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Thema: "Elektroätzen"?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Frage "Elektroätzen"?

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    Praxistest und DIY Projekte
    Hoffe das passt in dieses Subforum:
    Bin dabei für ein Modell einige Schriftzüge auf Nirosta zu machen, dazu verwende ich ein Labornetzgerät, in Wasser gelöstes Kochsalz, und eine breite Kupferplatte als Elektrode.

    Was mich nun interessiert, was für ein gas wird da genau frei wenn ich damit arbeite?
    Es entsteht ein merkwürdiger Geruch, und ich kann leider mit dem noch vorhandenen Restwissen aus Chemie nicht wirklich darstellen was abläuft, ich vermute dass etwas Wasserstoff und Sauerstoff aus dem Salzwasser frei werden, fürchte aber auch dass Chlor entstehen könnte.

    Liege ich da richtig, und wenn ja was kann ich dagegen tun?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Hallo!

    Kochsalzlösung wird durch Elektrolyse auf Sodium (Na) und Chlor (Cl) zerlegt, wobei Na sofort in der Luft im Wasser oxidiert. Was willst du genau machen ?
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Bei gesättigter Kochsalzlösung (Sole) entsteht Chlor und und Wasserstoff sowie Natronlauge.
    An Sonsten wird Wasserstoff und Sauerstoff freigesetzt.
    http://www.spektrum.de/lexikon/chemie/chloralkalielektrolyse/1767


    http://netexperimente.de/chemie/46.html
    Da sowohl Wasserstoff als auch Sauerstoff, geruchlos, geschmacklos und farblos sind, deutet ein merkwürdiger Geruch auf Chlor hin. Sollte es nach faulen Eiern riechen, dann ist irgendwo Schwefel im Spiel und es ist Schwefelwasserstoff.
    Geändert von i_make_it (05.03.2016 um 20:25 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Was kann ich machen um das Chlor zu binden?
    Gibt es eine Möglichkeit ohne Salzlösung zu ätzen?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Was verstehst du hier als "ätzen", weil es üblich ohne Strom geht.
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Du willst ja nicht einfach chemisch ätzen, sondern galvanisch (anodisch).
    Da gibt es für die verschiedenen Werkstoffe natürlich auch mehr oder weniger passende Ätzmittel.
    Es gibt grade bei Edelstählen verschiedene Verfahren (nur Ätzen, Ätzen und Passivieren).
    Beim reinen Ätzen von Edelstahl gibt es keine farbliche Veränderung der geätzten Stelle (wenn es denn ein echter rostträger Stahl ist und kein billigstahl), da es dort nur zu einem Materialabtrag kommt.
    Beim Passivieren (Anodisieren) kommt es zu einer Einlagerung von Fremtatomen (Oxiden) in/an die Werkstoffoberfläche und somit zu einer farblichen Veränderung

    Wenn man mal in Messermacherforen nachliest, kommen da unterschiedlichste Verfahren zum Einsatz.
    Mit Eisen-(III)-chlorid und einiger Zeit funktioniert wohl Edelstahl ganz gut.
    Mit Wechselstrom kann man wohl eine Verfärbung erreichen (Ätzmedium mir nicht bekannt)

    Leicht zu beschaffende Ätzmittel sind:
    Eisen-(III)-chlorid (FeCl3)
    Kupfersulfat (CuSO4)
    Fürs Platinenätzen

    Salzsäure (HCl)
    Als Reiniger bis 19,5%

    Schwefelsäure (H2SO4)
    Als Batteriesäure bis 37% (Meist nur noch für Gabelstabler/Elektrostabler)

    Essigsäure (C2H4O2)
    Zitronensäure (C6H8O7)
    Zum Entkalken

    Eine Gasentwicklung gibt es selbst ohne Strom, mit steigender Stromstärke halt immer mehr.
    Ohne Absaugung oder im Heimbereich einem entsprechend luftigen Ort sollte man das nicht machen.
    Geändert von i_make_it (06.03.2016 um 09:40 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    ACHTUNG. Die folgenden Ratschläge enthalten Vorgehensweisen, die von ungeübten Personen wegen Gefahr für Leib, Leben und Umwelt nicht durchgeführt werden dürfen.

    .. Was kann ich machen um das Chlor zu binden? ..
    Es gibt viele verschiedene Stähle die volkstümlich unter dem Namen Nirosta laufen. Davon gibts etliche mit besserer - und manche mit schlechterer - Beständigkeit gegen Chloride; die lassen sich also unterschiedlich gut oder schlecht ätzen. Siehe auch hier. WENN Du mit der Chlorverbindung Kochsalz ätzt, dann entsteht als Nebenprodukt u.a. Chlor. Wenn Du das mit Strom unterstützt, wirst Du noch dazu eine Elektrolyse von Wasser UND NaCl bekommen - d.h. Abfall/Nebenprodukt werden dann O2, H2, HCl und Cl sein. Cl kannst Du abfangen und z.B. in einem Wäscher (klick) auswaschen. Das Wasser aus dem Wäscher ist dann Sondermüll ebenso wie das gebrauchte Ätzmittel. Evtl. geht auch eine "Auswaschung" des Abgases in einem Aktivkohlebett. Dass Dein Gemisch aus O2, und H2 beim geringsten Funken (Du hast ja Elektroden durch die Strom fließt) mit mehr oder weniger Knall in die Luft geht ist eine andere Seite des Vorgangs. Je nach Menge Deiner "Ätzanlage" liegt hier ein Problem das deutlicher mehr Brisanz hat als das giftige Chlorgas. (Aber die Baubranche ist ja nicht unbedingt um eine neue Bauruine verlegen).

    .. Gibt es eine Möglichkeit ohne Salzlösung zu ätzen? ..
    Ja. Du nimmst Säure! Also z.B. Salzsäure, Flußsäure oder so. Wieder jede Menge Sondermüll nach der Benutzung und - ICH kann mit gefährlichen Stoffen umgehen, dass Du das ohne Selbstgefährdung kannst, glaub ich sicherheitshalber nicht.

    Fazit: Geh mit Deinen Blechteilen zu ner Schlosserei mit eigenem Laser. Die machen Dir das schnell und nicht teuer, Du hast dann kein Problem mit Sondermüll - und aussehen tut das sicher viel besser. (Der Schlosser könnte möglicherweise eine DXF-Datei des Schriftzuges wollen).
    Ciao sagt der JoeamBerg

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Zitat Zitat von oberallgeier Beitrag anzeigen
    Dass Dein Gemisch aus O2, und H2 beim geringsten Funken (Du hast ja Elektroden durch die Strom fließt) mit mehr oder weniger Knall in die Luft geht ist eine andere Seite des Vorgangs.
    Da es ja um Chlor geht, ist "normales" Knallgas das geringer Problem. Bei Chlorknallgas das ja ursprünglich entsteht, reicht schon blaues Licht (UV-Licht) für ein fröhliches Feuerwerk.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorknallgas

    Ich setze einfach vorraus, das die Personen die sich praktisch mit sowas befassen wollen des lesens mächtig sind und Google bedienen können. (Heute muß man ja nicht mehr unbedingt in eine Bibliothek gehen)
    Bei den anderen greift dann die natürliche Auslese. (survival of the fittest)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Ist also so etwas wie in solchen Videos gezeigt gefährlich:

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Ist also so etwas wie in solchen Videos gezeigt gefährlich ..
    Ach weißt Du, vor vielen Jahren schon hatten wir in der Snowboard-FAQ diesen Satz im Vorspann: Snowboarding is as dangerous as you want to have it. Und das gilt für sooo viele Tätigkeiten. Insbesondere bei einer Selbstdarstellung dieser Art:

    .. was für ein gas wird da genau frei .. ich kann leider mit dem noch vorhandenen Restwissen aus Chemie nicht .. darstellen was abläuft ..
    bin ich äusserst vorsichtig. Denn wer nicht weiß was abläuft, kann auch nur schwer beurteilen was er tut - dann ist eben "as you want to have it" ein manchmal unsinnig gefährliches Ratespiel. Nix für ungut. Und der Arbeitsplatz im Video, ich hab nur das Titelbild angesehen, lässt an der Arbeitsqualität dann noch mehr zweifeln. Andererseits hatte ich schon in jungen Jahren Messing-Namensschilder geätzt die nach Fertigstellung gut aussahen und Hochglanz hatten . . . Aber heutzutge ist für Deinen Bedarf der Laser sicher state of the art.
    Ciao sagt der JoeamBerg

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