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Thema: 3D Druck löst sich an den Ecken ab

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von robosapiens
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    3D Druck löst sich an den Ecken ab

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    Hallo,
    ich hoffe es kann mir mal wieder jemand von euch helfen

    Bin seid 2 Wochen stolzer Besitzer eines Prusa I3 3D Drucker, welcher Generell auch gut Druckt.... Nur leider löst sich ein Druck ab ca. 5x5 cm an den Ecken ab, wodurch alles krumm und schief wird. habe im Internet gelesen, dass es scheinbar ein Standard Problem der 3D Drucker sei. Habe die Temperatur des Extruders und des Bed`s verändert sowie das Bed mit Haarspray besprüht, alkohol draufgerieben oder auch haarlack probiert. Alles hat leider nichts geändert....

    Würde mich freuen, wenn jemand das gleiche Problem hatte und es auch lösen konnte

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Andree-HB
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    Gleich vorweg - das ist wohl mit das häufigste Problem !

    Was hast Du denn als Haftungsunterlage am Druckbett - Kapton-Tape, 3M Blue-Tape ?
    Womit durckst Du - PLA, ABS, Nylon ?
    Welche Temperaturen hast Du im Druckbett ?

    ...ich drucke ausschliesslich mit PLA ohne Heizung im Druckbett, mit einer Spezialklebefolie aus dem Beschrifterzubehör und ich hab so gut wie keinerlei Probleme (mehr) mit dem soganannten "Warping".

  3. #3
    Moderator Robotik Visionär Avatar von radbruch
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    Hallo

    Ich drucke 3mm PLA mit 0.35mm Düse auf eine Spiegelfliese die auf einem 60° warmen Heizbett liegt. Die Fliese reinige ich vor dem Druck mit Glasreiniger. Abstand Düse zur Fliese ist ein 80gr-Blatt das ich "saugend" durchziehen kann. Die unterste Lage ist dann etwas platt, aber Ecken vom Druckstück oder lange Teile heben sich nicht ab.

    Gruß

    mic
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  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo mic,

    Fangen wir mal mit der Physik an.

    Wie fast alle Materialien zieht sich auch PLA beim Abkühlen zusammen.
    Der Faktor ist 1E-6/K
    Das Bed hat um die 60°C, aufgeschmolzen wird mit etwas um die 160°C, ergibt eine Differenz von 100K.

    1E-6/K * 100K = 1E-4 = 0.1%

    Beim abkühlen wird also dein 50x50mm Objekt um 0.1% kleiner.
    Das Objekt hat dann nur noch 49.95x49.95mm

    Wenn dein PLA nun fest mit dem Spiegel verbunden ist, ergeben sich recht grosse Zugkräfte, und die Verbindung löst sich ab.

    Das nächste Problem ist, dass wir nun die erste Schicht erfolgreich aufgetragen haben und diese hat jetzt die bed-Temperatur und darauf bringen wir die nächste Schicht auf, wieder mit 160°C und die schrumpft nun auch wieder..
    Dein Objekt wölbt sich also nach oben


    Ein Trick ist jetzt, dass man da eine Art Gummischicht (Haarlack, Klebeband) zwischen PLA und Spiegel aufbringt, welche den Längenunterschied ausgleichen kann, sodass die Zugkräfte nicht so gross werden.
    Das andere ist die Glastemperatur.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Glastemperatur
    Bei PLA liegt die im Bereich von 45+C bis 65°C.
    Oberhalb der Glastemperatur ist das Material mehr Gummiartig, darunter dann Hart.
    Die genaue Glastemperatur DEINES PLAs ist chargenabhängig. Die kann also bei der nächsten Rolle schon wieder etwas anders sein.

    Weiterhin übernimmt auch das Raft eine mechanische Ausgleichsfunktion.
    Hier macht es dann einen grossen Unterschied ob die Stege des Raft längs oder quer angeordnet sind. Quer können sie besser ausgleichen, aber bei einem Quadratischen Objekt hast du Pech gehabt .

    Man kann jetzt die Bed-Temperatur so einstellen, das man knapp über der Glastemperatur liegt, dann spielt das PLA selbst die ausgleichende Gummischicht.

    Kunststoffe sind sehr schlechte Wärmeleiter. Wenn das Objekt etwas dicker ist, hat es unten praktisch die Bed-Temperatur, etwas höher legt die Temperatur näher bei der Umgebungstemperatur und die oberste Schicht kühlt sich grade von 160°C runter.

    Wenn man also mit der Glastemperatur arbeiten will, sollte nur die unterste Schicht des Objekts oberhalb der Glastemperatur liegen.
    Da hier die Umgebungstemperatur eine wesentlichen Einfluss hat, sind die Ergebnisse zwischen Sommer/Winter schon mal unterschiedlich.
    Hier spielt dann ah das Kühlgebläse eine wichtige Rolle. Meist macht es Sinn die ersten paar Schichten ohne Kühlung zu Drucken und erst dann die Kühlung zuzuschalten. Ähnliches gilt auch für die Bed-Temperatur, diese kann man auch über die Zeit absenken (dazu gibt's im Slicer Parameter, meist wird die Temperaturabsenkung über die Anzahl Schichten angegeben.).

    Bei den Abkühlvorgängen spielt natürlich die Druckgeschwindigkeit auch noch eine Rolle. Nicht nur die Geschwindigkeit mit welcher sich der Kopf bewegt, sondern die Zeit welche für eine Schicht benötigt wird. Daraus ergibt sich wiederum, dass die optimalen Einstellungen für ein einfaches kleines Objekt anders sind, als für ein Grosses komplexes.

    Wie du siehst, steckt ein grosser Teil des Know Hows in den Parametern. Zudem kann es sein, dass du diese mit der nächsten Rolle Filament wieder etwas anpassen musst.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  5. #5
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    ...wirklich eine sehr gute Zusammenfassung - klasse !!!

  6. #6
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Ich habe meine Sörli Fliese mit einem Schwingschleifer angeschliffen.
    Bei 60° hält PLA bei mir dann brachial. Das geht dann erst ab wenn die Fliese abkühlt. Ich habe erst vor kurzem eine Fläche mit 120x120mm gedruckt ohne dass sich die Ecken heben. Eine größere durchgehende Fläche habe ich eigentlich noch nie gebraucht.
    Eine solche Fliese habe ich in Verbindung mit laywood und Heizbett komplett zerstört. Das ist gar nicht mehr herunter gegangen.

    Sollte sich die Gelegenheit ergeben werde ich wohl eine Fliese einmal strahlen lassen, sofern das geht, damit sie dann auch ein schönes mattes finish auf der Unterseite ergibt.
    Geändert von Siad (23.08.2014 um 06:26 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von robosapiens
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    Ich bin begeistert von diesem Forum!!!! Toll wie sich andere Menschen um die Probleme anderer Kümmern!

    Ich drucke mit 3mm Pla und habe ein Kopf mit einer düse von 0,35mm verbaut. Mein Heizbett habe ich zwischen 55 und 70 Grad Celsius und den Extruder zwischen 180 und 215 Grad eingestellt, um so zu überprüfen, ob ich das Problem des "Wrapings" so lösen kann, doch leider musste ich feststellen, dass das Regeln der Temperatur keine große Unterschiede macht. Habe auf meinem Heizbett einen Spiegel, den ich nach jeder Nutzung vom Heizbett nehme, abwasche, trockne, mit 99,9% Alkohol abwasche um ihn von fett zu befreien und dann mit Haarspray oder Haarlack besprühe.
    Habe ausserdem im Netz gelesen, dass viele ein art Rahmen ums Objekt erstellen, um damit das Verzeihen zu verhindern.... Finde jedeoch, dass das keine brauchbare Lösung ist...

    Denkt ihr, ich kann mein Problem des Wrapings lösen, in dem ich Kapton Tape verwende?

    - - - Aktualisiert - - -

    Oder sollte ich besser das "Blue Tape" kaufen?

  8. #8
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Kapton oder Blue Tape habe ich noch nie probiert. Kann dazu nix sagen. Das war mir einfach zu blöd. Genauso wie Haarspray usw.
    Aber ich drucke momentan eben nur PLA und ab und zu ein wenig laywood. Blue Tape ist ja glaube ich eher in der ABS Sparte zu finden wenn ich es richtig im Kopf habe?

    Mit Rahmen meinst du wahrscheinlich "Brim". Den verwende ich eigentlich nur wenn ich eine ganz feine Struktur auf der Grundebene habe. Wenn das warping nicht allzu stark ist wäre es sicher einen Versuch wert.
    In Slic3r findest du es unter Print Settings -> Skirt and Brim. Dort kannst du die Breite angeben wie groß der Rahmen sein soll.

    Verwende auch 3mm PLA mit einer 0,4mm Düse. Das Heizbett ist immer auf 60° eingestellt. An merkliche Unterschiede bei einer Temperaturänderung kann ich mich aus meinen Anfangsexperimenten auch nicht erinnern.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von robosapiens
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    Brim, kannte ich bis jetzt noch nicht, habe es aber eingestellt auf 6mm. Habe ein Testdruck gestartet, doch nach einiger Druckzeit, lösten sich wieder die Ecken ab und zogen damit Brim mit nach oben. Doch leider ist kurz danach irgendetwas kaputt gegangen, da der Tisch nur noch in eine Richtung fährt, und das auch nur unregelmäßig... ich denke der Schrittmotor hat sich verabschiedet, da ich einen neuen Schrittmotortreiber eingesetzt habe, mit dem das Problem geblieben ist...

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von robosapiens
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    Der Drucker ist nun wieder einsatzbereit. Habe vorhin Kapton Tape bestellt und hoffe, dass sich nun nichts löst...

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