kommt mal runter...
ja, es ist oversized, sich für eine platine im leben eine UV-Lampe zu organisieren, wenn mann schon einen Halogen-Brenner in der Ecke liegen hat, der zwar 99% Wärme produziert und bei dem dann vom verbleibenden 1% Licht nur ein Bruchteil im richtigen Spektralbereich liegt. Immerhin schickst du ja 1000W rein, da kommen dann schon die paar mW UV raus, die du brauchst.
es ist aber völlig daneben, das, was die, dies verstanden haben machen, schlecht zu machen und als unnötig hinzustellen nur weil man selbst nicht verstanden hat, worauf es ankommt.
Und - ja, es ist völlig banane, mit 200ml aufgebrauchter Ätzflüssigkeit im Fläschen bei Feuerwehr / Werkhof / Apotheke wegen der Entsorgung vorzusprechen.
Diese Schadstoffe werden entweder so wie sie sind deponiert oder bei hoher Temperatur verbrannt (evtl. kommt dabei ja in der schlacke das kupfer wieder aus den prozess raus).
Beides istin meinen Augen kein vernünftiges Recycling. das würde nur vernünftig funktionieren, wenn man genau auf dem Fläschen vermerken würde was drin ist und das dann gezielt aufbereitet. für 200ml ist das aber viel zu viel Overhead, die stoffe wieder gezielt zu trennen.
Es ist völlig egal, ob der Recycling-Prozess funktioniert.
Wenn es einen gibt sollte man ihn nutzen, egal ob man ans Ergebnis glaubt oder nicht.
Selbst wenn es hinterher in 100.000 Jahren irgendwo ein 200ml Fläschen Ammoniumpersulfat mit ein paar mg Kupfer darin immer noch auf der Deponie liegt ist das allemal besser, als im Boden zu versickern oder im Abwasser.
Auch wenn es nur kleine Mengen sind - den Preis für unsere Bequemlichkeit zahlen garantiert die kommenden Generationen.
Ich hab bis vor 20 Jahren meine Muster und Prototypen selbst gemacht.
Irgendwann hab ich mir aber die Frage gestellt, ob ich wirklich den vollen Overhead incl. den Stunden am Bohrständer (das sind schnell mal ein paar hundert Löcher) und den Dutzenden von abgebrochenen oder stumpfen Bohrern, dem gefummel mit den Durchkontaktierungen, der stundenlangen Fehlersuche, ... um dann als Ergebnis trotzdem eine Platine zu haben, die super empfindlich (mechanisch) ist und auch sehr störanfällig (im Vergleich zu professionell und industriell gefertigten Kleinserien).
Heute lasse ich meine Platinen professionell fertigen, mit Stoplack, Bestückungsdruck, Laser-Schablone für SMDs, Multilayer.
Heute bin ich auch nicht mehr bereit, um dem Thema "Platinenherstellung" einen ganzen Samstag zu opfern.
Ich muss das nicht selbst machen, aber ich weiss, dass ich's könnte.
Ich finde es gut, ein Thema von Grund auf zu beherrschen und auch die möglichen Varianten (Kleben, Foto, Toner-Transfer, ...) zu kennen.
Dazu gehören auch die Grundlagen (z.B. dass der Fotolack UV-empfindlich ist oder die Chemikalien entsorgt werden müssen, weil das gelöste Kupfer giftig ist.
wo jeder dann hinterher seine eigenen Kompromisse macht muss jeder selbst entscheiden - sei es beim Licht oder bei der Entsorgung.
Es ist immer gut zu wissen, dass es ein Kompromiss ist und zu wissen warum man den Kompromiss eingeht
Ich hab auch meine Kompromisse gemacht und kann jetzt Jahr für Jahr auf Google Earth verfolgen, ob da, wo ich immer mein Eisen-III-Chlorid entsorgt habe auch wirklich nichts wächst.
Es gibt schlimmeres, aber so ein richtig gutes Gefühl ist mir bei dem damaligen Kompromiss und heutiger Sicht nicht geblieben.
Die, die die Platinen mit UV-Licht belichten, wissen schon ganz genau, warum sie das so machen und nicht mit dem dicken Halogen-Brenner.
wollte ich nur mal so in den Raum stellen
8-)
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