Zitat Zitat von Geistesblitz Beitrag anzeigen
Also über die Basics von Schrittmotoren bin ich schon hinaus, wie die und die Treiber funktionieren ist mir recht gut bekannt.

@HaWe: du denkst falsch, außerdem schrieb ich größerer Luftspaltdurchmesser, nicht größerer Luftspalt. Was passiert, wenn man einen Pol umpolt? Es entsteht eine magnetische Kraft zwischen diesem und dem Permanentmagneten im Rotor, diese ist von der Feldstärke des Permanentmagneten und den Wicklungsparametern des Pols und des Stroms abhängig. Das Drehmoment ergibt sich dann mit M=F*r. Das bedeutet, je größer der Radius, desto größer das Drehmoment. Da man dann wahrscheinlich mehr Pole auf den Umfang verteilt, ergibt sich damit auch eine geringere Drehzahl, was in dem Falle aber nicht schlimm wäre. Das mit dem Anfahren sehe ich jetzt weniger als Problem, das lässt sich ja auf das Trägheitsmoment anpassen, allerdings ist das wirklich das Problem. Angenommen man erhält jetzt vereinfacht das doppelte Drehmoment, wenn man den Durchmesser verdoppelt. Würde sich das Trägheitsmoment auch verdoppeln, wären genau die gleichen Beschleunigungen möglich (alpha=J*M, also Winkelbeschleunigung ist Trägheismoment mal Drehmoment). Nun wächst das Trägheitsmoment aber mit der Größe in der vierten Potenz, also wesentlich stärker als das Drehmoment selbst. Daher machen da Getriebe auch besonders viel Sinn, da diese ebenfalls das Massenträgheitsmoment runtertransformieren. Ich erinner mich an die Formel J_red=J*i² oder in die Richtung. Also bei einer Untersetzung 2:1 wäre es so, als würde der Motor nur 1/4 des Trägheitsmoments antreiben müssen.

Aber noch ein anderer Gedanke: eine größere träge Masse führt ja auch dazu, dass die Eigenfrequenzen niedriger werden. Dadurch würde es doch wirklich nur beim Anfahren mal kurz etwas knurren und das wars. Bei sowas würde ich auch gar nicht auf die Idee kommen, es ohne Beschleunigungsrampe anfahren zu wollen. Außerdem, wenn man mit Mikroschrittansteuerung fährt wird ja auch gleichzeitig die Schrittfrequenz höher, was noch günstiger gegen etwaige Eigenfrequenzen ist.

Für den Aufbau hatte ich jedenfalls mal was zurechtkonstruiert:
Anhang 33006 Anhang 33008
Zum Vergleich hier der Aufbau eines herkömmlichen Hybridschrittmotors:
Anhang 33007
Das in meinem Bild wäre so etwa das Prinzip Hybrid-Schrittmotor, nur umgekrempelt, innen sitzt der Stator mit insgesamt 12 Spulen (3 Polpaare je Phase, wobei sich das auch anpassen ließe) und außen der Rotor, bestehend aus zwei Eisenringen mit abwechselnden Zähnen. In die Löcher würden 24 Neodymstabmagnete in gleicher Orientierung eingelassen werden. Dabei stellen die Farben die Polung dar, also grün für Südpol und rot für Nordpol, wobei es auch umgekehrt funktioniert. Die Wicklungen wären hier abwechselnd die beiden Phasen und jede Phase wird von Pol zu Pol in umgedrehter Richtung gewickelt. In dem Bild ist nur eine Phase aktiv (rot+grün) und die andere abgeschaltet (grau). Die Zinken jeder Farbe stehen sich dabei ziemlich gut gegenüber, während die Grauen um einen viertel Zinken versetzt stehen.
ja, jetzt mit den Skizzen verstehe ich was und wie du es meinst!