Hallo Siro,
Das war noch viel kritischer in den Zeiten als man noch Kuchenblech grosse Boards mit Standard TTL gefüllt hat!
Da war ein wichtiges Debugging-Tool eine Handvoll 100nF Keramik-Kondensatoren
Ich war 1976 an der Entwicklung des ersten µP-gesteuerten Geldspielautomaten in Europa beteiligt. Das Projekt landete bei uns, weil es nicht funktioniert hat und sich ein paar Ingenieure schon 3 Monate daran versucht hatten.
Eigentlich hatte alles funktioniert, nur wenn Ausbezahlt wurde sprang der 6502 aus dem Programm
Es wurde alles versucht: RC-Glieder, Varistoren usw. über dem Auszahlmagneten, Netzfilter usw.
Abhilfe schafften dann zwei 100nF Folienkondensatoren direkt an Ein- und Ausgang des 7805
Ich habe dann den ganzen Aufbau überarbeitet, es gab dann eine grosse Leiterplatte mit den Lampen für das Spiel, darauf wurde die CPU, RAM, ROM und I/O als Modul aufgesteckt. Des Netzteil mit Interface für den Auszahlmagneten bekam auch eine eigene Leiterplatte. Da 5V Glühlampen mit an 12V gemultiplext wurden und bei einem Reset alle Glühlampen angehen sollten (Funktionstest), bekam das Netzteil noch eine passende Stromquellen-Charakteristik.
Es gab dann total 4 Spiele, welche im Feld in 5 Minuten umgerüstet werden konnten.
Und als Dank dafür durfte ich die Prüfadapter bauen und den KIM-1 programmieren. Alles mit anfänglich keine Ahnung von Programmieren.
Für die Ineltec 1977 (Elektronikmesse in Basel) habe ich dann noch 2 Spielautomaten in Plexiglas, als Ausstellungsstücke, gebaut. Dabei war die grösste Herausforderung keine Fingerabdrücke zu hinterlassen
Leider kam dann zu dieser Zeit hier in der Schweiz das Geldspielautomaten-Verbot, sodass nur etwa 100 Stück gebaut wurden.
MfG Peter(TOO)
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