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Thema: Knickhalm Saugheber Viskosimeter

  1. #1
    Super-Moderator Lebende Robotik Legende Avatar von Manf
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    Knickhalm Saugheber Viskosimeter

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    Die Viskosität einer Flüssigkeit kann man messen, indem man sie bei bekanntem Druck durch ein Rohr fließen lasst.

    Um sich ohne viel Aufwand mit einem üblichen Viskositätswert vertraut zu machen kann man ein randvoll mit Spülmittel (Dichte 1020 kg/m³) gefülltes Glas mit bekanntem Durchmesser (59mm) nehmen und den Inhalt durch einen um 180° gebogenen Knick-Trinkhalm als Saugheber abfließen lassen.

    Kennt man die Zeit (480sec) dann kann man die Viskosität bestimmen und auch die Zeit, in der eine 2mm Stahlkugel 200mm weit in dieser Flüssigkeit sinken würde. Diese Werte sind gefragt.
    Manfred


    Da vielleicht nicht jeder einen Knicktrinkhalm zur Hand hat:
    Innendurchmesser 4,8mm,
    kurzes Ende (im Glas) 48mm,
    langes Ende 154mm,
    Länge (mit Bogen) 215mm.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Hallo,

    Als erstes kann man das Volumen des Spülmittels berechnen:
    Bild hier  

    Für die Rechnung gehe ich davon aus, dass der Druck des Spülmittels näherungsweise konstant ist. Als Höhe für die Berechnung des Drucks nehme ich 154mm - 1/2*48mm = 130 mm. Der Druck ist damit:
    Bild hier  

    Die Fliessgeschwindigkeit in einem Rohr lässt sich mit der folgenden Formel berechnen:
    Bild hier  

    Aufgelöst nach der Viskosität ergibt sich:
    Bild hier  

    Die Geschwindigkeit der Stahlkugel werde ich morgen ausrechnen. Die Formeln dazu habe ich schon gefunden.

    Gruss
    Jakob

  3. #3
    Super-Moderator Lebende Robotik Legende Avatar von Manf
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    Vielen Dank, für die Initiative in die Berechnung einzusteigen.
    Es geht mir selbst darum, auch etwas Gefühl für die Werte von nicht so geläufigen Größen zu entwickeln.
    Hier ist zum Vergleich auch ein Datenblatt von einem anderen Spülmittel.
    http://gwu.hagebau.de/docs/100564.pdf
    Manfred

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Hallo!

    Jetzt habe ich auch die Geschwindigkeit der Stahlkugel ausgerechnet. Mit dem Gesetz von Stokes kann man die Kraft ausrechnen, die auf eine Kugel wirkt, die sich durch eine Flüssigkeit bewegt:
    Bild hier  

    Ich nehme an, dass die Kugel sich mit konstanter Geschwindigkeit durch das Spülmmittel bewegt und die Gewichtskraft genau der Reibungskraft entspricht.
    Bild hier  

    Nun kann man das Volumen einer Kugel einsetzen:
    Bild hier  

    Nach dem Auflösen nach v ergibt sich:
    Bild hier  

    Damit kann man problemlos die Zeit ausrechnen, die die Kugel für eine Strecke von 20 cm braucht:
    Bild hier  


    Gruss
    Jakob

  5. #5
    Super-Moderator Lebende Robotik Legende Avatar von Manf
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    Das schwierige an der Aufgabe ist ja, dass man nicht so richtig ein Gefühl für die Größenordnung hat.
    Hast Du es schon einmal ausprobiert, ob es wirklich so lange dauert, das sind ja an die 4 Minuten.
    Die kleine Kugel immerhin aus Stahl*), etwa wie Stecknadelkopf, wenn die in die Spülmittelflasche fällt und man kommt nach 3 Minuten wieder vorbei dann wäre sie immer noch unterwegs, kann man sich das vorstellen?
    Manfred


    *) Man nimmt übrigens vorteilhafterweise Kugeln aus magnetisierbarem Material um sie mit einem Magneten von außen wieder aus der Flasche bergen zu können.

  6. #6
    Super-Moderator Robotik Visionär Avatar von PicNick
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    Ich hab das Wohlwollen meiner Frau aufs Spiel gesetzt und versucht:

    5mm Durchmesser Stahl-Kugel in "ALIO" Spülmittelkonzentrat
    Für 10 cm braucht die Kugel etwa < 2 s

    Deckt sich das mit der Theorie ?
    mfg robert
    Wer glaubt zu wissen, muß wissen, er glaubt.

  7. #7
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    Die Geschwindigkeit steigt ja mit r², das wären dann 6,25 mal so schnell für die große Kugel und die halbe Strecke also ein 12,5stel der Zeit, das hätten nach der Rechnung 18,4 Sekunden sein sollen.

    Da Du es ja gemessen (oder geschätzt) hast, sollte das Spülmittel nur 1/10 der Viskosität haben.
    Manfred


    Bild hier   Bild hier  
    Bei der Messung wurde übrigens Domol Orange eingesetzt

  8. #8
    Super-Moderator Robotik Visionär Avatar von PicNick
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    Schon gemessen, war aber durch die Geschwindigkeit überrascht, ich dacht', ich hätte die Zeit, nach dem Loslassen der Kugel schnell genug auf die Uhr schauen zu können. Es ließ sich nur beschreiben mit "plumps".

    Die Unterschiede der Spülmittel scheinen enorm zu sein.

    Jetzt sollt' ich wirklich meinen Katzen einen Knick-halm entwenden, um dieses Experiment auf eine ähnliches Verhältnis zu prüfen.
    Dann wär' ja alles wieder friedlich.
    mfg robert
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  9. #9
    Super-Moderator Lebende Robotik Legende Avatar von Manf
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    In Wirklichkeit sind die Unterschiede in der Viskosität nicht sehr groß. Die üblichen Spülmittel bewegen sich in der gleichen Größenordnung.
    Das geht zumindest auch aus den Datenblättern hervor von denen ich hier eines angegeben hatte das sogar einen typischen Bereich angibt. http://gwu.hagebau.de/docs/100564.pdf

    Die Gleichungen und die Rechung die oben angegeben wurden sind sehr schön und korrekt ausgeführt, bis auf einen Punkt an dem leider doch ein recht großer Fehler hereingekommen ist. Das tückische an der Berechung ist dann wohl, dass man sich bei den Werten der Viskosität nicht an gebräuchlichen Werten orientieren kann, wie beispielsweise 5V oder 1kg.

    Ein Wert von 100 Pascalsekunden kingt für viele genauso glaubwürdig oder unglaubwürdig wie 100 Milli-Pascalsekunden. Darum soll es ja gehen. Es sollen hier zwei Wege zur Bestimmung der Viskosität (vorwärts und rückwärts) duchlaufen werden, um ein Gefühl dafür zu bekommen welche Werte sinnvoll sein können.

    Ich habe bei der Vorbereitung der Frage noch Daten im Netz gesammelt und die Flüssigkeit bei unterschiedlicher Temperatur betrachtet und, was bei Spülmittel anscheinend auch ganz gut geht, eingedickt weil ich für Experimente eine höhere Viskosität benötigt habe. Es war so, dass ich in zwei Schritten 30% des Volumens an Wasser herausgenommen habe und jeweils etwa den 3-4 fachen Viskositätswert erhalten habe. Für die Experimente zur Viskositätsmessung wurde aber frisches, handelsübliches Spülmittel verwendet, das schon einen Tag bei Raumtemeratur gelagert wurde (ca.20°C).

    Abschließend wäre es dann vielleicht noch sinnvoll sich zu überlegen, wie die beiden Experimente der Aufgabe mit Wasser ablaufen würden.
    Manfred

  10. #10
    Super-Moderator Robotik Visionär Avatar von PicNick
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    ..wie die beiden Experimente der Aufgabe mit Wasser ablaufen würden
    Würde man ja ein analoges Verhalten erwarten, wenn Durchmesser Rohr und Viskosität noch eine laminare Strömung zulassen.
    Bei der Kugel weiß ich auch nicht, bei welchen Werten mit Kavitation zu rechnen ist.
    Hydrodynamik ist ein recht interessantes Gebiet. Mein ehemaliger Physik Prof. (Weinzierl) hat da einige Arbeiten verfaßt. Bei mir ist da leider nicht viel hängen geblieben. Daher bin ich nur voll staunender Bewunderung für alle, die sich auskennen.
    mfg robert
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