Transistor schaltet nicht durch - wo verrechne ich mich?

Hallo zusammen

Ich muss mit meinem Mikrocontroller 2 Verbraucher (ein Lüfter und ein Heizelement) schalten, beide an 12V und max. 1A.
Dafür habe ich mir den BD437, ein PNP Transistor ausgesucht, laut Datenblatt ist er gut für bis zu 4A und 45V (max!).
Schalten möchte ich ihn mit einem ATmega32, d.h. 5V und 20mA.

Nun zur Rechnung. Zuerst suche ich mir die maximale Verstärkung aus dem Datenblatt, da komme ich auf 30 (laut Anleitung auf Mikrocontroller.net wähle ich jene für den geringsten Kollektorstrom, und teile diesen dann noch durch 10, also 3).

Strom Verbraucher / Hfe = 0.33
Basiswiderstand (5-0.7)/(0.33) = ~13 Ohm, also wähle ich einen 15 Ohm

Zitat:

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Liegt hier das Problem? Laut ohmschem Gesetzt würde da ja ein Strom von 0.3 A fliessen, was der ATmega natürlich nicht leisten kann!? Kann ich diesen Typen also nicht verwenden?

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Zitat:

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Zitat von Thor_

Liegt hier das Problem? Laut ohmschem Gesetzt würde da ja ein Strom von 0.3 A fliessen, was der ATmega natürlich nicht leisten kann!? Kann ich diesen Typen also nicht verwenden?

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Der BD437 ist ein NPN.

Richtig, der ATmega kann nur maximal 20mA liefern, zudem hast du bei 20mA aber keine 5V am Pin.

Entweder nimmst du einen MOS-FET, der wird praktisch stromlos angesteuert.

Oder du brauchst einen Zeiten Transistor, welcher den nötigen Basisstrom von 333mA liefert.
Eine Darlington-Schaltung hat das Problem, dass die Sättigungsspannung bei etwa 1V liegt.

Du kannst direkt am Pin einen BC337 als Emitterfolger anschliessen.
Den Kollektor an +5V oder +12V.
Kommt darauf an, wo du genügend Strom ziehen kannst, da müssen 2x 330mA geliefert werden können.
Allerdings hast du das Problem, dass bei +12V die Verlustleistung im BC337 = (12V-5V +0.7V) * 330mA = 2.56W ist!
Bei +5V sind es dann 0.7V * 330mA = 0.23W.

Durch die zusätzlich BE-Strecke wird des Basis-Widerstand für den BD437 dann 10-12 Ohm.
Im schlechtesten Fall (h_FE des BC337 = 100) liegt dann der Pin-Strom bei 3.3 mA.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

@ Thor_

Du hast dich nicht verrechnet, bloß um den BD437 zu sperren muß die Basisspannung ca. 12 V betragen, was ein mit 5V gespeister µC nicht schaffen kann. Um den BD437 (T1) richtig zu schalten, braucht man noch einen NPN Transistor (T2) der auch den Steuerstrom vom µC ausreichend verstärkt um den T1 zu sättigen. Die einfachste Schaltung dafür:

Code:

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                  T1 BD437
      12V + >-+------  ----+
              |      v /    |
              |  R1  ---  .-.
              |  ___  |    | | Last
              +-|___|-+    | |
                      |    '-'
                    .-.    |
                  R2 | |  ===
                    | |  GND
                    '-'
              R3    |
              ___  |/
    vom µC >-|___|-| T2 BC548C
                    |>
                      |
                    ===
                    GND

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Um Unklarheiten bitte Fragen ! ;)

Danke euch beiden für eure Antworten!

Zitat:

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Zitat von Peter(TOO)

Richtig, der ATmega kann nur maximal 20mA liefern...

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Zitat:

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Du hast dich nicht verrechnet

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Na, das rettet immerhin mein EGO ;p

Ich habe nun in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden, wie ich mit nur einem Bauteil auskomme:
Ich habe den IRLZ34N verwendet:
-Gate: an den AVR
-Drain: an den Verbraucher
-Source: An GND

Die Lösung funktioniert, und ich komme halt eben mit einem Bauteil aus.
Nur noch zum Verständnis: Ein MOSFET ist ja Spannungsgesteuert, der hier gewählte hat eine "Gate Threshold Voltage" von min. 1V, max. 2V.
Das heisst, ich muss max. 2V anlegen und er schaltet voll durch, oder? Was ich im DB nicht finden konnte, war eine max. Gate Voltage?

Aus dem Datenblatt glaube ich zu lesen (Diagramm "Typical transfer characteristics"), dass der MOSFET bei einer Gatespannung von 3V etwa 10A durchlässt, ist das so richtig?

liebe Grüsse
_Thor

PS: Sorry das ich nicht eure Schaltungen verwendet hab, hab da immer ein schlechtes Gewissen wenn ich um Rat frage und ihn dann nicht befolge.

Zitat:

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Zitat von Thor_

Nur noch zum Verständnis: Ein MOSFET ist ja Spannungsgesteuert, der hier gewählte hat eine "Gate Threshold Voltage" von min. 1V, max. 2V. Das heisst, ich muss max. 2V anlegen und er schaltet voll durch, oder?

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Du mußt min. 2 V anlegen, dann schaltet sicher trotz Exemplarstreuung jeder Exemplar des MOSFETs durch.

Zitat:

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Zitat von Thor_

Was ich im DB nicht finden konnte, war eine max. Gate Voltage?

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Das steht in max.Ratings: VGS Gate-to-Source Voltage ±16 V

Zitat:

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Zitat von Thor_

Aus dem Datenblatt glaube ich zu lesen (Diagramm "Typical transfer characteristics"), dass der MOSFET bei einer Gatespannung von 3V etwa 10A durchlässt, ist das so richtig?

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Ja ! :D

Hallo PIC,

Zitat:

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Zitat von PICture

Du hast dich nicht verrechnet, bloß um den BD437 zu sperren muß die Basisspannung ca. 12 V betragen, was ein mit 5V gespeister µC nicht schaffen kann. Um den BD437 (T1) richtig zu schalten, braucht man noch einen NPN Transistor (T2) der auch den Steuerstrom vom µC ausreichend verstärkt um den T1 zu sättigen. Die einfachste Schaltung dafür:

Code:

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                  T1 BD437
      12V + >-+------  ----+
              |      v /    |
              |  R1  ---  .-.
              |  ___  |    | | Last
              +-|___|-+    | |
                      |    '-'
                    .-.    |
                  R2 | |  ===
                    | |  GND
                    '-'
              R3    |
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    vom µC >-|___|-| T2 BC548C
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Um Unklarheiten bitte Fragen ! ;)

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Nur für die Nachwelt:
1. Der BD437 ist eine NPN
2. Bei 333mA durch R2, reicht ein BC546 (I_C max 100mA) nicht aus.

MfG Peter(TOO)

- - - Aktualisiert - - -

Hallo _Thor,

Zitat:

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Zitat von Thor_

Nur noch zum Verständnis: Ein MOSFET ist ja Spannungsgesteuert, der hier gewählte hat eine "Gate Threshold Voltage" von min. 1V, max. 2V.
Das heisst, ich muss max. 2V anlegen und er schaltet voll durch, oder? Was ich im DB nicht finden konnte, war eine max. Gate Voltage?

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Bei der Gate Threshold Voltage fängt der FET an zu leiten.
Beim IRL34N fliessen bei dieser Spannung erst 1mA. 1-2V ist die Exemplarstreuung.

Zitat:

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Zitat von Thor_

PS: Sorry das ich nicht eure Schaltungen verwendet hab, hab da immer ein schlechtes Gewissen wenn ich um Rat frage und ihn dann nicht befolge.

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Die Variante mit dem FET habe ich aufgeführt :-)

MfG Peter(TOO)

Zitat:

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Zitat von Peter(TOO)

2. Bei 333mA durch R2, reicht ein BC546 (I_C max 100mA) nicht aus.

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Braucht man wirklich >300mA Basisstrom, um den BD437 bei I_C = 1A in Sättigung zu bringen? Würden nicht auch z.B. 50mA reichen?

Zitat:

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Zitat von witkatz

Braucht man wirklich >300mA Basisstrom, um den BD437 bei I_C = 1A in Sättigung zu bringen? Würden nicht auch z.B. 50mA reichen?

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Als Schalter möchte man den Transistor in die Sättigung fahren, dann hat man die geringsten Spannungs- und Leistungsverluste am Transistor.
Deshalb wählt man den Basisstrom etwa 10x grösser als nötig, dieser Wert hat sich als Faustformel bewährt.
Mit 50mA kommst du etwa auf 1.5x. Ob dies in jedem Fall für eine Sättigung ausreicht müsste man an einer konkreten Schaltung nachrechnen.

Das h_FE ist leider nicht konstant, dieses hängt, unter anderem, von I_C und der Temperatur ab. Die meisten Parameter sind bei 25°C angegeben.

Manche möchten aber, dass die Schaltung auch im Winter und im Sommer problemlos funktioniert. Möglicherweise sogar Outdoor.

Der verbreitete 78xx ist da ein gutes Beispiel. Der hat eine eingebaute Temperatur-Sicherung. Rechnet man den Kühlkörper nur für 25°C kann die Temperatursicherung schon bei 30-35°C ansprechen und das Gerät funktioniert nicht mehr richtig. Nicht jeder hat ein klimatisiertes Wohnzimmer.

Im Automobilbereich rechnet man mit einer Umgebungstemperatur von -20°C bis +80°C.
Ab °60°C kann man Eier braten, das geht im Sommer auf der Motorhaube.

MfG Peter(TOO)