir aus etwas dichter sein, vor allem im Bereich der Verbindung und Abdichtung von Küvettenwand und dem Auslassrohr. Insgesamt ist es etwas dumm, dass sich oben auf dem Deckel nach etwas längerer Zeit Kristalle bilden, aber die lösen sich schnell wieder in der Flüssigkeit, wenn man sie zurückstupst! ;o)
Die Deckel könnten etwas dichter abschließen, das wäre ein gravierender Verbesserungsvorschlag, denn das Wasser verdunstet doch, vor allem im Sommer, recht schnell ...
Leider muss ich sagen, dass ich etwas sauer war, sowohl auf Reichelt, als auch auf Isel/Proma, denn ich hatte eine funktionierende Anlage bestellt. Bei dem Preis, den ich bezahlt habe, könnte man meiner Meinung nach verlangen, dass sie vor der Auslieferung auch getestet wurde, aber Fehlanzeige! ;o)=
Die Anlage war undicht, außerdem fehlten zwei Teile und ich musste reklamieren ... das war sehr, sehr nervig, vor allem, weil über einen Lieter Flüssigkeit verloren ging, die mir niemand ersetzen wollte, aber Du willst ja ehr eine selber bauen, dieser Kommentar war eher für alle, die sich auch eine Proma kaufen wollen.

Doppelseitige Platinen müssen doch sicherlich in 2 Arbeitsschritten geätzt werden, oder?Ja, das ist aber bei Ätzzeiten von 3-5 Minuten sicherlich kein Problem mehr ... sonst käme man garnicht mehr mit dem Belichten hinterher! Ich muss allerdings zugeben, dass ich bisher noch nie doppelseitig geätzt habe! :o( Ich wollte es schon lange mal ausprobieren, aber bisher wollte ich lieber 100% sicher funktionierende Platinen haben, denn so oft komme ich leider nicht zum ätzen.
Aber im Übrigen lasse ich die Flüssigkeiten, bis auf das Spülwasser in den Behältern, sodass ich relativ schnell und spontan ätzen kann.
Im Prinzip funktioniert die Anlage sehr gut und ich bin zufrieden

Das mit den Auslaßhähnen ist schon gespeichert!Sehr gut!
Vielleicht sollte Isel / Proma das auch mal speichern! ;o)

Ich hoffe ich konnte damit Dir, aber auch allen, die sich eine solche Anlage kaufen wollen helfen.
Insgesamt kann ich die Isel/Proma aber empfehlen! :o)

peterguy
22.11.2005, 15:42
WOW, das nenn ich mal ne Antwort! O:)
Deiner Ausführung entnehme ich, daß das Sprühätzen auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Was hälst du von der Variante, die Platinen immer wieder in ein Bad eintauchen zu lassen? Also die Platine aussen (tangential) an einer Scheibe zu befestigen und diese zu 1/3 ins Ätzbad zu hängen? So taucht die Platine immer wieder in die Lösung ein, wenn man die Scheibe dreht.

Dann noch geschwind ein komplexes, automatisiertes Pumpensystem angeschlossen, und man kann auf Knopfdruck entwickeln, spülen und ätzen ohne eingreiffen zu müssen! 8-[

Florian
22.11.2005, 16:04
Das von Dir beschriebene System habe ich leider noch nicht ganz verstanden, warum immer nur 1/3?
Sprühätzen ist aber soweit eigentlich ganz in Ordnung!

peterguy
22.11.2005, 16:37
WOW, das nenn ich mal ne Antwort! O:)
Deiner Ausführung entnehme ich, daß das Sprühätzen auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Was hälst du von der Variante, die Platinen immer wieder in ein Bad eintauchen zu lassen? Also die Platine aussen (tangential) an einer Scheibe zu befestigen und diese zu 1/3 ins Ätzbad zu hängen? So taucht die Platine immer wieder in die Lösung ein, wenn man die Scheibe dreht.

Dann noch geschwind ein komplexes, automatisiertes Pumpensystem angeschlossen, und man kann auf Knopfdruck entwickeln, spülen und ätzen ohne eingreiffen zu müssen! 8-[

peterguy
23.11.2005, 16:56
Oh, da hab ich wohl die gleiche Nachricht nochmals abgeschickt. Und ich Doof frag mich schon, warum keine Antwort kommt LOL ](*,)

Eine kleine Skizze sagt wohl mehr als tausend Worte, also hab ich meine Idee einfach mal skizziert.
Man möge mir meine mangelnde künstlerische Begabung verzeihen, die Platine wird quasi auf die Trommel gelegt.
Die Scheiben hänge ich zu 1/3 ins Bad, damit nix überläuft oder spritzt.

Durch die Drehbewegung kommt die Platine abwechselnd mit der momentan eingelassenen Lösung und mit der Luft in Kontakt.

Ich hoffe, mich halbwegs verständlich ausgedrückt zu haben... O:)

Gruß
Peter

Florian
23.11.2005, 17:01
Ah, jetzt habe ich es verstanden!
Ich weiß bloß nicht, ob es so praktisch ist, wenn die Platine immer mit der Luft in berührung kommt ... "Luft" bzw. Sauerstoff o.ä. spielen ja bei der Reaktion eigentlich keine Rolle, soweit ich weiß, es geht ja nur um die Bewegung!
Ich denke, dass ein eintauchen und dann hin- und herschaukeln der Platine bzw. der Trommel ausreichen dürfte!