(tol/idw). "Und hier haben wir noch die passende Krawatte zu dem Jackett, dass sie vor zwei Wochen in unserer Münchener Filiale gekauft haben." Wenn sich der Kunde jetzt wundert, wie gut die Verkäuferin in der Berliner Zweigstelle des Geschäfts informiert ist, könnte die Antwort darauf RFID heißen.

RFID steht für "Radio-Frequenz-Identifikation", einem Verfahren, dass die bekannte Barcode-Technik durch kleine Funk-Chips ersetzen soll. Diese so genannten RFID-Tags identifizieren jeden gekauften Gegenstand eindeutig und vor allem dauerhaft. Denn der Funk-Chip kommt ohne Batterie aus.

In Kombination mit leistungsfähigen Datenbanken lässt sich dann der Weg eines jeden Artikels lückenlos nachvollziehen. Die für die Logistik sehr nützlichen Informationen bergen aber erhebliche Gefahren für den Datenschutz: Alle Informationen bis hin zur Seriennummer lassen sich ohne geeignete Gegenmaßnahmen per Funk auslesen, je nach Frequenzbereich über relativ große Distanzen und - vor allem unbemerkt.

Die Wissenschaftler des Berliner Forschungszentrums Internetökonomie an der Berliner Humboldt-Universität empfehlen daher ein Passwort basiertes Verfahren, dass es dem Verbraucher erlaubt, über die Lesbarkeit der RFID-Informationen nach dem Kauf selbst zu bestimmen. Die Informationen werden nach dem Einkauf nicht einfach gelöscht, sondern nur deaktiviert.

Durch Eingabe eines Passworts in ein RFID-Lesegerät (etwa ein spezielles Handy) könne der Verbraucher "seine" Tags nach Bedarf reaktivieren oder deaktivieren. So liege die Macht über die Nutzung der Daten nach dem Kauf alleine in der Hand des Verbrauchers. "Das von uns entwickelte Verfahren gewährleistet einen verlässlichen Schutz der Privatsphäre", ist denn Oliver Berthold vom Institut für Informatik an der Humboldt-Universität überzeugt. Allerdings sei es notwendig, dass die Industrie bereit ist, mehr in die für den Massenmarkt vorgesehenen Chips zu investieren.

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Quelle:
http://www.cityinfonetz.de/index.php...ikel_id=499861