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Thema: Sonderanfertigung Metallbau bis Elektronik

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Sonderanfertigung Metallbau bis Elektronik

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    Diese mal würde ich mich gerne mit einer Frage an euch wenden, für die ich in keinem anderen Thema Platz gefunden habe.
    Es geht um die Sinnhaftigkeit einer Selbstständigkeit.

    Ich würde aber erstmal von Anfang an beginnen.
    Begonnen hatte ich mit einer Ausbildung im Metallbau und dem Besuch der Fachoberschule im Bereich Informatik.
    Inzwischen habe ich einen Master in Elektrotechnik.
    In der Lehre habe ich schon mit dem Basteln begonnen. Zum Beginn des Studiums ging das dann so richtig los mit dem Basteln. So hatte ich mit 2012 die erste Fräse gekauft, eine Bernado BF30, die ich später auf CNC umgerüstet hatte. Inzwischen habe ich bis auf den HF Bereich ein quasi komplettes Elektroniklabor zusammen. Eine Isel Portal-CNC-Fräse, eine Optimum MB4 die kurz vor der Fertigstellung der Umrüstung auf CNC mit Servos steht, eine solide Drehmaschine, die auch mal 6mm Stahl abnimmt und natürlich der obligatorische 3D Drucker.

    Beruflich habe ich zum Beispiel ein komplettes Steuergerät in Hard- und Software für das Verteilergetriebe des aktuellen Toyota Land Cruiser entwickelt, damit der komplette Antriebsstrang eine Umrüstung auf Elektroantrieb erlaubt, inklusive Integration in den originalen CAN-Bus des Fahrzeuges.

    Soviel zu meinem Werdegang. Kommen wir nun zur eigentlichen Sinn des Themas.

    In der Anfangszeit ist mir aufgefallen, dass es für Bastler, die mal ein Teil brauchen und eventuell nicht mit einer CAD Software umgehen können, schlechte Karten haben. Bei mir scheiterte es an den Maschinen zu Fertigung der besagten Teile.
    Inzwischen wurde ich schon öfter gefragt, ob ich mal etwas bauen könnte: "Es muss das und das können, kannst du mir da mal helfen?"

    Mir geht es im Prinzip um die Idee freiberuflicher Bastler zu werden, wenn man das überhaupt so nennen kann. Es geht also um die Umsetzung von der Idee bis zum Ergebnis aus einer Hand ohne aufwendiges Hin und Her.
    Dabei ist es gar nicht das Ziel den Gewinn meines Lebens zu machen, sondern auf diese Art und Weise die laufenden Kosten meiner Werkstatt zu decken, um erstmal zu schauen, wie der Anklang ist.

    Nun die Frage an euch, was haltet ihr von der Idee?

    Anbei noch ein paar Werke:

    Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier   Bild hier  

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Hallo,
    so etwas gibt es schon:
    zB.
    https://kreatize.com/de/

    Solange es privat ist, ist die Welt in Ordnung.
    Wenn man damit Geld verdienen möchte, wird es hier zu Lande leider durch die Bürokratie sehr erschwert.

    Finanzamt, Krankenkasse, Handwerkskammer, Abmahner alle wollen von dem Kuchen etwas abhaben, der
    geglaubte finanzielle Vorteil geht dann sehr schnell flöten!
    Kein Vorteil, kein Auftrag.
    Ich würde erst mal die zuständige Handwerkskammer fragen, ob Kompetent oder nicht ,kann ich aber nicht beurteilen.

    Gruß

    PS
    sehr solide Arbeiten

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Diese mal .. die Sinnhaftigkeit einer Selbstständigkeit .. die Idee freiberuflicher Bastler zu werden ..
    Grüß Dich, MisterMou,

    selbständiger Bastler für alle - sicher eine gute Geschäftsidee. Ich kenne so etwas aus eigener Anschauung bei Freunden.

    Beispiel: Der Erfolg hatte Benno kein teures Auto bezahlt aber arm wurde er nicht. Er war Modellbauer, mit den Brüdern angesehen in einer recht speziellen Modellflieger-Community mit entsprechender Werkstatt. Benno hatte hin und wieder auch Kundenflieger gebaut. Das Geld brachten aber z.B. Kohlefaser-Motorhauben und sonstige Flachkonstrukte für hochsportliche Autotuner. Mal stand ein Typ in der Werkstatt und wollte einen Skeleton aus Kohlefaser. B wollte kaum mit der Gegenrede raus, dass so ein Teil schon in der Gegend von etlichen Tausendern kosten könnte. Als er den Ferrarri vorm Fenster stehen sah wusste er, dass er diesen Auftrag einfach annehmen konnte.

    Zentraler Punkt der Selbständigkeit ist die Aquise (neue Kunden) insbesondere in der Anfangsphase, wenn man noch nicht so bekannt ist. Aquisition sollte nicht nur in der Planung existieren. Meine Aktivitäten in Richtung Selbstständigkeit scheiterten daran, dass ich keinen zwei- bis dreijährigen festen Absatzmarkt sah, den ich für eine überlebensfähige Einführungsphase nötig fand (wurde auch von andern als nötig angesehen).

    Sonstige Einstiegshürden hat Aretobor schon erwähnt. ABER es gibt ja verschiedenste Startup-Berater. Vielleicht mal zu ner Bank gehen - vielleicht erstmal nicht die langjährig-eigene. Einen ersten Versuch würde ich als Lehrstück ansehen um mich möglichst gründlich sachkundig zu machen, danach die eigene Planung abstimmen. Evtl. noch n Besuch bei der Bundesanstalt für Arbeit zum Thema Möglichkeiten für Unternehmensgründer. Dann ein Gespräch bei der eigenen Bank. usw usf.

    Blitzstart und hohe Geldflüsse a la Bill Gates oder Zuckerberg sind eher nicht zu erwarten (wäre mir auch zuu lästig, es gibt ein Leben neben dem Kapitalismus).

    Viel Erfolg.
    Ciao sagt der JoeamBerg

  4. #4
    HaWe
    Gast
    An sich ist die Idee gut - wie du das aber steuerlich am besten gestaltest, da solltest du sicher am besten einen Steuerberater fragen.
    Alle Einkünfte samt Belegen wirst du dann dem Finanzamt in einer Steuererklärung mitteilen müssen.
    Ausgaben wie z.B. Steuerberaterkosten oder Werbung für deine "freiberufliche Werkstatt" kannst du von der Steuer absetzen.
    Auch das kann dir am besten dein Steuerberater erklären.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Ich vermute mal das Dein Meister in Elektrotechnik ein Industriemeister (IHK) ist und kein Handwerksmeister (Handwerkskammer).
    Denn beim Handwerksmeister gehört alles zu was man zur Selbstständigkeit benötigt (Handwerksbetrieb) mit zur Ausbildung.

    In dem Fall ist auch nicht die Handwerkskammer die richtige Anlaufstelle.

    Aber erst mal alles an Infos zu holen ist schon existenziell wichtig.
    Als erstes mal Existenzgründerportale nach kostenfreien Infos durchsuchen.
    Dann nach kostenfreien Existenzgründerberatungen suchen und falls es von Arbeitsamt, IHK, Handwerkskammer, Banken, etc. Veranstaltungen gibt hingehen, und alles aufschreiben was geht.

    Was man machen kann ist erst mal ein Kleingewerbe auf Gewerbeschein anmelden (bzw. sich erst mal darüber kundig machen).

    Generell hat man als Einzelperson allerdings in der heutigen Zeit kaum noch eine Chance in Deutschland/EU.
    Alleine die ab dem 25.5. 2018 gültige DSGVO stellt Anforderungen an Dich, das Du ohne Datenschutzbeauftragten eigentlich nur als Computerfreier Betrieb arbeiten kannst.
    Steuern und Aufbewahrungsfristen für Steuerunterlagen könne Dir auch schon eins bis zwei Aktenschränke Einhandeln, die Du nur zur Lagerung brauchst.
    Übrigens Wenn Du bei der Krankenkasse pflichtversichert bist, ist "freiwillig pflichtversichert" eine Option zur privaten Krankenversicherung (Leidvolle Erfahrung im Bekanntenkreis nach Bandscheibenvorfall mit 12 Monaten Verdienstausfall und abservieren durch die Private)

    Zu guter letzt noch, wenn Du was gewerblich machst und mit einem Kunden einen Vertrag eingehst, bist Du auch in der Lieferpflicht.
    Sprich geht Dir eine Maschine kaputt, ist es egal wie Du das regelst der Kunde hat einen Anspruch den er wenn er Dir böses will auch gerichtlich mit entsprechenden Schadensersatz ausgleichen lässt.
    (Eigene Erfahrung mit X-Kunden, bei denen auch 400kg Übergepäck im Flieger egal waren wenn ich nur schnell komme und Maschine wieder zum laufen bekomme, weil die Strafzahlungen viel mehr gekostet hätten)

    Ich selbst war ein Jahr selbstständig, die 5 Jahre die ich danach noch mit dem Finanzamt Streß hatte, haben sich für mich nicht gelohnt. (hätte ich Steuerberater werden wollen, hätte ich es gelernt).
    Mit der BfA sind heute (23 Jahre später) immer noch 2 Monate strittig.

    Also wirklich mehrfach überlegen, setzten lassen und dann nochmal überlegen ob man den Schritt gehen will.
    Spätestens wenn die Gewerbeaufsicht kommt und Dir sagt, das Deine Räumlichkeiten nicht der Arbeitsstättenverordnung entsprechen und Dein Betrieb zum Schutz Deiner Angestellten (Du selbst) geschlossen wird, fragst Du dich ob Du schon entmündigt bist (Erfahrung des Vaters eines bekannten, der (und dessen Vater) das Gewerbe vorher im selben Raum schon seit 1945 betrieben hatten)

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Ganz herzlichen Dank für die vielen ausführlichen Antworten. Ich freue mich sehr, dass mir so viele ihre Meinung mitteilen möchten.
    Leider bestätigen diese meine Skepsis. Es wundert mich, warum das alles immer als so einfach dargestellt wird.

    Wenn ich mir überlege, dass ich mir im ersten Schritt nur erhoffe, die 130€ meiner Werkstatt reinzubekommen, scheint das den Aufwand echt nicht wert zu sein.

    Dem gegenüber steht eine bekannte Änderungsschneiderin, die mit Gewerbeschein ihre ~400€ im Monat verdient und am ende des Jahren ein Blatt für das Finanzamt fertig macht.
    Ich möchte zum Beispiel zu Beginn gar keinen einzigen Euro Gewinn erwirtschaften, sondern alles direkt in Technik investieren. Eine solide Anstellung habe ich ja.

    An der Stelle werde ich mich wohl noch ordentlich vor Ort informieren, bevor ich überhaupt eine Entscheidung treffe.

    Interessant wäre ja die Möglichkeit, direkt in Foren von Bastlern zu werben, wie zum Beispiel hier.
    Geändert von MisterMou (25.03.2018 um 19:54 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Der Unterschied dürfte sein, bei der Änderungsschneiderei hat es Kundschat die vor Ort kommt und kein Geschäft über Internet macht.
    Also kann da die ganze Geschäftskorrespondenz in Papierform laufen.
    Was die Arbeitsstätte für den Einsatz einer Nähmaschine angeht ist halt auch ein Unterschied zu einer Fräsmaschine da (Gefährdungspotential)
    Dann ist Nähen etwas, was üblicherweise auch von Privatpersonen ausgeführt werden kann, also ausgeführt werden darf, wenn sich dei Betriebsstätte in einem als reine Wohngegend ausgewiesenen Bereich befindet.
    Wenn Du mit einer Fräsmaschine Lohnfertigung betreibst, wirst Du vermutlich schon beim Gewerbeantrag scheitern, wenn Du nicht in einem Gewerbegebiet bist oder zumindest Mischbebauung ausgewiesen ist.

    Da gibt es hunderte Fallstricke im Deutschland des 21ten. Jhd.

  8. #8
    HaWe
    Gast
    Zitat Zitat von MisterMou Beitrag anzeigen
    Ganz herzlichen Dank für die vielen ausführlichen Antworten. Ich freue mich sehr, dass mir so viele ihre Meinung mitteilen möchten.
    Leider bestätigen diese meine Skepsis. Es wundert mich, warum das alles immer als so einfach dargestellt wird.

    Wenn ich mir überlege, dass ich mir im ersten Schritt nur erhoffe, die 130€ meiner Werkstatt reinzubekommen, scheint das den Aufwand echt nicht wert zu sein.

    Dem gegenüber steht eine bekannte Änderungsschneiderin, die mit Gewerbeschein ihre ~400€ im Monat verdient und am ende des Jahren ein Blatt für das Finanzamt fertig macht.
    Ich möchte zum Beispiel zu Beginn gar keinen einzigen Euro Gewinn erwirtschaften, sondern alles direkt in Technik investieren. Eine solide Anstellung habe ich ja.

    An der Stelle werde ich mich wohl noch ordentlich vor Ort informieren, bevor ich überhaupt eine Entscheidung treffe.

    Interessant wäre ja die Möglichkeit, direkt in Foren von Bastlern zu werben, wie zum Beispiel hier.
    Ob du am Ende Gewinn machst oder nicht, ist zunächst nicht interessant für das Finanzamt, sondern dass du Einnahmen und Ausgaben sauber verbucht und die Belege dazu ordentlich kontiert hast für deine Steuererklärung (doppelte Buchführung). Dafür gibt es auch FiBu-Programme für ein paar Euro.

    Welcher Gewerbeschein für dich günstigerweise in Frage kommt, sagt dir dein Steuerberater und dein Ordnungsamt - einen Steuerberater aber wirst du möglicherweise schon brauchen können.

    Wenn dann am Jahresende per Jahresabschluss (Bilanz und GuV-Rechnung) kein Gewinn dabei heraus kommt, musst du auch keine Steuern voraus- oder nachzahlen, und eine komplizierte Umsatzsteuererklärung samt -Voranmeldung bleibt dir erspart.

    Grundsätzlich muss ich allerdings sagen, dass unser Finanzsystem schon ganz richtig ist, so wie es ist und arbeitet - wohin es führt, wenn man keine funktionierende und korrekt arbeitende Finanzverwaltung hatte, sieht man ja an Griechenland...

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Und wieder vielen Dank für die Tipps. Es werden so viele Sachen erwähnt, an die ich gar nicht gedacht hätte.
    Meine Werkstatt liegt schon in einer reinen Gewerbeimmobilie, in der Hinsicht stehen die Karten schon ganz gut.
    Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich mir auf jeden Fall professionellen Rat einholen.

  10. #10
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    Bevor Du Dir kostenpflichtigen professionellen Rat holst, wäre es eventuell sinnvoll möglichst viel selbst zusammenzutragen und strukturiert zusammenzustellen.
    Es bringt Dir ja nichts, wenn Du schon zu beginn ein fettes Minus durch externe Beratungsleistung anhäufst.

    Denn Du dann die Knackpunkte identifiziert hast und es dann immer noch angehen willst, macht es Sinn sich auch kostenpflichtigen professionellen Rat zu holen.

    Sprich wenn Du was Beratung kostenlos bekommst, mach es sofort.
    Wenn es was kostet, schau erst mal was Du selbst an Infos beschaffen kannst.

    Da kannst Du dann auch bewerten, ob Dir Dein Gegenüber grade was vom Pferd erzählt oder selbst Lücken hat und wichtige Themen gar nicht anspricht.

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